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Flughafen Frankfurt
Terminal 3 – ein wachsender Käfer
Das Terminal 3 ist auf der Zielgeraden. 2026 soll das neue Gebäude am Frankfurter Flughafen fertiggestellt sein. Ein Baustellenbesuch mit dem Architekten Christoph Mäckler und Fraport-Chef Stefan Schulte.
Schöner abfliegen und auch ankommen wird man ab dem kommenden Jahr im Terminal 3. Was zurzeit im Süden des Frankfurter Flughafen entsteht und von der A5 bereits sichtbar ist, ist nichts weniger als ein Statement, von dem in der Hauptstadt nur geträumt werden kann. Auch wenn zurzeit noch Baustellenbetrieb herrscht: Beim Betreten der Abfertigungshalle, die in ihrer Gestalt an die Neue Nationalgalerie erinnert, überwältigt die Deckenhöhe von 18 Metern. „Das Dach ist ein riesiges Raumtragwerk, in dem die gesamte Technik untergebracht ist“, sagt Architekt Christoph Mäckler mit hörbarem Stolz in der Stimme.
Vor 20 Jahren hat er mit seinem Entwurf den international ausgeschriebenen Wettbewerb für einen Neubau des Terminal 3 gewonnen. „Ich bin seit 40 Jahren Architekt, dieser Bau beschäftigt mich also die Hälfte meines Berufslebens.“ Die größte Herausforderung sei die Größe des Projekts gewesen, sagt Mäckler. Größe überall: Die Gepäckförderanlage hat eine Länge von sechs Kilometern, in der skulpturalen Deckenkonstruktion der Markthalle sind acht Tonnen Aluminiumrohre verbaut, 176 000 Quadratmeter beträgt die Grundfläche des Gebäudes.
Ein Käfer so groß wie die gesamte Frankfurter Innenstadt
Ein „Growing Beetle“ (wachsender Käfer) ist das Grundkonzept des Passagierterminals. Drei Teile – die Halle (Kopf), das Sicherheitsgebäude und der zentrale Marktplatz (Körper) sowie die Piers (Beine) stehen für ein modulares Prinzip, das bei Bedarf auch wachsen kann. Dieser Käfer hat in etwa die Größe der gesamten Frankfurter Innenstadt. Die Ästhetik steht hier im Zentrum der Gestaltung: Natürliches Tageslicht, Transparenz und Natursteintöne sollen dafür sorgen, dass sich die Gäste wohlfühlen. Die Eröffnung soll nach den Osterferien 2026 erfolgen. Dann wird das sanierungsbedürftige Terminal 2 geschlossen und die dort ansässigen Airlines ziehen in den Neubau.
Kosten wird das Gebäude rund vier Milliarden Euro, finanziert hat das alleine die Fraport AG. Der Bau des Terminal 3 gilt als eines der teuersten, privat finanzierten Infrastrukturprojekte in Europa. Kostenexplosion und Verzögerung? Fehlanzeige. „Wir liegen im Zeit- und Kostenplan“, sagt Fraport-Chef Stefan Schulte beim Rundgang. Allein das ist eine Nachricht wert. Was läuft beim Bau des Terminal 3 in Frankfurt besser als beim Bau des Berliner Flughafens? „Wir haben mehr Erfahrung“, sagt Schulte. Ein weiterer Grund könnte sein, dass hier ein einzelner Bauherr entscheidet, während beim BER Berlin, Brandenburg und die Bundesrepublik die Gesellschafter sind (wer sich das Bau-Desaster noch einmal durchlesen möchte – es gibt bei Wikipedia einen eigenen Artikel dazu: „Bau des Flughafens Berlin Brandenburg).
Fraport-Chef Stefan Schulte (links) und Architekt Christoph Mäckler © Wolfram Ziltz
Flughafen Frankfurt: Passagierzahlen noch nicht auf Vor-Corona-Niveau
Bis zu 19 Millionen Passagiere im Jahr könnten künftig von den drei Piers G,H und J an- und abreisen. „Der vierte Pier K im Westen ist als zukünftige Ausbaustufe gedacht“, sagt Schulte. Was die Passagierzahlen betrifft, hat Frankfurt noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht: Fraport zählte im vergangenen Jahr 61,6 Millionen Fluggäste. Die Zahlen liegen um 12,7 Prozent niedriger als im Rekordjahr 2019 mit rund 70, 6 Millionen Passagieren. Bei Fraport hofft man, dass diese Zahlen wieder erreicht werden, denn nach der Sanierung steht ja irgendwann auch das Terminal 2 zur Verfügung.
Info
Fakten zum Terminal 3
Bis zu 19 Millionen Passagiere ab 2026
Drei neue Flugsteige (Piers): G,H,J
33 Gebäudepositionen
Grundfläche 176 000 Quadratmeter (25 Fußballfelder)
Bis zu 112 Check-in-Schalter und 15 Gepäckausgabebänder
Acht Minuten mit dem Sky Train von Terminal 1 zu Terminal 3
Vor 20 Jahren hat er mit seinem Entwurf den international ausgeschriebenen Wettbewerb für einen Neubau des Terminal 3 gewonnen. „Ich bin seit 40 Jahren Architekt, dieser Bau beschäftigt mich also die Hälfte meines Berufslebens.“ Die größte Herausforderung sei die Größe des Projekts gewesen, sagt Mäckler. Größe überall: Die Gepäckförderanlage hat eine Länge von sechs Kilometern, in der skulpturalen Deckenkonstruktion der Markthalle sind acht Tonnen Aluminiumrohre verbaut, 176 000 Quadratmeter beträgt die Grundfläche des Gebäudes.
Ein „Growing Beetle“ (wachsender Käfer) ist das Grundkonzept des Passagierterminals. Drei Teile – die Halle (Kopf), das Sicherheitsgebäude und der zentrale Marktplatz (Körper) sowie die Piers (Beine) stehen für ein modulares Prinzip, das bei Bedarf auch wachsen kann. Dieser Käfer hat in etwa die Größe der gesamten Frankfurter Innenstadt. Die Ästhetik steht hier im Zentrum der Gestaltung: Natürliches Tageslicht, Transparenz und Natursteintöne sollen dafür sorgen, dass sich die Gäste wohlfühlen. Die Eröffnung soll nach den Osterferien 2026 erfolgen. Dann wird das sanierungsbedürftige Terminal 2 geschlossen und die dort ansässigen Airlines ziehen in den Neubau.
Kosten wird das Gebäude rund vier Milliarden Euro, finanziert hat das alleine die Fraport AG. Der Bau des Terminal 3 gilt als eines der teuersten, privat finanzierten Infrastrukturprojekte in Europa. Kostenexplosion und Verzögerung? Fehlanzeige. „Wir liegen im Zeit- und Kostenplan“, sagt Fraport-Chef Stefan Schulte beim Rundgang. Allein das ist eine Nachricht wert. Was läuft beim Bau des Terminal 3 in Frankfurt besser als beim Bau des Berliner Flughafens? „Wir haben mehr Erfahrung“, sagt Schulte. Ein weiterer Grund könnte sein, dass hier ein einzelner Bauherr entscheidet, während beim BER Berlin, Brandenburg und die Bundesrepublik die Gesellschafter sind (wer sich das Bau-Desaster noch einmal durchlesen möchte – es gibt bei Wikipedia einen eigenen Artikel dazu: „Bau des Flughafens Berlin Brandenburg).
Fraport-Chef Stefan Schulte (links) und Architekt Christoph Mäckler © Wolfram Ziltz
Bis zu 19 Millionen Passagiere im Jahr könnten künftig von den drei Piers G,H und J an- und abreisen. „Der vierte Pier K im Westen ist als zukünftige Ausbaustufe gedacht“, sagt Schulte. Was die Passagierzahlen betrifft, hat Frankfurt noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht: Fraport zählte im vergangenen Jahr 61,6 Millionen Fluggäste. Die Zahlen liegen um 12,7 Prozent niedriger als im Rekordjahr 2019 mit rund 70, 6 Millionen Passagieren. Bei Fraport hofft man, dass diese Zahlen wieder erreicht werden, denn nach der Sanierung steht ja irgendwann auch das Terminal 2 zur Verfügung.
Fakten zum Terminal 3
Bis zu 19 Millionen Passagiere ab 2026
Drei neue Flugsteige (Piers): G,H,J
33 Gebäudepositionen
Grundfläche 176 000 Quadratmeter (25 Fußballfelder)
Bis zu 112 Check-in-Schalter und 15 Gepäckausgabebänder
Acht Minuten mit dem Sky Train von Terminal 1 zu Terminal 3
5. Februar 2025, 10.00 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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Text: Till Taubmann / Foto: Ein Geschöpf aus halb Löwin, halb Frau ziert den Bolongarogarten © Grünflächenamt Stadt Frankfurt am Main
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5. Februar 2025
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