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Erste Veröffentlichung auf Jazz Montez Records

Gefühlvoll und aufwühlend

Aufregendes und Neuartiges wollen Lorenzo Dolce und John Steinmark der Stadt immer bieten. Ihren neuesten Coup, das Plattenlabel Jazz Montez Records, stellten wir Ihnen in der Februar-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT vor. Jetzt erschien die erste Single, gesungen von Shelly Phillips.
Mit dem Musikvideo „Gar nicht so leicht“ von Shelly Phillips ging Ende Februar die zweite Produktion der „Jazz Montez Video Games“ online und hat am Wochenende die 20.000 Views geknackt. Wie schon bei der „Video Games“-Premiere mit der Band Triorität, die im Garten des Städel performte, ging es auch mit der Mannheimerin an einen ikonischen Ort der Stadt. Ihre Reflektionen über eine schmerzhafte, von Liebe und Manipulation geprägte Beziehung hat sie im frisch renovierten Volkstheater am Goethehaus mit jungen Jazzmusiker:innen und Tänzer:innen in Szene gesetzt. Der gefühlvoll-aufwühlende Jazz-Pop-Soul-Song ist gleichzeitig die erste Veröffentlichung auf dem neuen Frankfurter Label Jazz Montez Records. Aufgenommen im Lotto Lindenberg von Wolfgang Gottlieb und gemixt von Kabuki. Die Inszenierung hat sich Julia Frank ausgedacht, Regie führte wieder Bruno Papic. Der Frankfurter Hof kommt übrigens auch ins Bild.

„Gar nicht so leicht“ ist der Vorbote des im Lockdown fertig gestellten Albums „Jazz Montez Presents“. „Es handelt es sich zwar um eine Compilation, die sich aber nicht wie ein klassischer Sampler anhört, sondern wie ein in sich stimmiges Album“, charakterisiert John Steinmark den Longplayer. „Das liegt daran, dass alle beteiligten Bands – Bokoya, Blue Lion, Conic Rose, Linntett, Marko Mebus Quintett, Moses Yoofee Trio und Wanubalé – im selben Tonstudio Lotte Lindenberg unter dem Aufnahmeleiter Wolfgang Gottlieb aufgenommen haben. Nachdem Jan Hennig alias Kabuki sämtliche Tracks abgemischt hat, haben wir wieder gemeinsam mit Wolfgang Gottlieb alles analog gemastert. Deshalb klingt die Platte wie aus einem Guss. Der Release ist für März geplant.“

Hier kommt dann doch wieder die Physis ins Spiel, aber nicht in Form von CDs. „,Jazz Montez Presents’ wird zunächst tatsächlich nur auf Vinyl erscheinen, als Kunstobjekt mit einem einzigartig gestalteten Cover, gemalt von Clara Sipf. Neben der Platte wird darin auch ein Booklet zu finden sein, mit allen Infos zur Musik, Texten von allen Bands, einem Interview mit Wolfgang Gottlieb und Jan Hennig und sogar einem Comic über die Entstehungsgeschichte des Projekts, ebenfalls von Clara Sipf“, verspricht Steinmark. „Wir haben einen Vertriebspartner, der die Platte weltweit an gut sortierte Läden ausliefern wird und sich auch um die digitale Verfügbarkeit kümmert. Hier in Frankfurt wollen wir uns, wenn es wieder möglich ist, einen Stand auf dem Flohmarkt mieten, auf dem man dann die Platte direkt von uns kaufen kann“, ergänzt Lorenzo Dolce. Eine charmante Idee.




Die Gründer des Labels: Lorenzo Dolce und John Steinmark; Foto: Dirk Ostermeier

„Jazz Montez Presents“ hat ein „Vol. I“ im Titel, signalisiert also den Startschuss zu einer Reihe und geht Hand in Hand mit der Gründung des eigenen Plattenlabels Jazz Montez Records. „Langfristig wollen wir die Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten, in welcher Formation auch immer, gerne auf den nächsten ,Volumes’ präsentieren – als ,presents’, also Geschenke, für jeden Jazzliebhaber“, spielt Dolce mit den unterschiedlichen Übersetzungsmöglichkeiten der englischen Vokabel.

„Generell ist der Plan, ein Zuhause für talentierte Künstler*innen und Bands zu sein, sie bei der Aufnahme ihrer Musik zu unterstützen und ihre Tonträger dann über den Erdball zu verbreiten, damit sie möglichst alle Menschen erreichen, die auf Qualität stehen. Mal sehen, wie weit wir so kommen“, freut sich Steinmark auf das Abenteuer. Vielleicht können sie das wiederbeleben, was die Plattenindustrie schon lange nicht mehr leisten kann (oder will), nämlich klassisches Talent-Scouting und Artist-Development. „Dank unserer Konzert- und Festivalarbeit haben wir einen guten Überblick über die aktuelle Jazzszene bekommen. Derzeit begrenzt sich unser Scouting nach neuen Projekten auf den digitalen Weg. Eine Castingshow auf RTL, in der Jazzkünstler*innen gesucht werden, wäre eine schöne Idee“, lacht Dolce. „Aber bei unseren Künstler*innen soll allein die Musik für sich sprechen.“
 
Fotogalerie:
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8. März 2021, 13.14 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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