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Bauprojekt im Allerheiligenviertel empört Linke
Michael Müller: „Hier muss niemand wachgeküsst werden“
Unter dem Projektnamen „Downtown 21“ entwickelt der Immobilienvermittler Main(t)raum GmbH ab Sommer 2019 ein neues Wohn- und Geschäftshaus im Allerheiligenviertel. 30 neue Wohnungen sollen das Viertel beleben. Die Linke übt Kritik an dem Bauvorhaben.
Das Allerheiligenviertel, begrenzt durch die Zeil im Norden, die Lange Straße im Osten, die Battonstraße im Süden und die Kurt-Schumacher-Straße im Westen lockt aktuell zahlreiche Investoren zur Planung neuer Bauvorhaben. Die zentrale Lage macht das durch Prostitution, Drogenhandel und Gewalt geprägte Viertel attraktiv – nicht nur für den Bau von Wohnungen, sondern auch von Hotels, Gaststätten und die Ansiedlung weiteren Gewerbes. Dieses Potenzial hat auch die Main(t)raum GmbH entdeckt, mit dem Projekt „Downtown 21“ will das Immoblienunternehmen das Viertel „aus dem Dornröschenschlaf wachküssen“, heißt es auf der Webseite der Main(t)raum. Man plane den „Startschuss einer längst überfälligen Stadtentwicklung“ und den „Umbruch für ein trendiges Stadtviertel“.
Michael Müller von der Linken kritisiert sowohl das Bauvorhaben als auch die Wortwahl der Projektentwickler: „Es ist dieser Zynismus in der Sprache von Main(t)raum, der mich wütend macht. Hier muss niemand wachgeküsst werden.“ Was im Allerheiligenviertel entstehen werde, seien vorrangig Hotels und Eigentumswohnungen, die sich niemand der Anwohnerinnen und Anwohner werde leisten können. „Dieses Viertel ist eines der letzten Gebiete in der Innenstadt, das noch nicht gentrifiziert ist. Man darf auf keinen Fall das Stadtviertel so entwickeln, dass die angestammte Bevölkerung verdrängt wird.“ Die Main(t)raum gab auf Anfrage der Redaktion an, erst in der kommenden Woche Auskunft geben zu können.
Das JOURNAL FRANKFURT hatte für die Ausgabe 01/2019 mit Menschen, die im Allerheiligenviertel leben, über die Veränderungen des Quartiers gesprochen. Auf dem Areal zwischen der Allerheiligenstraße und der Breiten Gasse plant beispielsweise der Entwickler Pure Invest auf rund 9000 Quadratmetern den Bau eines Gebäuderiegels mit circa 300 Wohnungen, Geschäften, Restaurants und einer zweigeschossigen Tiefgarage. Der Beginn der Bauarbeiten ist noch für dieses Jahr angesetzt. Damals sagte Ortsvorsteher Oliver Strank (SPD): „Wir brauchen eine gesunde Durchmischung. Wir müssen Anreize für Investoren schaffen. Aber das darf nicht das soziale Gleichgewicht durcheinander bringen. Diejenigen, die jetzt hier leben, sollen auch weiterhin hier wohnen können."
Michael Müller von der Linken kritisiert sowohl das Bauvorhaben als auch die Wortwahl der Projektentwickler: „Es ist dieser Zynismus in der Sprache von Main(t)raum, der mich wütend macht. Hier muss niemand wachgeküsst werden.“ Was im Allerheiligenviertel entstehen werde, seien vorrangig Hotels und Eigentumswohnungen, die sich niemand der Anwohnerinnen und Anwohner werde leisten können. „Dieses Viertel ist eines der letzten Gebiete in der Innenstadt, das noch nicht gentrifiziert ist. Man darf auf keinen Fall das Stadtviertel so entwickeln, dass die angestammte Bevölkerung verdrängt wird.“ Die Main(t)raum gab auf Anfrage der Redaktion an, erst in der kommenden Woche Auskunft geben zu können.
Das JOURNAL FRANKFURT hatte für die Ausgabe 01/2019 mit Menschen, die im Allerheiligenviertel leben, über die Veränderungen des Quartiers gesprochen. Auf dem Areal zwischen der Allerheiligenstraße und der Breiten Gasse plant beispielsweise der Entwickler Pure Invest auf rund 9000 Quadratmetern den Bau eines Gebäuderiegels mit circa 300 Wohnungen, Geschäften, Restaurants und einer zweigeschossigen Tiefgarage. Der Beginn der Bauarbeiten ist noch für dieses Jahr angesetzt. Damals sagte Ortsvorsteher Oliver Strank (SPD): „Wir brauchen eine gesunde Durchmischung. Wir müssen Anreize für Investoren schaffen. Aber das darf nicht das soziale Gleichgewicht durcheinander bringen. Diejenigen, die jetzt hier leben, sollen auch weiterhin hier wohnen können."
23. Mai 2019, 13.24 Uhr
Julia Heßler
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