Weltmeister und Titelverteidiger kommen nach Frankfurt. Lokalmatador John Degenkolb will trotz Verletzungen mit dabei sein – in einer anderen Rolle.
Jasmin Schülke /
Zwei Wochen vor dem traditionellen Radrennen haben die Mannschaften bekanntgegeben, wer am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt starten wird. Und es wird, um es mit einem Wort zu sagen, hochkarätig. Mit der Startnummer 1 ins Rennen geht der Vorjahressieger Maxim Van Gils. Außerdem sind der letzte deutsche Gewinner, Pascal Ackermann, am Start sowie Nils Politt und Maximilian Schachmann. Ebenfalls mit von der Partie ist der ehemalige Weltmeister im Straßenrennen Julian Alaphilippe. Es verspricht also, ein spannendes Rennen zu werden.
Degenkolb verspricht: „Ich werde wieder bei Eschborn-Frankfurt starten“
Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch: Lokalmatador John Degenkolb kann aufgrund seiner schweren Verletzungen, die er sich bei der Flandern-Rundfahrt zugezogen hat, nicht starten. Zur Pressekonferenz erschien der tapfere „Dege“, wie er von seinen Fans genannt wird, trotzdem. Handgelenkt, Unterarm, Ellbogen und Schlüsselbein sind gebrochen. Der Oberurseler ist bereits zwei Mal operiert worden. „Ein bisschen weniger wäre auch okay gewesen“, sagt Degenkolb, der mindestens zwei Monate pausieren muss.
Neben Eschborn-Frankfurt fiel für ihn auch der Start bei Paris-Roubaix am vergangenen Wochenende aus, seinem anderen Lieblingsrennen. Trotz allem ist dem Radprofi das Lachen nicht vergangen und über ein Karriereende denkt er ebenfalls nicht nach. „Ich werde wieder bei Eschborn-Frankfurt starten, das kann ich euch versprechen“, sagte er. Dafür gab es Applaus, der bei Pressekonferenzen sonst unüblich ist. Am 1. Mai will Degenkolb trotzdem dabei sein. Zwar nicht auf dem Rad, aber mit einer anderen Aufgabe. Mehr wollte er noch nicht verraten.
Jonas Rutsch ist hessischer Hoffnungsträger
Hessischer Hoffnungsträger ist Jonas Rutsch, der bei Paris-Roubaix auf den sechsten Platz kam. „Er ist ein absoluter Kämpfer“, sagt Degenkolb. Eschborn-Frankfurt wird auf 198,7 Kilometern ausgetragen. Im Mittelpunkt des Rennens steht die anspruchsvolle Klettersequenz mit zwei Anstiegen am Großen Feldberg und drei am Mammolshainer Stich, wo die besten Klassikerspezialisten um die Vorentscheidung zum Sieg kämpfen.
Bereits am Morgen des 1. Mais werden die Breitensportler auf der Rennstrecke rollen. Auch hier ein Rekord: 10 000 gehen in Eschborn an den Start, das Amateur-Rennen ist seit vier Wochen ausgebucht, ebenso, wie das Rennen für die Kleinen, die „kinder Joy of Moving mini tour“. Hier waren bereits nach 24 Stunden alle Plätze vergeben. Wir nicht radeln will, hat genug Gelegenheit, die Sportlerinnen und Sportler anzufeuern. Rund um die Rennstrecke gibt es Partys – die beste Stimmung ist am berüchtigten Mammolshainer Stich und an der Zielankunft Alte Oper garantiert.