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Tramlinie 17
Studie empfiehlt Ausbau der Straßenbahn von Frankfurt nach Langen
Die Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Straßenbahn von Frankfurt über Neu-Isenburg und Dreieich bis nach Langen liegt vor. Sie sieht großes Potenzial.
Derzeit endet die Straßenbahnlinie 17 im Frankfurter Süden an der Haltestelle Neu-Isenburg Stadtgrenze. Künftig könnte sie rund 9,4 Kilometer weiter durch Neu-Isenburg über Dreieich-Sprendlingen bis hin zum Bahnhof Langen führen – einen solchen Ausbau empfiehlt zumindest die vertiefende Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse am Donnerstag, den 21. November, vorgestellt wurden. Sie sieht großes wirtschaftliches, technisches und städtebauliches Potenzial.
Verlängerung der Straßenbahn: Rund 130 000 Einwohnende profitieren
Rund 130 000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 90 000 Arbeitsplätze würden laut Studie von einer Verlängerung der Straßenbahn profitieren. Die Nachfrage auf der bestehenden Strecke bis Neu-Isenburg Stadtgrenze würde auf das Dreifache ansteigen, während sie auf der neuen Strecke bis Neu-Isenburg Neuhöfer Straße so groß wäre, dass das Angebot zumindest im Berufsverkehr sogar verstärkt werden müsse. Erwartet werden rund 5400 neue Kundinnen und Kunden täglich. Dadurch könnten mehr als 11,3 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr eingespart werden. Außerdem geht die Studie davon aus, dass weitere rund 3000 Fahrgäste von der nahegelegenen S-Bahn zur Straßenbahn wechseln würden, was wiederum die S-Bahn-Verbindung Richtung Darmstadt entlasten würde.
Auch für die jeweiligen Innenstädte von Neu-Isenburg, Dreieich und Langen biete ein Ausbau der Straßenbahn Chancen: Die Aufenthaltsqualität ließe sich deutlich erhöhen, der Verkehrsraum ansprechend gestalten. Durch die Reduzierung des Durchgangsverkehrs gäbe es mehr Raum für Rad- und Fußverkehr oder Logistikdienste, ebenso wie Platz für Außengastronomie, Barrierefreiheit und Begrünung. Nicht zuletzt könnten die Städte klimaresistenter umgebaut werden.
Info
Kosten-Nutzen-Faktor
Der Bau einer Strecke gilt dann als „volkswirtschaftlich sinnvoll“, wenn der errechnete Kosten-Nutzen-Faktor über 1,0 liegt. Das ist zudem Voraussetzung für die finanzielle Förderung durch Bund und Land, die sich auf mehr als 90 Prozent der Kosten belaufen kann. Für die Verlängerung bis nach Langen Bahnhof kommt die Studie auf einen Wert von 2,20. Wird die Straßenbahn nur bis zum Weibelfeld in Dreieich verlängert, liegt der Wert immerhin bei 1,74.
Reinhold: „Das sind Werte, von denen Planer nur träumen können“
„Das sind Werte, von denen Planer bei vielen Nahverkehrsprojekten nur träumen können“, sagt Tom Reinhold, Geschäftsführer der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq, mit Bezug auf den Kosten-Nutzen-Faktor und die erhöhten Fahrgastzahlen. „Ich hoffe sehr, dass wir diese hoch attraktive Tram-Verlängerung gemeinsam zügig aufs Gleis setzen können.“
Die Bürgermeister der Städte Neu-Isenburg, Dreieich und Langen sowie der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) wollen sich in ihren Kommunen dafür einsetzen, dass die Planung zeitnah fortgesetzt wird. Im nächsten Schritt müssen Verkehrsanlagen geplant, aber auch Konzepte zum Betrieb, der Förderung und Finanzierung aufgesetzt werden. Danach erst kann genehmigt und gebaut werden. Ab etwa 2034 könne die erste Straßenbahn von Frankfurt ihre Fahrt in Richtung Langen aufnehmen.
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Die Kosten für die Studie in Höhe von 470 000 Euro wurden zu gleichen Teilen von den Städten Neu-Isenburg, Dreieich und Langen sowie der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq getragen.
Rund 130 000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 90 000 Arbeitsplätze würden laut Studie von einer Verlängerung der Straßenbahn profitieren. Die Nachfrage auf der bestehenden Strecke bis Neu-Isenburg Stadtgrenze würde auf das Dreifache ansteigen, während sie auf der neuen Strecke bis Neu-Isenburg Neuhöfer Straße so groß wäre, dass das Angebot zumindest im Berufsverkehr sogar verstärkt werden müsse. Erwartet werden rund 5400 neue Kundinnen und Kunden täglich. Dadurch könnten mehr als 11,3 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr eingespart werden. Außerdem geht die Studie davon aus, dass weitere rund 3000 Fahrgäste von der nahegelegenen S-Bahn zur Straßenbahn wechseln würden, was wiederum die S-Bahn-Verbindung Richtung Darmstadt entlasten würde.
Auch für die jeweiligen Innenstädte von Neu-Isenburg, Dreieich und Langen biete ein Ausbau der Straßenbahn Chancen: Die Aufenthaltsqualität ließe sich deutlich erhöhen, der Verkehrsraum ansprechend gestalten. Durch die Reduzierung des Durchgangsverkehrs gäbe es mehr Raum für Rad- und Fußverkehr oder Logistikdienste, ebenso wie Platz für Außengastronomie, Barrierefreiheit und Begrünung. Nicht zuletzt könnten die Städte klimaresistenter umgebaut werden.
Kosten-Nutzen-Faktor
Der Bau einer Strecke gilt dann als „volkswirtschaftlich sinnvoll“, wenn der errechnete Kosten-Nutzen-Faktor über 1,0 liegt. Das ist zudem Voraussetzung für die finanzielle Förderung durch Bund und Land, die sich auf mehr als 90 Prozent der Kosten belaufen kann. Für die Verlängerung bis nach Langen Bahnhof kommt die Studie auf einen Wert von 2,20. Wird die Straßenbahn nur bis zum Weibelfeld in Dreieich verlängert, liegt der Wert immerhin bei 1,74.
„Das sind Werte, von denen Planer bei vielen Nahverkehrsprojekten nur träumen können“, sagt Tom Reinhold, Geschäftsführer der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq, mit Bezug auf den Kosten-Nutzen-Faktor und die erhöhten Fahrgastzahlen. „Ich hoffe sehr, dass wir diese hoch attraktive Tram-Verlängerung gemeinsam zügig aufs Gleis setzen können.“
Die Bürgermeister der Städte Neu-Isenburg, Dreieich und Langen sowie der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) wollen sich in ihren Kommunen dafür einsetzen, dass die Planung zeitnah fortgesetzt wird. Im nächsten Schritt müssen Verkehrsanlagen geplant, aber auch Konzepte zum Betrieb, der Förderung und Finanzierung aufgesetzt werden. Danach erst kann genehmigt und gebaut werden. Ab etwa 2034 könne die erste Straßenbahn von Frankfurt ihre Fahrt in Richtung Langen aufnehmen.
Die Kosten für die Studie in Höhe von 470 000 Euro wurden zu gleichen Teilen von den Städten Neu-Isenburg, Dreieich und Langen sowie der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq getragen.
22. November 2024, 11.51 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
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