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Ein Krankenhaus im Belagerungszustand
Gleich drei Festivals buhlen zum Ende des Monats in Frankfurt um die Gunst der Zuschauerinnen und Zuschauer. „Verso Sud“ und das Frauenfilmfest „Remake“ erhalten dabei Konkurrenz von der französischen Filmwoche im Cinéma.
Schon zum zweiten Mal findet in diesem Jahr das italienische Filmfest „Verso Sud“ im Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums (DFF) statt. Aufgrund der Verschiebung des letztjährigen Termins auf diesen Sommer, werden Fans des italienischen Kinos mit einer doppelten Ladung Filmkultur bedient. Wegen des 50-jährigen Jubiläums des Kommunalen Kinos im Filmmuseum, musste der ansonsten für Anfang Dezember angelegte Termin vorgezogen werden. Noch bis Montag, 29. November, kann man die sechs Beiträge der Tourneereihe „Cinema Italia“ sehen. Ergänzt wird die Auswahl durch das Alzheimer-Drama „La Vaganza/Auszeit“ mit Altstar Catherine Spaak, das Fantasy-Gruselmärchen „Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe“ im Kinderkino sowie das kürzlich wenig beachtete Starensemble-Melodram „Auf alles, was uns glücklich macht“.
Der italienisch-deutsche Film „Nicht dein Mädchen“, während des zweiten Lockdowns nur online verfügbar, erhält am Mittwoch, 24. November, 20.30 Uhr und am Freitag, 26. November, 21.30 Uhr eine neue Chance auf der Leinwand. Ex-Dokumentarfilmregisseurin Isabella Sandri wechselt zwischen dem Roadmovie eines Saatgut-Vertreters mit einem entführten Kind und den Ermittlungen einer jungen Kommissarin. Durch verstörende Missbrauchsvideos wird die Ermittlerin zunehmend selbst in Mitleidenschaft gezogen. Das Psychodrama zwischen Poesie und Dramatik spart allzu drastische Momente aus, zeigt jedoch, dass sich innere Verletzungen und Schäden auf Dauer nicht glätten lassen. Ergänzt werden die aktuellen Werke durch eine schon für 2020 geplante Federico Fellini-Retrospektive, die noch bis Januar 2022 weiterlaufen soll.
Neben den bis Sonntag, 29. November, stattfindenden Frankfurter Frauen Film Tagen „Remake“ mit zahlreichen historischen Werken zum Thema „Arbeit“, läuft erstmals die französische Filmwoche im Cinéma. Dabei handelt es sich um einen Ableger der gleichnamigen Berliner Reihe, die im 21. Jahr in fünf Sälen über die Bühne geht. In Frankfurt werden allerdings nur vier Vorpremieren zu sehen sein.
Catherine Corsini lässt in „La Fracture“ (Donnerstag, 25. November, 20 Uhr) zwei Frauen im Trennungsclinch in einem von Gelbwesten und Polizei belagerten Krankenhaus, als Spiegel der französischen Gesellschaft, stranden. Dies trifft ebenso auf den letztjährigen „Lichter“-Eröffnungsfilm „Gagarine“ zu (Sonntag, 28. November, 18 Uhr): Raumfahrtfan Yuri verwandelt in dem leicht märchenhaften Sozialdrama vor dem Abriss eines Pariser Hochhauses das Gebäude in ein Raumschiff. Auf Kompositionen der „Sparks“ basiert Leo Carax’ ungewöhnliches Fantasy-Krimi-Musical „Annette“ (Montag, 29. November, 20 Uhr). Adam Driver als rücksichtsloser Comedian will hier sein Puppenkind zum Star aufbauen. Provokateur Paul Verhoeven lässt in „Benedetta“ (Mittwoch, 1. Dezember, 18 Uhr) eine gefeierte Äbtissin ein Auge auf eine Schwesternschülerin werfen.
Der italienisch-deutsche Film „Nicht dein Mädchen“, während des zweiten Lockdowns nur online verfügbar, erhält am Mittwoch, 24. November, 20.30 Uhr und am Freitag, 26. November, 21.30 Uhr eine neue Chance auf der Leinwand. Ex-Dokumentarfilmregisseurin Isabella Sandri wechselt zwischen dem Roadmovie eines Saatgut-Vertreters mit einem entführten Kind und den Ermittlungen einer jungen Kommissarin. Durch verstörende Missbrauchsvideos wird die Ermittlerin zunehmend selbst in Mitleidenschaft gezogen. Das Psychodrama zwischen Poesie und Dramatik spart allzu drastische Momente aus, zeigt jedoch, dass sich innere Verletzungen und Schäden auf Dauer nicht glätten lassen. Ergänzt werden die aktuellen Werke durch eine schon für 2020 geplante Federico Fellini-Retrospektive, die noch bis Januar 2022 weiterlaufen soll.
Neben den bis Sonntag, 29. November, stattfindenden Frankfurter Frauen Film Tagen „Remake“ mit zahlreichen historischen Werken zum Thema „Arbeit“, läuft erstmals die französische Filmwoche im Cinéma. Dabei handelt es sich um einen Ableger der gleichnamigen Berliner Reihe, die im 21. Jahr in fünf Sälen über die Bühne geht. In Frankfurt werden allerdings nur vier Vorpremieren zu sehen sein.
Catherine Corsini lässt in „La Fracture“ (Donnerstag, 25. November, 20 Uhr) zwei Frauen im Trennungsclinch in einem von Gelbwesten und Polizei belagerten Krankenhaus, als Spiegel der französischen Gesellschaft, stranden. Dies trifft ebenso auf den letztjährigen „Lichter“-Eröffnungsfilm „Gagarine“ zu (Sonntag, 28. November, 18 Uhr): Raumfahrtfan Yuri verwandelt in dem leicht märchenhaften Sozialdrama vor dem Abriss eines Pariser Hochhauses das Gebäude in ein Raumschiff. Auf Kompositionen der „Sparks“ basiert Leo Carax’ ungewöhnliches Fantasy-Krimi-Musical „Annette“ (Montag, 29. November, 20 Uhr). Adam Driver als rücksichtsloser Comedian will hier sein Puppenkind zum Star aufbauen. Provokateur Paul Verhoeven lässt in „Benedetta“ (Mittwoch, 1. Dezember, 18 Uhr) eine gefeierte Äbtissin ein Auge auf eine Schwesternschülerin werfen.
23. November 2021, 17.35 Uhr
Gregor Ries
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