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Bilder sagen mehr als Worte
Die Eingangshalle am Frankfurter Hauptbahnhof: Menschen mit Koffern eilen vorbei. Geschäftsmänner mit Anzug und Krawatte, den Laptop unter dem Arm geklemmt, stehen unter Zeitdruck. Niemand achtet auf seine Mitmenschen. Schnell, schnell, schnell muss es gehen. Hektik liegt in der Luft. Doch jetzt wird der ein oder andere vielleicht auch mal für einen kurzen Moment innehalten. Denn an dem Ort, wo die Leute sonst immer nur dran vorbeihetzen, hat heute die World Press Photo Ausstellung eröffnet. Die Wanderausstellung, die in Deutschland mit der Deutschen Bahn auf Tour geht, wird insgesamt an 100 Orten in 45 Ländern gezeigt. Jedes Jahr können professionelle Fotografen ihre Werke bei der World Press Photo Foundation einreichen. Diesmal nahmen 5 847 Fotografen aus 128 Ländern teil und sendeten 101 960 Bilder ein. „So viele waren es noch nie“, erzählt Anna Lena Mehr von World Press Photo Foundation stolz. 19 Juroren aus aller Welt haben die Einsendungen gesichtet und die besten Bilder gekürt.
Und diese sind jetzt in der Bahnhofshalle zu bestaunen. Große Stellwände mit 167 Fotos zieren den Eingangsbereich, an dem täglich 350 000 Menschen vorbeihuschen. Die Ausstellung dokumentiert als ein Stück Zeitgeschichte das Weltgeschehen des vergangenen Jahres und vermittelt einen Einblick in aktuelle Tendenzen des Fotojournalismus. Von ergreifenden Bildern aus den Konfliktgebieten dieser Erde mit viel Blut und Elend über Reportagefotografie, faszinierenden Naturaufnahmen bis hin zu Fotos aus Kultur, Sport und Wissenschaft ist alles dabei. Besonders beeindruckend sind die Bilder aus den Kriegsgebieten. Fotos aus Teheran und dem Gazastreifen dominieren die Stellwände.
Dazu gehört auch das Bild des schwedischen Fotografen Kent Klich, der im Gazastreifen dieses Wohnzimmer einer palästinensischen Familie fotografiert, um zu dokumentieren, was der Krieg mit den Menschen macht. Ihr Dach über dem Kopf wurde zerstört und sie mussten fliehen.
Dieses Bild der peruanischen Fotografin Gihan Tubbeh zeigt einen autistischen Jungen. Sie lebte eine Zeit lang in der Familie des Jungen, um das Leben des Autisten in einer Bildstrecke zu dokumentieren.
Hier noch weitere Impressionen:
Elizabeth Kreutz, USA
Gareth Copley, Großbritannien
Joe Petersburger, Ungarn
Und wer Lust bekommen hat, sich selbst ein Bild über die zahlreichen Fotos zu machen, kann dies noch bis zum 16. August. Also, halten Sie einen Moment inne und lassen Sie die Bilder auf sich wirken. Vor allem die Bilder des Kriegsgeschehens bleiben lange im Gedächtnis haften und sind sehr beeindruckend. Sie zeigen die Schattenseiten des Lebens auf ihre eigene Art und Weise.
Fotos: World Press Photo
6. August 2010, 12.42 Uhr
Julia Lorenz
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