Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Bester Film im August-JOURNAL

Ausnahmekino aus Italien: L’Immensità – Meine fantastische Mutter

Großes Ausnahmekino mit wechselnden Gemütslagen, das sein Publikum im Schwebezustand entlässt – das zeigt der neue Kinofilm mit Penélope Cruz.
„Kannst du aufhören, so schön zu sein?!“ fährt Adriana (Luana Giuliani) ihre Mutter Clara an. Was sich als praktisch nicht umsetzbar erweist, denn Clara wird von Penélope Cruz gespielt. Einst sexy Augenschmaus in Hollywood-Produktionen, mittlerweile gestandene Charakterdarstellerin des europäischen Autorenkinos, ist „La Cruz“ hier im berückenden fünften Spielfilm des renommierten Italieners Emanuele Crialese zu sehen, einer sehr persönlichen Angelegenheit.

Aus der zwölfjährigen Adriana wird Andreas

Der Schauplatz: ein (für seine Zeit) modernes Wohnviertel im Speckgürtel Roms während der 1970er-Jahre. Bereits nach wenigen Einstellungen wird klar, dass es den zentralen Figuren darum geht, sich aus den gesellschaftlichen Konventionen dieser von Kirche, Machismo und traditionellen Geschlechterrollen dominierten Ära zu befreien. Wenn Clara mit ihren Kindern singend durch die Wohnung tobt oder gemeinsam mit der Tochter fröhlich kreischend auf der Straße gegen die Menschenmenge anrennt, wenn die zwölfjährige Adriana mit ihrer Geschlechteridentität hadert, sich überall als „Andreas“ vorstellt und in ein junges Mädchen aus der Arbeitersiedlung verliebt, wenn eine Gruppe von Kindern sich in einem labyrinthischen Kanalsystem verirrt, dann thematisiert Crialese Motive des Aufbegehrens und Ausbrechens, die aber – bei allem Verständnis – letztlich zum Scheitern verurteilt sind oder zumindest (noch) nicht in jene Zeit gehören, welche hier mit großer Detailsorgfalt nachgestellt wird.

Ein Kinofilm, der verzaubert und zum Nachdenken anregt

Überhaupt die Inszenierung: Von Beginn an setzt „L’Immensità“ die in Widersprüchen gefangene Familie (liebende Mutter mit Hang zu Depressionen, untreuer aggressiver Vater, drei durch die Neurosen des eigenen Heranwachsens verwirrte Kinder) in dermaßen feinfühligem Glanz in Szene, dass man sich kaum noch wundert, wie optisch brillant auch deren – oft triste – Umgebung in den tollen Bildkompositionen des Kameramannes Gergely Pohárnok zur Geltung kommt. Ein Kinoerlebnis für alle Sinne also, das ebenso verzaubert wie zum Nachdenken reizt. Und vielleicht die schönste Penélope Cruz zeigt, die es jemals gab.

L’Immensità – Meine fantastische Mutter, Drama, R: Emanuele Crialese, I 2022, Start: 27.7.
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
3. August 2023, 10.54 Uhr
Andreas Dosch
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Das Städel Museum Frankfurt widmet Rembrandt erneut eine große Ausstellung. Diesmal stehen die Gruppenbildnisse im Fokus, aber es wird auch kritisch auf das „Goldene Zeitalter“ geblickt.
Text: Jasmin Schülke / Foto: © Bernd Kammerer
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
28. November 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Selig
    Centralstation | 20.00 Uhr
  • Bilbao
    Schlachthof | 20.00 Uhr
  • Shortparis
    Das Bett | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
  • Alarmstufe Magenta
    Kulturclub schon schön | 23.00 Uhr
  • | Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Eliott Quartett
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Karolina und Hans Aavik
    Villa Bonn | 19.00 Uhr
  • 30 Minuten Orgelmusik
    St. Katharinenkirche | 16.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Literaturpreis 2024 der Jürgen Ponto-Stiftung
    Literaturhaus Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Nights on Broadway
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Winterzauber auf dem Main
    Primus-Linie | 19.00 Uhr
Kunst
  • Bruder Moenus
    Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse | 10.00 Uhr
  • Banz & Bowinkel
    Schierke Seinecke | 15.00 Uhr
  • Anastasia Samoylova
    Galerie Peter Sillem | 10.00 Uhr
Kinder
  • Die Weihnachtsgans Auguste
    Theaterhaus | 09.00 Uhr
  • Theaterführung für Familien
    Staatstheater Darmstadt | 16.00 Uhr
  • Die Prinzessin auf der Erbse
    Bürgerhaus Sprendlingen | 10.00 Uhr
und sonst
  • Mainzer Weihnachtsmarkt
    Domplatz | 11.00 Uhr
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt
    Römerberg | 10.00 Uhr
  • Sternschnuppenmarkt
    Schlossplatz | 10.30 Uhr
Freie Stellen