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Galerie Rothamel
Konstruktivistische Papierschnitte
Die Galerie Rothamel Frankfurt zeigt die Ausstellung „In Schrebers Garten“ mit Arbeiten der Künstlerin Annette Schröter, die sich auf ihren Radtouren von Gartenpforten inspirieren ließ.
Monatelanger Lockdown, geschlossene Kultureinrichtungen. Viele Menschen haben in dieser Zeit die Umgebung erkundet – zu Fuß oder mit dem Rad. Auch die Künstlerin Annette Schröter war mit ihrem Mann, dem Fotografen Erasmus Schröter, unterwegs: „Der Sommer und der Herbst 2020 werden in denkwürdiger Erinnerung bleiben: Keine Reise nach Übersee, wenig Besuch von Familie und Freunden. Geplante Ausstellungen fanden fasst ausnahmslos nicht statt. Stattdessen Fahrradtouren! Schier endlos und oft in die Umgebung der Stadt, nicht weiter als 30 bis 50 Kilometer vom Wohnort entfernt.“
Die Radtouren führten das Ehepaar oft an Kleingartenanlagen entlang. Die Türen der jeweiligen Parzellen erweckten das Interesse Schröters. „Die Türchen wiesen optisch zurück in die eigene Kindheit. Ihr erneuter Auftritt, nun über 50 Jahre später, schien nur allzu vertraut, hatten wir sie doch förmlich unbemerkt abgespeichert und zwischenzeitlich vergessen.“
Die Gartenpforten aus Metall – teilweise von Rost überzogen oder überwachsen – weisen vielfältige Formen auf, die konstruktivistisch erscheinen. Es dominieren geometrische Formen, Kreise, Vierecke und Rechtecke, die durch Linien verbunden werden. Gefertigt wurden die Türchen zwischen den 50er und 80er Jahren. Damals gab es noch keine Baumärkte mit Massenware im Osten. „Die heutige Uniformität war noch nicht gegeben – gefragt waren vielmehr Fantasie und Individualität des jeweiligen Schlossers“, erklärt Schröter. Inspiriert von diesen Gartenpforten hat die Künstlerin eine Reihe von Papierschnitten gefertigt, die noch bis zum 23. Januar in der Galerie Rothamel Frankfurt zu sehen sind.
Seit 2005 widmet sich Schröter dem Papierschnitt. 1956 in Meißen geboren, studierte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und siedelte 1985 nach Hamburg über. 1997 kehrte sie mit ihrem Mann zurück nach Leipzig und hat seit 2006 an der HGB eine Professur für Malerei und Grafik inne. Ihre Papierschnitte zeigte sie 2018 in einer Gruppenausstellung mit William Kentridge, Olaf Nicolai und Kara Walker.
Annette Schröter: „Vor Schrebers Garten“, Galerie Rothamel, Fahrgasse 17, Frankfurt, bis 23 Januar.
Die Radtouren führten das Ehepaar oft an Kleingartenanlagen entlang. Die Türen der jeweiligen Parzellen erweckten das Interesse Schröters. „Die Türchen wiesen optisch zurück in die eigene Kindheit. Ihr erneuter Auftritt, nun über 50 Jahre später, schien nur allzu vertraut, hatten wir sie doch förmlich unbemerkt abgespeichert und zwischenzeitlich vergessen.“
Die Gartenpforten aus Metall – teilweise von Rost überzogen oder überwachsen – weisen vielfältige Formen auf, die konstruktivistisch erscheinen. Es dominieren geometrische Formen, Kreise, Vierecke und Rechtecke, die durch Linien verbunden werden. Gefertigt wurden die Türchen zwischen den 50er und 80er Jahren. Damals gab es noch keine Baumärkte mit Massenware im Osten. „Die heutige Uniformität war noch nicht gegeben – gefragt waren vielmehr Fantasie und Individualität des jeweiligen Schlossers“, erklärt Schröter. Inspiriert von diesen Gartenpforten hat die Künstlerin eine Reihe von Papierschnitten gefertigt, die noch bis zum 23. Januar in der Galerie Rothamel Frankfurt zu sehen sind.
Seit 2005 widmet sich Schröter dem Papierschnitt. 1956 in Meißen geboren, studierte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und siedelte 1985 nach Hamburg über. 1997 kehrte sie mit ihrem Mann zurück nach Leipzig und hat seit 2006 an der HGB eine Professur für Malerei und Grafik inne. Ihre Papierschnitte zeigte sie 2018 in einer Gruppenausstellung mit William Kentridge, Olaf Nicolai und Kara Walker.
Annette Schröter: „Vor Schrebers Garten“, Galerie Rothamel, Fahrgasse 17, Frankfurt, bis 23 Januar.
24. Dezember 2021, 10.24 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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