30 500 Zuschauer sahen das Spitzenspiel der Frauen Bundesliga im Waldstadion, das der Tabellenführer dann doch deutlich gewann. Eintracht Frankfurt hadert mit dem Ergebnis.
Detlef Kinsler /
Niko Arnautis musste umstellen. Für die angeschlagenen Sara Doorsoun und Elisa Senß liefen Jella Veit in der Innenverteidigung und Lara Prašnikar im Mittelfeld auf. Doch schon in der zweiten Minute verletzte sich Veit und Arnautis musste sie früh ersetzen.
Pia-Sophie Wolter rückte auf die für sie ungewohnte Innenverteidigerposition und Carlotta Wamser kam als rechte Verteidigerin auf den Platz. Die Eintracht hatte kaum Zeit sich richtig zu sortieren. Die Bayern zeigten sich gleich am Strafraum der Frankfurterinnen. Schon in der 13. Minute gelang Lea Schüller nach Anspiel von Klara Bühl das 1:0. Sie tanzte Wolter am Fünfmeterraum aus.
Eintracht Frankfurt gegen Bayern München – mit 2:0 in die Pause
Die Gastgeberinnen wollten gleich die Antwort geben. Ein toller Pass von Laura Freigang erreichte Lisanne Gräwe, die aussichtsreich vorm Bayern-Tor aus elf Metern den Ball verzog. Die Münchnerinnen erspielten sich weitere Chancen, aber Pernille Harder traf in der 21. Minute nur den Pfosten. Auch Schüller hatte eine weitere Gelegenheit, schoß aber knapp am Tor vorbei. Sieben Minuten später dann gelang Bühl das 2:0 in einer diskussionswürdigen Situation. Der Ball wurde aus dem Toraus ins Feld zurück gepasst. Nicht nur für Arnautis eine Abseitssituation. Der Treffer zählte. Es ging also mit 0:2 aus Sicht der SGE in die Pause weil Stina Johannes sich in den Schuss von Alara warf.
Auch nach dem 3:0 gab die Eintracht sich nicht geschlagen
In der zweiten Halbzeit blieben die Bayern dran und so dauerte es nach einem misslungenen Klärungsversuch von Wolter nur bis zur 48. Minuten bevor es 3:0 für die Bayern stand. Diesmal hatte Harder mit ihren Schuss mehr Glück. Aber die Eintracht gab sich nicht geschlagen.
Ein Schuss von Reuteler konnte von Ena Mahmutovic mit dem Fuß geklärt werden. Tanja Pawolleks Schuss aus der zweiten Reihe konnte die Bayern-Torfrau parieren. Auch Prašnikar fand ihre Meisterin in Mahmutovic. Keine Frage: der FC Bayern ist auf Meisterkurs und das vor allem weil er viel effektiver als Eintracht Frankfurt seine Chancen nutzt.
Arnautis: „Die Kaltschnäuzigkeit hat heute den Unterschied gemacht“
Arnautis bescheinigte seinem Team dennoch Charakter: „Heute wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen. Aber die Kaltschnäuzigkeit hat heute den Unterschied gemacht.“ Pia-Sophie Wolter fasste das Spiel wie folgt zusammen: „Das Spiel hat sich nicht wie ein 0:3 angefühlt. Wir hatten in der ersten Halbzeit 60 Prozent Ballbesitz und einige gute Chancen. Es ist extrem bitter, schwer zu erklären. Die Bayern waren effizient, offensiv wie defensiv. Das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus.“ Durch das 1:1-Unentschieden von Wolfsburg beim SC Freiburg ist der VfL an der Eintracht vorbei auf Platz 2 geklettert und hat nun ein Pünktchen Vorsprung.
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.