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Trotz ohrenbetäubenden Lärms ist die Unterführung der Hafenstraße immer häufiger Anlaufort für Obdachlose © Daniel Geyer
Reportage
Zwischen Palmenstränden und Platte: Streetwork in Frankfurt
Obdachlosigkeit ist im Frankfurter Alltag präsent, wird aber oft ausgeblendet. Die Diakonieeinrichtung Weser5 hilft Menschen ohne festen Wohnsitz. Wir waren einen Nachmittag lang mit einem ihrer Streetworker unterwegs.
Das Bild, das jemand an Ottmanns Ziegelwand gesprüht hat, strahlt beruhigende Stille aus: Eine neblige Waldszene in diffusem Licht. Sie steht in scharfem Kontrast zu der Umgebung, der Unterführung der Frankfurter Hafenstraße. Züge donnern über uns hinweg, auf drei Spuren rasen Autos vorbei. Aber Ottmann sitzt hier, weil er seine Ruhe haben will. „Vor den Menschen“, sagt er. Vor ihm auf dem Gehweg steht eine schwarze Tasse mit Kaffee, er hat eine rote Winterjacke an. Vorbeigehenden Passanten schaut er neugierig von seinem selbstgebauten Lager aus Karton, Dämmwolle und einem alten Einkaufswagen aus nach. Ottmann ist obdachlos, schon seit 28 Jahren, wie er sagt. Ob er etwas braucht, fragt ihn Dominik, Streetworker der Weser5. „Alles in Ordnung“, antwortet Ottmann. Er lächelt, sein Gesicht legt sich in Falten. Den Schlafsack könnten wir aber gerne hier lassen. Dominik legt ihn in den Einkaufswagen, dann geht es weiter.
Streetworker der Weser5 helfen Obdachlosen in Frankfurt
Dominik, mit dem wir an diesem Tag unterwegs sind, ist Streetworker der Weser5, einem Diakoniezentrum für Obdach- und Wohnungslose in Frankfurt. Er und drei weitere Kolleginnen und Kollegen aus der Einrichtung begleiten Menschen im Bahnhofsviertel, im Gallus und dem Frankfurter Süden. Neben der Beratung in der Einrichtung machen sie als Streetworker auch aufsuchende Arbeit, besuchen ihre Klienten also draußen, an ihren Lagerplätzen oder unterwegs. Dort fragen sie die Menschen, was sie benötigen, bringen ihnen Kleidung, Essen und Schlafsäcke vorbei.
Das Gebiet, das die vier Streetworker der Weser5 dabei abdecken müssen, ist riesig. Da helfe es schon, dass sie vor einem Jahr über eine Stiftung zwei E-Bikes bekommen haben. „Jetzt können wir auch in die Ecken der Stadt, die sonst eher schwierig zu erreichen sind“, freut sich Dominik. Vereinzelt gebe es auch Personen weit draußen, die sie aufsuchen würden, in Schwanheim zum Beispiel. Da müsse dann auch mal das Auto her. „Aber beim Fahren sieht man nicht so viel, die Öffis sind immer auf den gleichen Strecken unterwegs und zu Fuß kann man nicht so viele Kilometer schaffen.“
Weser5 bietet Unterkünfte mit Postanschrift und Notbetten
Die Tour an diesem Tag bewältigen wir dennoch hauptsächlich zu Fuß, die nächste Station ist der Stadtteil Sachsenhausen. Im Gepäck sind Handschuhe, Unterwäsche, Snacks, etwas zu trinken und ein Schlafsack. Beim Gang durch die Straßen beißt der Wind selbst durch die Winterjacke und die dicken Stiefel hindurch. Ein älterer Mann, der mit einem Spendenbecher vor einem Rewe sitzt, fällt auf. Der Streetworker spricht ihn an, die Verständigung ist nur bruchstückhaft möglich, da der Mann kaum Deutsch oder Englisch spricht. Handschuhe und Unterwäsche nimmt er gerne. Dominik lässt ihm auch eine Karte mit der Adresse der Weser5 da, ermutigt ihn, mal vorbeizuschauen.
Die Streetworker verteilen Unterwäsche, Snacks und Schlafsäcke an ihre Klienten © Daniel Geyer
Die Diakonieeinrichtung Weser5 bietet Menschen ohne Wohnung sowohl Unterkünfte mit Postanschrift als auch Notbetten. Letztere seien aber praktisch immer belegt, meistens müssten sie die Menschen, die danach fragen, wieder wegschicken. Ohnehin ist eine Notunterkunft eben nur genau das: eine Unterkunft, in der die Standards für eine Unterbringung aufgrund einer Notlage ausnahmsweise unterschritten werden dürfen. „Das wird aber leider auch manchmal als längerfristige Lösung gesehen“, ärgert sich Dominik. Die Situation mit der Notunterkunft am Eschenheimer Tor kritisiert er dahingehend deutlich. An anderen Stellen funktioniere die Unterstützung aber gut.
Helferinnen und Helfer sind auf Unterstützung angewiesen
Gerade angesichts des einbrechenden Winters sind die Helferinnen und Helfer auf diese Unterstützung angewiesen. Aktionen wie die Kampagne „#wärmespenden“ der Diakonie Hessen und der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ bieten dafür Möglichkeiten. Wer mag, kann hier für ein „Wärmepaket“ spenden. „Geordert werden die Schlafsäcke, Handschuhe und so weiter aber von den Einrichtungen je nach Bedarf“, erklärt Katharina Alborea von der Diakonie Hessen auf Nachfrage.
Und dieser Bedarf ist vorhanden. Etwa 300 obdachlose Menschen, so schätzt man, gibt es in Frankfurt. Die Dunkelziffer dürfte aber höher sein. Die Zahl der wohnungslosen Personen ist noch einmal um ein Vielfaches höher, sie wird in Frankfurt auf über 4000 geschätzt. Auch hier dürften die tatsächlichen Zahlen höher sein. Als wohnungslos gelten alle Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben. Neben Obdachlosen zählen dazu auch Menschen, die in städtischen Einrichtungen untergebracht sind, aber auch sogenannte „verdeckt Wohnungslose“. Das sind Personen, die im Freundeskreis, bei Familie oder Bekannten unterkommen. Die meisten davon sind auf die Hilfe der Tafeln und andere Unterstützung angewiesen.
Streetwork ist ein Balanceakt zwischen Empathie und Frust
Ein paar lehnen Hilfe aber auch ab. Unter einer Brücke am Main stoßen wir auf ein Lager, das sich drei Personen dort eingerichtet haben. Eine gusseiserne Pfanne und Geschirr stehen herum, zwei kleine Holztische und sogar ein mit rotem Leder bezogener Bürostuhl. Fast hat man den Eindruck, in ein sporadisch eingerichtetes Wohnzimmer zu schauen. Alle drei Personen schlafen auf Isomatten, fest eingewickelt in mehrere Schichten aus Schlafsäcken. Dominik lässt im Vorbeigehen einen schnellen Blick über sie schweifen, alles scheint in Ordnung. „Da weckt man die Leute dann auch nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist.“ Von einem der Männer berichtet Dominik, dass sie ihn seit Jahren an eine Zentrale Vermittlung von Unterkünften (ZVU) vermitteln wollten. Doch der weigere sich beharrlich.
Ob solche Situationen nicht auch frustrierend sind? „Also für mich ist der Job der Traum“, meint Dominik. „Ich werde ja quasi fürs Spazierengehen bezahlt und kann Leuten helfen.“ Etwas ernster fügt er dann hinzu: „Ich glaube aber nicht, dass ich die Arbeit ewig machen werde.“ Seit zwei Jahren ist er jetzt dabei, davor hat er studiert und in der Bahnhofsmission hospitiert. Da habe er schon Vieles erlebt. Auf Dauer könne man durch die alltäglichen Erlebnisse auch zynisch werden, das wolle er seinen Klienten nicht antun.
Rückkehr in ein geregeltes Leben gestaltet sich oft schwierig
Während wir die Tour vom Main an den Südbahnhof fortsetzen und leichter Schneeregen einsetzt, erklärt er, warum sich einige trotz der harten Bedingungen auf Straße gegen den Besuch einer Unterkunft stemmen. Der Schritt zurück zwischen vier Wände sei für viele ungewohnt, vor allem nach vielen Jahren auf der Straße. Manche hätten auch schlechte Erfahrungen in den Einrichtungen gemacht. Andere fühlten sich eingesperrt, die psychische Belastung sei für viele groß.
Doch auch dafür gibt es Ideen. Im Projekt „HerausWagen“ der Caritas Frankfurt wird Wohnungslosen temporär ein Wohnwagen auf Kirchengelände zur Verfügung gestellt. Eine Zwischenlösung, um sich an den Übergang in eine feste Wohnung zu gewöhnen. Um endgültig den Schritt in ein stabiles Leben zu schaffen, ist oft ein fester Arbeitsplatz nötig. Doch das gestaltet sich schwierig. Im Alltag, so berichtet der Streetworker, stelle der wachsende Zwang zur Digitalität für viele Obdachlose eine immer größere Hürde dar. Ohnehin hätten viele aufgrund ihrer Situation Schwierigkeiten, Termine einzuhalten oder Briefe, geschweige denn E-Mails zu empfangen. Auch verstünden viele die Sprache nicht. „Die sind dann in der Kommunikation mit den Ämtern komplett auf uns angewiesen“, erklärt Dominik.
Das Konzept „Housing First“ verfolgt daher einen anderen Ansatz. Menschen ohne festen Wohnsitz erhalten hier zuerst eine Unterkunft. Auf dieser soliden Basis, so das Konzept, können sie dann nach einer Arbeit suchen und ihr Leben stabilisieren. Erfolgreiche Beispiele für diesen Ansatz gibt es in Städten wie Köln, aber auch in Frankfurt-Sossenheim. Dennoch sind Einrichtungen wie Weser5 weiterhin die ersten Anlaufstellen für Wohnungslose.
Nach der Tour geht die Arbeit weiter
Im Eingangsbereich des Diakoniezentrums kommt ein Mann auf uns zu. Mittleres Alter, kurze Haare, er trägt eine orangefarbene Warnweste. Er hat auf Dominik gewartet, hält ihm aufgeregt einen Brief unter die Nase, etwas müsse dringend geklärt werden. Obwohl noch viel zu tun ist, nimmt sich der Streetworker kurz Zeit, erklärt ihm, dass er einen Beratungstermin vereinbaren soll. Weser5 ist sehr niedrigschwellig gehalten, hier kann man auch ohne Anmeldung reinkommen und im Warmen warten, bis die Streetworker von ihren Touren zurück sind. An den Wänden hängen Informationen zu den Ausgabezeiten der Tafel, den Notrufnummern - und auch ein paar mit Buntstiften gemalte Bilder. Sie zeigen goldene Palmenstrände und das Meer.
Info
Weitere Informationen zu Weser5 gibt es hier.
Informationen über Hilfen für Wohnungslose finden Sie hier.
Not sehen und helfen: Wenn Sie Menschen auf der Straße sehen, die möglicherweise in Not sind, können Sie unter 069 / 212 700 70 Fachleute erreichen, die gegebenenfalls notwendige Schritte einleiten.
Dominik, mit dem wir an diesem Tag unterwegs sind, ist Streetworker der Weser5, einem Diakoniezentrum für Obdach- und Wohnungslose in Frankfurt. Er und drei weitere Kolleginnen und Kollegen aus der Einrichtung begleiten Menschen im Bahnhofsviertel, im Gallus und dem Frankfurter Süden. Neben der Beratung in der Einrichtung machen sie als Streetworker auch aufsuchende Arbeit, besuchen ihre Klienten also draußen, an ihren Lagerplätzen oder unterwegs. Dort fragen sie die Menschen, was sie benötigen, bringen ihnen Kleidung, Essen und Schlafsäcke vorbei.
Das Gebiet, das die vier Streetworker der Weser5 dabei abdecken müssen, ist riesig. Da helfe es schon, dass sie vor einem Jahr über eine Stiftung zwei E-Bikes bekommen haben. „Jetzt können wir auch in die Ecken der Stadt, die sonst eher schwierig zu erreichen sind“, freut sich Dominik. Vereinzelt gebe es auch Personen weit draußen, die sie aufsuchen würden, in Schwanheim zum Beispiel. Da müsse dann auch mal das Auto her. „Aber beim Fahren sieht man nicht so viel, die Öffis sind immer auf den gleichen Strecken unterwegs und zu Fuß kann man nicht so viele Kilometer schaffen.“
Die Tour an diesem Tag bewältigen wir dennoch hauptsächlich zu Fuß, die nächste Station ist der Stadtteil Sachsenhausen. Im Gepäck sind Handschuhe, Unterwäsche, Snacks, etwas zu trinken und ein Schlafsack. Beim Gang durch die Straßen beißt der Wind selbst durch die Winterjacke und die dicken Stiefel hindurch. Ein älterer Mann, der mit einem Spendenbecher vor einem Rewe sitzt, fällt auf. Der Streetworker spricht ihn an, die Verständigung ist nur bruchstückhaft möglich, da der Mann kaum Deutsch oder Englisch spricht. Handschuhe und Unterwäsche nimmt er gerne. Dominik lässt ihm auch eine Karte mit der Adresse der Weser5 da, ermutigt ihn, mal vorbeizuschauen.
Die Streetworker verteilen Unterwäsche, Snacks und Schlafsäcke an ihre Klienten © Daniel Geyer
Die Diakonieeinrichtung Weser5 bietet Menschen ohne Wohnung sowohl Unterkünfte mit Postanschrift als auch Notbetten. Letztere seien aber praktisch immer belegt, meistens müssten sie die Menschen, die danach fragen, wieder wegschicken. Ohnehin ist eine Notunterkunft eben nur genau das: eine Unterkunft, in der die Standards für eine Unterbringung aufgrund einer Notlage ausnahmsweise unterschritten werden dürfen. „Das wird aber leider auch manchmal als längerfristige Lösung gesehen“, ärgert sich Dominik. Die Situation mit der Notunterkunft am Eschenheimer Tor kritisiert er dahingehend deutlich. An anderen Stellen funktioniere die Unterstützung aber gut.
Gerade angesichts des einbrechenden Winters sind die Helferinnen und Helfer auf diese Unterstützung angewiesen. Aktionen wie die Kampagne „#wärmespenden“ der Diakonie Hessen und der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ bieten dafür Möglichkeiten. Wer mag, kann hier für ein „Wärmepaket“ spenden. „Geordert werden die Schlafsäcke, Handschuhe und so weiter aber von den Einrichtungen je nach Bedarf“, erklärt Katharina Alborea von der Diakonie Hessen auf Nachfrage.
Und dieser Bedarf ist vorhanden. Etwa 300 obdachlose Menschen, so schätzt man, gibt es in Frankfurt. Die Dunkelziffer dürfte aber höher sein. Die Zahl der wohnungslosen Personen ist noch einmal um ein Vielfaches höher, sie wird in Frankfurt auf über 4000 geschätzt. Auch hier dürften die tatsächlichen Zahlen höher sein. Als wohnungslos gelten alle Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben. Neben Obdachlosen zählen dazu auch Menschen, die in städtischen Einrichtungen untergebracht sind, aber auch sogenannte „verdeckt Wohnungslose“. Das sind Personen, die im Freundeskreis, bei Familie oder Bekannten unterkommen. Die meisten davon sind auf die Hilfe der Tafeln und andere Unterstützung angewiesen.
Ein paar lehnen Hilfe aber auch ab. Unter einer Brücke am Main stoßen wir auf ein Lager, das sich drei Personen dort eingerichtet haben. Eine gusseiserne Pfanne und Geschirr stehen herum, zwei kleine Holztische und sogar ein mit rotem Leder bezogener Bürostuhl. Fast hat man den Eindruck, in ein sporadisch eingerichtetes Wohnzimmer zu schauen. Alle drei Personen schlafen auf Isomatten, fest eingewickelt in mehrere Schichten aus Schlafsäcken. Dominik lässt im Vorbeigehen einen schnellen Blick über sie schweifen, alles scheint in Ordnung. „Da weckt man die Leute dann auch nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist.“ Von einem der Männer berichtet Dominik, dass sie ihn seit Jahren an eine Zentrale Vermittlung von Unterkünften (ZVU) vermitteln wollten. Doch der weigere sich beharrlich.
Ob solche Situationen nicht auch frustrierend sind? „Also für mich ist der Job der Traum“, meint Dominik. „Ich werde ja quasi fürs Spazierengehen bezahlt und kann Leuten helfen.“ Etwas ernster fügt er dann hinzu: „Ich glaube aber nicht, dass ich die Arbeit ewig machen werde.“ Seit zwei Jahren ist er jetzt dabei, davor hat er studiert und in der Bahnhofsmission hospitiert. Da habe er schon Vieles erlebt. Auf Dauer könne man durch die alltäglichen Erlebnisse auch zynisch werden, das wolle er seinen Klienten nicht antun.
Während wir die Tour vom Main an den Südbahnhof fortsetzen und leichter Schneeregen einsetzt, erklärt er, warum sich einige trotz der harten Bedingungen auf Straße gegen den Besuch einer Unterkunft stemmen. Der Schritt zurück zwischen vier Wände sei für viele ungewohnt, vor allem nach vielen Jahren auf der Straße. Manche hätten auch schlechte Erfahrungen in den Einrichtungen gemacht. Andere fühlten sich eingesperrt, die psychische Belastung sei für viele groß.
Doch auch dafür gibt es Ideen. Im Projekt „HerausWagen“ der Caritas Frankfurt wird Wohnungslosen temporär ein Wohnwagen auf Kirchengelände zur Verfügung gestellt. Eine Zwischenlösung, um sich an den Übergang in eine feste Wohnung zu gewöhnen. Um endgültig den Schritt in ein stabiles Leben zu schaffen, ist oft ein fester Arbeitsplatz nötig. Doch das gestaltet sich schwierig. Im Alltag, so berichtet der Streetworker, stelle der wachsende Zwang zur Digitalität für viele Obdachlose eine immer größere Hürde dar. Ohnehin hätten viele aufgrund ihrer Situation Schwierigkeiten, Termine einzuhalten oder Briefe, geschweige denn E-Mails zu empfangen. Auch verstünden viele die Sprache nicht. „Die sind dann in der Kommunikation mit den Ämtern komplett auf uns angewiesen“, erklärt Dominik.
Das Konzept „Housing First“ verfolgt daher einen anderen Ansatz. Menschen ohne festen Wohnsitz erhalten hier zuerst eine Unterkunft. Auf dieser soliden Basis, so das Konzept, können sie dann nach einer Arbeit suchen und ihr Leben stabilisieren. Erfolgreiche Beispiele für diesen Ansatz gibt es in Städten wie Köln, aber auch in Frankfurt-Sossenheim. Dennoch sind Einrichtungen wie Weser5 weiterhin die ersten Anlaufstellen für Wohnungslose.
Im Eingangsbereich des Diakoniezentrums kommt ein Mann auf uns zu. Mittleres Alter, kurze Haare, er trägt eine orangefarbene Warnweste. Er hat auf Dominik gewartet, hält ihm aufgeregt einen Brief unter die Nase, etwas müsse dringend geklärt werden. Obwohl noch viel zu tun ist, nimmt sich der Streetworker kurz Zeit, erklärt ihm, dass er einen Beratungstermin vereinbaren soll. Weser5 ist sehr niedrigschwellig gehalten, hier kann man auch ohne Anmeldung reinkommen und im Warmen warten, bis die Streetworker von ihren Touren zurück sind. An den Wänden hängen Informationen zu den Ausgabezeiten der Tafel, den Notrufnummern - und auch ein paar mit Buntstiften gemalte Bilder. Sie zeigen goldene Palmenstrände und das Meer.
Weitere Informationen zu Weser5 gibt es hier.
Informationen über Hilfen für Wohnungslose finden Sie hier.
Not sehen und helfen: Wenn Sie Menschen auf der Straße sehen, die möglicherweise in Not sind, können Sie unter 069 / 212 700 70 Fachleute erreichen, die gegebenenfalls notwendige Schritte einleiten.
20. Dezember 2024, 11.55 Uhr
Daniel Geyer
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Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
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20. Dezember 2024
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