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Frisches Blut
Städel-Studenten, Synthesizerklänge und See And Cake - im Sinkkasten Arts Club gibt's ab September frischen Wind. JOURNAL FRANKFURT im Gespräch mit Nina Kreusel.
JOURNAL FRANKFURT: Für viele überraschend startet der Sinkkasten noch vor seinem 40. Geburtstag 2011 unter neuer Betriebsführung durch. Mit Elise Henning und Nina Kreusel hat Geschäftsführer Rudi Link nun ein neues Team, das sich um Gastronomie, Personal und Programm kümmert. Schon am 3. September geht’s los – mit ganz heißer Nadel gestrickt...
Nina Kreusel: Der September ist deshalb noch etwas bescheiden bestückt. Aber ab Oktober haben wir dann jeden Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet. Außerdem finden unter der Woche, Dienstag oder Mittwoch, hin und wieder Live-Veranstaltungen statt.
JOURNAL FRANKFURT: Ihr habt euch eine ganz klare Programm-Struktur ausgedacht: Viel Neues für neue Zielgruppen, aber auch die alten Sinkkasten-Fans werden nicht verprellt.
Nina Kreusel: Der „Heartsclub“ ist die Samstagdisko für unsere Stammgäste mit Musik der 70’s, 80’s und 90’s. Da bleibt alles beim Alten.
JOURNAL FRANKFURT: Der Sinkkasten heißt jetzt wieder Sinkkasten Arts Club, der „junge“ Discoabend „Kunstklub“. Dürfen da nur kunstaffine Künstler auftreten?
Nina Kreusel: Nein, die Sichtbarkeit der Kunstaffinität ist auf keinen Fall zwingend! Bei Angie Reed, die am ersten Abend auftritt, bemerkt man sie in ihrer Musik. Am 16.9. wird die Idee schon deutlicher. „My Future's So Bright, I Gotta Wear Shades“ ist ein verrücktes 3-köpfiges DJ Team bestehend aus drei Künstlern (zwei davon Städel-Studenten), welches sich auch verkleiden wird und witzige Dekorationsideen geäußert hat. Grundsätzlich sind „Kunstklub“ und „Synthetics“ unsere Donnerstags-Veranstaltungen.
JOURNAL FRANKFURT: Haben diese Abende einen starken Clubcharakter?
Nina Kreusel: Diese Abende gehen in die Clubrichtung, es läuft hauptsächlich Electronica (wenn auch außergewöhnliche und nicht die übliche Clubmusik). „Synthetics“ ist meine eigene Veranstaltungsreihe. Die Idee ist, bekannte und weniger bekannte Musiker einzuladen, welche etwas mit dem Postpunk/Synthwave-Umfeld zu tun haben. Hier finden auch Konzerte, aber hauptsächlich DJ-Abende statt. Der 23.9. ist unser erster Abend gemeinsam mit DJ Ata, der mit als Erster im Nachtleben alte 80er Scheiben in seine Sets integriert hat. Der Sound ist Synthesizer-lastig und besonders. Angefangen bei Kraftwerk über Ultravox bis Severed Heads. Der Abend ist angelehnt an die Radioshow „Minimalwave“ auf Eastvillageradio in New York. Die Dame aus der Radioshow wird auch im November bei uns spielen. „Factory“ (der Name ist eine Referenz an Factory Records, das legendäre Independent Label, das die ersten New Order- und Joy Division-Sachen vieles mehr veröffentlicht hat) ist unser Independent Abend mit Konzerten und dem ausgezeichneten Independent DJ Team Nodisco. Factory findet vorwiegend freitags statt.
JOURNAL FRANKFURT: Ein Club, der unter einer Adresse residiert, die es – mit dem Storyville Jazzclub und dem progressiven Rockschuppen Zoom – seit 55 (!) gibt und nicht nur wegen seiner Lagen Downtown Frankfurts das Herz der Szene ist, sollte sich außerdem auch weiterhin stark für die regionale Szene einsetzen...
Nina Kreusel: Keine Frage: „Support Your Scene“ bleibt erhalten am ursprünglich geplanten Wochentag, dem Sonntag. Dem Nachwuchs eine Plattform bieten halten wir auch für sehr wichtig! Das ist Teil unserer Konzertaktivitäten. Live gibt es im September Angie Reed, Alpha Pony, das Klassentreffen (auch mit Frankfurter Bands) und Bobby Long. Für die Zukunft möchten wir gerne mindestens sechs Konzerte im Monat machen.
JOURNAL FRANKFURT: Immer mal wieder ein Thema im Club und intern immer wieder diskutiert: die Möglichkeiten, die die tollen Räumlichkeiten in der Brönnerstraße bieten, und wie man sie sinnvoll nutzen kann. Das Café zur Stiftstraße hin ist ja ein echter Bonus, vor allem auch als Licht durchfluteter Raum tagsüber...
Nina Kreusel: Da kommen wir nun zu „See and Cake“. Es tut mir leid, wenn der Name für Verwirrung sorgt wegen der klanggleichen, aber anders geschriebenen Band... J . Ab Oktober wird „See and Cake“ jeden Sonntag ab 14 Uhr stattfinden, ist also eine Veranstaltungsreihe. Es geht dabei um sich Sehen, Treffen, Abhängen und selbst gemachten Kuchen essen zu leckerem Kaffee und eventuell am Nachmittag etwas Pastis trinken. Dazu spielt DJ Nodisco Musik von – da sind sie dann also doch – Sea and Cake, Plaid, Boards of Canada, Musik vom Warp-Label etc.
Das Programm im September:
03.09. Kunstklub
Angie Reed (live) & The Flirts
04.09. Heartsclub (70ies to 80ies)
10.09. Factory
Live in Concert: Alpha Pony , Dj Nodisco
11.09. Heartsclub (80ies to 90ies)
16.09. Kunstklub
My Future's So Bright, I Gotta Wear Shades
17.09. Factory
Dj Schowi (Bass ill Euro) & Get Busy Boys (No Love Company)
18.08. Heartsclub (80ies)
19.09. Support your Scene
Live in Concert: Arbaitnehmer, u.a.
23.09. Synthetics (PostNewSynthWave)
Ata (Robert Johnson) & 802
24.09. Klassentreffen 2010 (Frankfurter Alternative Schule)
Live in Concert: Velveteen, Daturah, Peoples Temper, Art Graves, Acoustik Shock (DJ Team)
25.09. Heartsclub (80ies to 90ies)
26.09. See and Cake (ChicagoFolkIndietronics) Dj Nodisco
30.09. Live Bobby Long
31. August 2010, 15.00 Uhr
Detlef Kinsler
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