In der Commerzbank-Arena steht derzeit nicht der Fußball im Vordergrund: Dort läuft der Weltrekordversuch im ersten Unterwassertriathlon der Welt. Das bedeutet konkret: Tauchen, Joggen und Radeln - unter Wasser.
Kim Herschmann /
Bevor die Eintracht am kommenden Freitag gegen Berlin in der Commerzbank-Arena auf dem Rasen steht, spielt sich dort Ungewöhnliches ab – nicht nur für ein Fußballstadion. In der Arena steht derzeit ein Tauchbecken, gefüllt mit 25.000 Litern Wasser. Grund ist die Austragung des weltweit ersten Unterwassertriathlons. Genau: In dem Tauchbecken wird nicht nur getaucht, die beiden Teilnehmer, die bei dem Weltrekordversuch gegeneinander antreten, werden auch unterwasser joggen und Rad fahren. Los ging es am heutige Dienstag um 11 Uhr, der Sieger soll dann am Donnerstag Nachmittag feststehen. Die Ausdauer der Kandidaten wird in mehreren 60minütigen Durchgängen getestet. Gewinner ist derjenige, der am Ende, nach Ablauf der Zeit, die meisten Kilometer unter Wasser geschafft hat.
Dabei geht es auch um den Wettbewerb „Jung gegen Alt“. Starter Marcel Heinig ist 31, sein Konkurrent Wolfgang Kulow 62 Jahre alt, hat dafür aber mehr „Unterwasser-Erfahrung“ vorzuweisen, betont Marcel Heinig: „Er ist Unterwasserspezialist und seine Erfahrung wird meinen körperlichen Vorteil stark ausgleichen, so dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird. Unsere soziale Message ist, dass sich Senioren in unserer leistungsdefinierten Gesellschaft nicht verstecken müssen.“
Michael Vlajic, Messeleiter der „contact center trends“ (28. und 29. September in der Commerzbank Arena) in deren Programm der Wettstreit eingebunden ist erklärt: „Wir werden mit dem Unterwassertriathlon zu Pionieren, indem wir etwas machen, was es zuvor noch nirgends gegeben hat und Frankfurt als Triathlonhauptstadt Europas ist der ideale Ort dafür. Wir möchten zum Querdenken anregen, indem wir aus etwas Gewöhnlichem – durch einen bloßen Rahmenwechsel – etwas total Außergewöhnliches machen“, so die Veranstalter. Marcel Heinig zumindest ist es gewohnt, ein Vorreiter zu sein: Der Extremsportler war früher strak übergewichtig, ließ sich Atteste für den Sportunterricht in der Schule ausstellen – heute ist er Weltcupsieger im Ultratriathlon und Weltmeister im zehnfachen Ironman. Das bedeutet, dass Marcel Heinig an zehn Tagen hintereinander jeweils einen Ironman erfolgreich hinter sich gebracht hat. Auch Wolfgang Kulow kann einige Erfolge vorweisen: Ob Unterwasser-Marathon, Ironman, Race Across America oder der Takla-Makan-Wüstenlauf: zu Fuß, unter Wasser und auf dem Rad hält sich der 62jährige fit. Sein Vorteil: Er taucht, seit er sieben Jahre alt ist und wurde sogar von Marinetauchern ausgebildet.