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50. Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim

Nino Haratischwili feiert Einzug – mit viel Prominenz

Nino Haratischwili ist die 50. Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim. Die Schlüsselübergabe und der Antritt in Frankfurt wird am Freitag mit einem Fest auf dem Berger Marktplatz mit viel Prominenz begangen.
Die 1983 in Tiflis/Georgien geborene Schriftstellerin Nino Haratischwili wird am heutigen Freitagabend zur 50. Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim gekürt werden. Ein stolzes Jubiläum für einen wirklich wunderbaren Literaturpreis, dessen Bedeutung von Beginn an weit über die Grenzen der Stadt ausgestrahlt hat. Begründet wurde der Preis von Franz Joseph Schneider, einem Autor der Gruppe 47, der in Bergen lebte.

Der erste Preisträger war im Jahr 1974 Wolfgang Koeppen. Und es ist ein Bürgerpreis geblieben: Zum einen sitzen bis heute Vertreter der Bürgerschaft in der Jury; zum anderen ist das Verhältnis der Bergener zu „ihrem“ Stadtschreiber nach wie vor ein inniges. Das zeigt sich nicht nur, aber ganz besonders bei der Übergabe des Schlüssels für das Haus an der Oberpforte in Bergen: das ist ein Volksfest im Festzelt auf dem Berger Marktplatz und gleichzeitig der Auftakt zum Berger Markt. In den vergangenen Jahren musste die festliche Übergabe im großen Rahmen Corona bedingt ausfallen; nun wird die in diesem Fall schöne Tradition wieder aufgenommen.

50. Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim: Nino Haratischwili beerbt Marion Poschmann

Am Tag vor der Übergabe des Schlüssels für das Stadtschreiberhaus durch die derzeitige Stadtschreiberin Marion Poschmann stand Haratischwili bereits für ein Gespräch mit der Presse zur Verfügung. Gemeinsam mit Charlotte Brombach, ehemalige Lektorin des Suhrkamp Verlages und Mitglied der Stadtschreiber-Jury, erzählte Haratischwili von ihrem engen Verhältnis zu Frankfurt und davon, dass sie an fremden Orten, weit weg von den alltäglichen Strukturen, weitaus besser arbeiten könne als zu Hause. Ihren letzten, mehr als 1000 Seiten umfassenden Roman „Das mangelnde Licht“ habe sie während eines zweimonatigen Stipendiums in Brüssel geschrieben, so Haratischwili, deren Bücher in Joachim Unselds Frankfurter Verlagsanstalt erscheinen und regelmäßig zu Bestsellern werden.

Mindestens ebenso produktiv und renommiert wie im Bereich der Prosa ist Haratischwili allerdings auf dem Sektor des Theaters: Ihr Stück „Phädra, in Flammen“ wird ab März im Schauspiel Frankfurt gezeigt. Haratischwilis Bücher, angefangen bei ihrem Erfolgsbuch „Das achte Leben (Für Brilka)“ thematisieren stets sowjetische Geschichte im Verhältnis zu Haratischwilis Geburtsland Georgien. Die Analogien zur Ukraine liegen auf der Hand. Nino Haratischwili sagt, dass sie bestimmte Erfahrungen zwar auch selbst gemacht habe, es aber beinahe als Anmaßung empfinde, in dieser Hinsicht für andere Menschen zu sprechen.

Antrittsrede zur 50. Stadtschreiberin in Bergen-Enkheim wird politisch


Dennoch: Ihre Antrittsrede am heutigen Abend im Bergener Festzelt wird eine politische sein. Die ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk stellte in ihrer Eröffnungsrede des diesjährigen Ingeborg Bachmann-Wettbewerbs in Klagenfurt den Wert und die Bedeutung des eigenen Schreibens radikal in Frage. Auch Nino Haratischwili, das verriet die Schriftstellerin bereits, wird sich mit dieser Frage auseinandersetzen – und versuchen, einen Ausweg zu finden.

Im Festzelt auf dem Berger Marktplatz wird am Abend viel Prominenz erwartet: Oberbürgermeister Mike Joseph und Kulturdezernentin Ina Hartwig werden Grußworte sprechen; ebenso Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Festrede wird Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, halten. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr; der Einlass ist ab 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
 
Fotogalerie:
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1. September 2023, 11.20 Uhr
Christoph Schröder
 
Christoph Schröder
Christoph Schröder studierte in Mainz Germanistik, Komparatistik und Philosophie. Seine Interessensschwerpunkte liegen auf der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und dem Literaturbetrieb. Er ist Dozent für Literaturkritik an der Goethe-Universität Frankfurt. – Mehr von Christoph Schröder >>
 
 
 
 
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