Wieso nicht auch mal andersrum? Ein Student aus Münster möchte den Weltrekord im Rückwärtslaufen brechen. Er startet am 31. Oktober beim Frankfurter Commerzbank Marathon.
Lisa Schäfer /
„Retrorunner“ nennt sich Achim Aretz, Geologiestudent aus Münster. Wenn der 26-Jährige sich nicht gerade seinem Studium widmet, rennt er. Und zwar rückwärts. Angefangen hat alles vor vier Jahren, jetzt möchte er damit einen neuen Weltrekord aufstellen. Sein Können hat er bereits in Köln bewiesen, wo er einen Halbmarathon-Weltrekord im Rückwärtslaufen aufstellte. Der Commerzbank Frankfurt Marathon am 31. Oktober soll nun die große Herausforderung werden. 42,195 Kilometer in weniger als 3:43:39 Stunden. Das ist der bisherige Weltrekord im "Retrorunning", den der Chinese Xu Zhenjun 2004 aufstellte. Der Ursprung der Idee war weniger ruhmreich: eine durchfeierte Nacht und der darauf folgende Morgen, an dem er mit einem Freund Joggen war. Aretz war nach dieser Nacht nicht auf der Höhe seiner Fähigkeiten und deutlich langsamer, woraufhin der Freund sich einfach umdrehte und im Rückwärtsgang dieselbe Geschwindigkeit hielt. Das „Retrorunning“ wurde mit der Zeit ausgebaut und trainiert. Heute läuft Aretz 80 Kilometer pro Woche, natürlich rückwärts (zum Vergleich: ein durchschnittlicher Mensch geht in normalem Tempo etwa die Hälfte). Beim ganz gewöhnlichen Marathon ist Aretz mit 2:57:33 Stunden zwar noch weit vom Weltrekord (2:03:59 Std.) entfernt, aber durchaus fit – und mal ehrlich – wer kann schon von sich sagen, mehr als drei Stunden ohne umzufallen rückwärts gelaufen zu sein? Aretz ist noch auf der Suche nach Sponsoren, die eine Prämie bei Brechen des Rekords beitragen. Diese möchte der Rückwärtsläufer dem Caritasverband spenden – Rückwärtslaufen für einen guten Zweck also.