Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Kommentar

Rote Farbe ist keine Infrastruktur

Das Amt für Straßenbau plant, dem Radverkehr durch die Fortsetzung der Markierung mit roten Streifen mehr Platz auf der Straße einzuräumen. Doch machen die roten Markierungen das Fahrradfahren in unserer Stadt wirklich sicherer? Ein Kommentar.
Es ist aber auch schwierig. Die Stadt Frankfurt legt endlich Tempo vor und lässt erkennen, dass sie es mit dem Radverkehr nun ernst meint. Und dennoch geben diese notorisch nörgelnden Radler*innen einfach keine Ruhe.

Tatsächlich sind die Voraussetzungen an vielen Stellen in Frankfurt nicht so, dass die Lösungen klar auf der Hand liegen: Es ist einfach zu wenig Platz. „Rote Farbe ist keine Infrastruktur“ äußerte sich der Radentscheid. Ohne dem Autoverkehr Platz zu nehmen, kann man vielerorts die Situation für den Radverkehr nicht verbessern. Die Schlossstraße ist ein Beispiel dafür: Der Fahrbahn-Radweg verläuft ohne Abstand entlang der rechts parkenden Autos, in deren Dooring-Zone. Statt zu schützen, setzt dieser Radweg die Radfahrenden der permanenten Gefahr aus, von sich öffnenden Türen aus dem Sattel gehoben zu werden. Von der Mitte her begrenzen die Gleisanlagen die Fahrbahn – halten Radfahrende den Mindestabstand zu den parkenden Autos StVO-konform ein, reicht die verbleibende Fahrbahnbreite noch nicht mal mehr aus, um ihn mit einem Kleinwagen zu überholen.

Zumindest in der Theorie. Denn kaum ein Autofahrer oder eine Autofahrerin sieht sich hier auch wirklich in der Pflicht, den Überholabstand von 1,5 Metern beziehungsweise 2 Metern (Erwachsene mit Kindern) einzuhalten. So breit ist die Fahrbahn gar nicht, dass das möglich wäre und ein faktisches Fahrrad-Überholverbot ist außerhalb dessen, was viele Autofahrer*innen überhaupt für möglich halten. „Dann komme ich aber doch gar nicht mehr vorbei!“ antworten viele Autofahrer*innen, wenn sie auf den fehlenden Überholabstand angesprochen werden. Sie orientieren sich (möglicherweise in bester Absicht) an der dicken weißen Linie oder den neuen roten Streifen, die die Stadt Frankfurt nun vermehrt auf die Straßen malen lässt – und eben nicht an dem Platzbedarf, der für sicheres Radfahren nun einmal nötig und vorgeschrieben ist. Viele Radfahrende machen so die Beobachtung, dass sie im Bereich dieser aufgemalten Radwege sogar noch enger und gefährlicher überholt werden, als wenn solche Markierungen fehlen.

Möchte man in Abschnitten mit schmaler Fahrbahnbreite Autos, Bussen und LKWs das Überholen von Radfahrenden ermöglichen, lassen die Abstands-Regeln der StVo der Stadt oft nur eine Wahl: Die Parkplätze müssen weichen. Hier spitzt sich zu, was es den Verantwortlichen so schwierig macht, den Radverkehr in unseren Städten wieder sicherer zu machen – man muss den Autofahrer*innen etwas nehmen, um den Radfahrer*innen etwas zu geben. Das Thema polarisiert und hat das Potenzial, zum Wahlkampfthema zu werden. Das zeigt sich momentan auch im Kommunalwahlkampf in der bayrischen Landeshauptstadt München. Die CSU positioniert sich dort als Partei, die den Autofahrer*innen zur Seite steht, um den auch in München immer selbstbewusster vorgetragenen Forderungen nach mehr Raum für Radfahrende entgegenzutreten – und hat das zu einem ihrer zentralen Wahlkampfthemen gemacht.

Für die Schlossstraße bahnt sich derweil eine andere Lösung an: der Radweg soll abgeschafft werden, dafür aber das Tempo auf 30 km/h gedrosselt werden, so dass sich Rad- und Autofahrende die Fahrbahn gefahrloser teilen können. Langfristig wird sogar über den Umbau der Gleisanlagen nachgedacht, um diese Flächen als Fahrbahn mitbenutzen zu können.
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
31. Januar 2020, 12.10 Uhr
Jonas Lohse
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Urbanes Frankfurt
Neuer Standort
1&1 zieht nach Frankfurt
Das Telekommunikationsunternehmen 1&1 verlegt seinen Standort von Maintal nach Frankfurt und setzt damit ein Zeichen für die Attraktivität der Mainmetropole für Unternehmen.
Text: Lukas Mezler / Foto: Der Firmensitz in Maintal soll bis Ende des Jahres nach Frankfurt verlegt werden © 1&1 Telecom GmbH
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
5. Februar 2025
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Rabih Abou-Khalil Quartett
    Frankfurter Hof | 20.00 Uhr
  • Spencer Sutherland
    Batschkapp | 20.00 Uhr
  • Kid Ink
    Zoom | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Der kleine Prinz – Das Musical
    Kurtheater | 20.00 Uhr
  • Shen Yun
    myticket Jahrhunderthalle | 19.30 Uhr
  • Volker Kutscher
    Literaturhaus Frankfurt | 19.30 Uhr
Kunst
  • Bernd Sannwald
    Taunus Foto Galerie | 10.00 Uhr
  • Adrian Piper
    Portikus | 12.00 Uhr
  • Armin Rohde
    Haus St. Martin am Autoberg | 08.30 Uhr
Kinder
  • Der kleine Bär „Nein-Nein“
    Comedy Hall / Kikeriki Theater | 15.00 Uhr
  • Heinrich der Fünfte
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
  • Die Schneekönigin
    Staatstheater Mainz | 10.00 Uhr
und sonst
  • Dem Täter auf der Spur – Ermitteln Sie mit dem Kriminalbeamten (a.D.) Fred Bauer anhand realer Kriminalfälle
    Frankfurter Stadtevents | 19.00 Uhr
  • Genießen in vollen Zügen? Wie Pendeln nachhaltiger und angenehmer gestaltet werden kann
    Historisches Museum | 16.00 Uhr
  • Spitzenbilder mit dem Smartphone
    Hauptbahnhof | 18.30 Uhr
Freie Stellen