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Kreativ-Gipfel soll auch für Frankfurt werben
Für die deutsche Kreativszene ist Berlin das unumstrittene Mekka. Die kühle Finanzmetropole Frankfurt gilt dagegen als wenig attraktiv. Jetzt gibt es eine kleine Gegenbewegung: Der in der Werbe- und Medienbranche renommierte ADC Gipfeltreffen - benannt nach dem Art Directors Club für Deutschland - kommt von Berlin nach Frankfurt. Zumindest mal für drei Jahre.
Vom 14. bis 16. Mai wird das ADC Festival erstmals am Main organisiert. Ein "Creativ-Camp" präsentiert auf dem Frankfurter Messegelände auf 11 000 Quadratmetern fast 10 000 Arbeiten - darunter Anzeigen, TV-Spots oder Illustrationen. Neben den ADC-Auszeichnungen, die während einer Show verliehen werden, werden zwei öffentliche Kongresse mit hochrangigen Teilnehmern veranstaltet.
Dazu werden etwa der britische Modedesigner Paul Smith, Googles Kreativdirektor Andy Berndt oder Blogger Sascha Lobo erwartet. Die Deutsche Bank wird ihre «Green Towers» - die Zwillingstürme werden gerade umweltgerecht saniert - für eine Architektur-Debatte öffnen. Wladimir Klitschko, Boxweltmeister und Geschäftsmann, soll «im Schlagabtausch mit Kreativen» verraten, welche Rolle die Kreativität beim Boxen spielt.
"Das Festival ist so groß wie noch nie", sagt Stephan Vogel, Kreativgeschäftsführer der Werbeagentur Ogilvy & Mather und Frankfurter ADC-Sektionschef. Der Art Directors Club ist ein Elitezirkel, dem bundesweit knapp 600 Kreative aus Werbung, Design, Architektur oder Film angehören. Zutritt ist nur nach Aufnahmeprüfung möglich. Als der ADC nach 14 Jahren in Berlin neue Impulse suchte. haben sich neben Frankfurt auch Hamburg und München um den Gipfel gerissen.
"Letztlich hat das Konzept für Frankfurt den Ausschlag gegeben", sagt Vogel. Der ADC Gipfel und seine Nachwuchsveranstaltung - die Junior Days - finden erstmals gemeinsam statt. Auch Hochschulen sind eingebunden worden. Nicht unwesentlich ist aber, dass sich das Land Hessen und die Stadt Frankfurt stark engagierten - auch finanziell. 300 000 Euro fließen vom Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium in Wiesbaden, fast eine halbe Million kommt aus Frankfurt und der Region. Deutsche Bank und KfW Bankengruppe wurden als Sponsoren gewonnen. Schließlich wird bundesweit immer schärfer um die Kreativwirtschaft gebuhlt. In der Branche arbeiten in Frankfurt rund 60 000 Menschen. Hessenweit gibt es 135 000 Beschäftigte, die 24 Milliarden Euro umsetzen.
Während Berlin mit dem Slogan "arm aber sexy" für sich wirbt, gilt für Frankfurt das Gegenteil. Der ADC Gipfel wird nun als große Chance gesehen, das Negativimage in von der langweiligen und viel zu teueren Stadt loszuwerden. "Das Klischee von Frankfurt als der Stadt der Bankentürme und des Flughafens muss aufgebrochen werden", sagt Vogel. Vom Wiesbadener Wirtschafts-Staatssekretär Steffen Saebisch (FDP), nach eigenen Worten ein "zugereister Berliner", kommt Unterstützung. Berlin werde als Szene-Stadt überschätzt und Frankfurt im Kreativbereich unterschätzt, meint er.
Das diesjährige ADC-Motto "Clash of Creative Cultures" ("Zusammenprall der Kreativkulturen") sieht Werbemann Vogel auf Frankfurt wie zugeschnitten. «Die ganze Stadt ist ein einziger "Clash"», meint Vogel. Nirgendwo anders sei das Bankenviertel so nahe am Rotlichtmilieu. Keine andere Stadt in Deutschland habe sich so radikal in der Architektur zur Moderne bekannt. Und für die große Party beim Nachwuchstreffen - den Junior Days - hat sich das Festival die Kulisse im Hafen 2 in Offenbach ausgesucht. Wohl kein anderer Ort in der Rhein-Main-Region kommt so sehr an Berliner "Off-Locations" heran.
Wirtschaftlich gesehen ist Frankfurt in der Werbebranche ohnehin eine Größe: Es gehört mit Düsseldorf und Hamburg zu den umsatzstärksten Standorten in Deutschland. In Frankfurt sitzen große amerikanische Netzwerk-Agenturen wie etwa Ogilvy & Mather oder Saatchi & Saatchi. Mit dem ADC-Gipfel werde das «kreative Potenzial» der Mainmetropole deutlich, sagt Ralf Nöcker, Geschäftsführer des ebenfalls in Frankfurt ansässigen Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen (GWA). "Dies ist gut für die Stadt und die hier ansässigen Agenturen." dpa/Thomas Maier
Vom 14. bis 16. Mai wird das ADC Festival erstmals am Main organisiert. Ein "Creativ-Camp" präsentiert auf dem Frankfurter Messegelände auf 11 000 Quadratmetern fast 10 000 Arbeiten - darunter Anzeigen, TV-Spots oder Illustrationen. Neben den ADC-Auszeichnungen, die während einer Show verliehen werden, werden zwei öffentliche Kongresse mit hochrangigen Teilnehmern veranstaltet.
Dazu werden etwa der britische Modedesigner Paul Smith, Googles Kreativdirektor Andy Berndt oder Blogger Sascha Lobo erwartet. Die Deutsche Bank wird ihre «Green Towers» - die Zwillingstürme werden gerade umweltgerecht saniert - für eine Architektur-Debatte öffnen. Wladimir Klitschko, Boxweltmeister und Geschäftsmann, soll «im Schlagabtausch mit Kreativen» verraten, welche Rolle die Kreativität beim Boxen spielt.
"Das Festival ist so groß wie noch nie", sagt Stephan Vogel, Kreativgeschäftsführer der Werbeagentur Ogilvy & Mather und Frankfurter ADC-Sektionschef. Der Art Directors Club ist ein Elitezirkel, dem bundesweit knapp 600 Kreative aus Werbung, Design, Architektur oder Film angehören. Zutritt ist nur nach Aufnahmeprüfung möglich. Als der ADC nach 14 Jahren in Berlin neue Impulse suchte. haben sich neben Frankfurt auch Hamburg und München um den Gipfel gerissen.
"Letztlich hat das Konzept für Frankfurt den Ausschlag gegeben", sagt Vogel. Der ADC Gipfel und seine Nachwuchsveranstaltung - die Junior Days - finden erstmals gemeinsam statt. Auch Hochschulen sind eingebunden worden. Nicht unwesentlich ist aber, dass sich das Land Hessen und die Stadt Frankfurt stark engagierten - auch finanziell. 300 000 Euro fließen vom Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium in Wiesbaden, fast eine halbe Million kommt aus Frankfurt und der Region. Deutsche Bank und KfW Bankengruppe wurden als Sponsoren gewonnen. Schließlich wird bundesweit immer schärfer um die Kreativwirtschaft gebuhlt. In der Branche arbeiten in Frankfurt rund 60 000 Menschen. Hessenweit gibt es 135 000 Beschäftigte, die 24 Milliarden Euro umsetzen.
Während Berlin mit dem Slogan "arm aber sexy" für sich wirbt, gilt für Frankfurt das Gegenteil. Der ADC Gipfel wird nun als große Chance gesehen, das Negativimage in von der langweiligen und viel zu teueren Stadt loszuwerden. "Das Klischee von Frankfurt als der Stadt der Bankentürme und des Flughafens muss aufgebrochen werden", sagt Vogel. Vom Wiesbadener Wirtschafts-Staatssekretär Steffen Saebisch (FDP), nach eigenen Worten ein "zugereister Berliner", kommt Unterstützung. Berlin werde als Szene-Stadt überschätzt und Frankfurt im Kreativbereich unterschätzt, meint er.
Das diesjährige ADC-Motto "Clash of Creative Cultures" ("Zusammenprall der Kreativkulturen") sieht Werbemann Vogel auf Frankfurt wie zugeschnitten. «Die ganze Stadt ist ein einziger "Clash"», meint Vogel. Nirgendwo anders sei das Bankenviertel so nahe am Rotlichtmilieu. Keine andere Stadt in Deutschland habe sich so radikal in der Architektur zur Moderne bekannt. Und für die große Party beim Nachwuchstreffen - den Junior Days - hat sich das Festival die Kulisse im Hafen 2 in Offenbach ausgesucht. Wohl kein anderer Ort in der Rhein-Main-Region kommt so sehr an Berliner "Off-Locations" heran.
Wirtschaftlich gesehen ist Frankfurt in der Werbebranche ohnehin eine Größe: Es gehört mit Düsseldorf und Hamburg zu den umsatzstärksten Standorten in Deutschland. In Frankfurt sitzen große amerikanische Netzwerk-Agenturen wie etwa Ogilvy & Mather oder Saatchi & Saatchi. Mit dem ADC-Gipfel werde das «kreative Potenzial» der Mainmetropole deutlich, sagt Ralf Nöcker, Geschäftsführer des ebenfalls in Frankfurt ansässigen Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen (GWA). "Dies ist gut für die Stadt und die hier ansässigen Agenturen." dpa/Thomas Maier
6. Mai 2010, 11.33 Uhr
red
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