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Foto: Nachtclubsängerin Dorothy (Isabella Rossellini) aus dem Lynch-Film „Blue Velvet
Foto: Nachtclubsängerin Dorothy (Isabella Rossellini) aus dem Lynch-Film „Blue Velvet" © DFF

Deutsches Filmmuseum Frankfurt

In Memoriam David Lynch – Eine Retrospektive des Kultregisseurs

Am 15. Januar 2025 verstarb der bekannte Regisseur David Lynch. Ihm zu Ehren widmet das Kino des DFF in Zusammenarbeit mit den Arthouse Kinos Frankfurt eine umfassende Retrospektive.
David Lynch hat in seiner langen Karriere als Regisseur und Künstler insgesamt zehn Spielfilme produziert. Das Deutsche Filminstitut Filmmuseum (DFF) zeigt in Zusammenarbeit mit den Arthouse Kinos Frankfurt an vier Montagen im März alle zehn seiner Werke. Im Cinéma werden im März ebenfalls die Spielfilme präsentiert, während im Mai ein Kurzfilmprogramm zum zehnjährigen Jubiläum des Filmclubs Treppe 41 folgt.

Die gezeigten Filme:

Blue Velvet (4. und 6. März)
Lynchs wohl berühmtester Psychothriller wirft einen dunklen Blick hinter die idyllische Fassade einer US-Kleinstadt. Der Student Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan) entdeckt ein abgeschnittenes Ohr auf einem Rasenstück und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft er auf die geheimnisvolle Nachtclubsängerin Dorothy Vallens (Isabella Rossellini) und den sadistischen Frank Booth (Dennis Hopper). Ein fesselnder Film noir, der durch seine verstörende Atmosphäre und ikonische Bildsprache besticht.

Mulholland Drive (7. und 15. März)
Eine mysteriöse Frau (Laura Elena Harring) überlebt einen Autounfall in Los Angeles und leidet unter Amnesie. Gemeinsam mit der naiven Nachwuchsschauspielerin Betty (Naomi Watts) begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Identität. Doch die Handlung führt in die tiefsten Abgründe von Hollywood und der menschlichen Psyche. Der Film, voller surrealer Sequenzen und psychologischer Doppelbödigkeiten, gilt als eines von Lynchs Meisterwerken und wurde 2022 unter die zehn besten Filme aller Zeiten gewählt.



Mulholland Drive kam 2022 in die Top Ten der „Greatest Films of All Times“ © DFF

Twin Peaks: Fire Walk with Me (12. und 20. März)
Dieses Prequel zur legendären Serie „Twin Peaks“ erzählt die letzten sieben Tage im Leben der Highschool-Schüler in Laura Palmer (Sheryl Lee). Zwischen Drogenexzessen, Missbrauch und albtraumhaften Visionen taumelt sie ihrem tragischen Ende entgegen. Der Film verleiht der Kultserie eine noch düsterere Dimension und bietet eine verstörende, tief emotionale Reise in Lynchs surreale Welt.

Dune – Der Wüstenplanet (14. März)
Die Verfilmung von Frank Herberts epischem Science-Fiction-Roman folgt Paul Atreides (Kyle MacLachlan) auf seinem Weg zum prophezeiten Anführer eines intergalaktischen Krieges. Der Wüstenplanet Arrakis ist Schauplatz eines Kampfes um das wertvolle „Spice“, eine bewusstseinserweiternde Substanz. Trotz seiner Produktionsprobleme beeindruckt Lynchs Adaption mit monumentaler Kulisse, visionären Bildern und einem einzigartigen Soundtrack von Toto.



Der erste Dune-Film aus dem Jahre 1984 © DFF

Der Elefantenmensch (17. März)
Joseph Merrick war ein Mann, dessen deformierter Körper ihm zweifelhaften Ruhm als Kuriosität einbrachte. Kein anderer Film aus Lynchs früher Schaffensphase ist so von Traurigkeit und Verzweiflung geprägt. Dass Merricks Geschichte real ist, verstärkt diesen Effekt.

Inland Empire (19. März)
Lynchs letzter Langfilm ist eine hypnotische, verstörende Collage aus Albträumen und fragmentierten Realitäten. Schauspielerin Nikki Grace (Laura Dern) wird für eine neue Rolle besetzt, doch der Film, in dem sie mitspielt, scheint verflucht zu sein. Nach und nach verliert sie sich in einem labyrinthischen Strudel aus Identitäten und surrealen Bildern. Gedreht mit einer einfachen Digitalkamera, verstärkt die unruhige Ästhetik des Films das Gefühl des Unwirklichen.

Wild at Heart (24. März)
Ein junger Mann flieht mit seiner Geliebten vor dem tödlichen Hass ihrer Mutter durch Amerika. Inmitten von Gewalt, Armut und Verrat wächst ihr Vertrauen. Nach gescheitertem Bankraub und Haftstrafe stellt er sich seiner Liebe. Opernhaft inszeniert, verbindet der Film „amour fou“, Gangsterstory und Roadmovie, beleuchtet aber auch die dunklen Seiten des Lebens und feiert zugleich dessen Schönheit. Eine oft geschmacklose, aber eindringliche Momentaufnahme der Realität.

The Straight Story (27. März)
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt dieser ruhige, melancholische Film von Alvin Straight (Richard Farnsworth), einem alten Mann, der mit einem Rasenmäher über 500 Kilometer reist, um sich mit seinem kranken Bruder zu versöhnen. Ohne Lynchs typische Albtraumsequenzen, aber voller emotionaler Tiefe und wunderschöner Bilder, zeigt dieser Film eine andere Facette seines Schaffens.



Alvin Straight (Richard Farnsworth) auf seinem Rasenmäher © DFF

Eraserhead (30. März)
Lynchs surreales Erstlingswerk ist ein visuell beeindruckender, tiefverstörender Albtraum. Henry Spencer (Jack Nance) lebt in einer dystopischen Industriestadt und wird Vater eines grotesken, missgebildeten Babys. Zwischen Halluzinationen, Angstzuständen und bizarren Figuren verliert er sich immer tiefer in seinen psychischen Abgründen. Das avantgardistische Werk wurde schnell zum Kultfilm des Mitternachtskinos und beeinflusste zahlreiche Regisseure, darunter Stanley Kubrick.

Lost Highway (31. März)
Die Ehe des Jazzsaxophonisten Fred Madison zerbricht. Nach einer Party wird er des Mordes an seiner Frau beschuldigt und landet in der Todeszelle. Dort verwandelt er sich rätselhafterweise in den Automechaniker Pete Dayton, der freigelassen wird. Doch alle sind gefangen in ihrem Schicksal – auf dem Lost Highway. Der Film trägt Lynchs unverkennbare Handschrift und gilt als Vorläufer von Mulholland Drive. Für den mysteriösen Soundtrack sorgte Angelo Badalamenti, bekannt durch Twin Peaks.
 
Fotogalerie:
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25. Februar 2025, 15.12 Uhr
Lukas Mezler
 
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Lukas Mezler >>
 
 
 
 
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