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Frankfurter Internet-Knoten weltweit auf Platz eins

Der Frankfurter Internet-Knoten DE-CIX hat nach Angaben der Betreiber den weltweiten Spitzenplatz beim Datendurchsatz erreicht. In den vergangenen Wochen habe man den Knoten in Amsterdam überholt, teilte die DE-CIX Management GmbH anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens mit. Pro Sekunde werden zeitweise mehr als ein Terabit Daten zwischen den verschiedenen Netzen von Internet-Providern und großen Inhalte- Anbietern wie Yahoo, Google oder Microsoft ausgetauscht. Das Betreiberunternehmen ist eine Tochter des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft (eco).

Der Knoten war 1995 von drei Internet-Providern gegründet worden, die damit eine direkte Verbindung untereinander schufen. Damals ging es einfach darum, die Netze von drei Internet-Providern zu verbinden, damit die Daten auf direktem Weg von einem Netz zum anderen geschickt werden können. Denn vor der Gründung von DE-CIX war der Umweg über die USA notwendig - über den Atlantik rüber und wieder zurück. Das brauchte Zeit und kostete damals viel Geld. Inzwischen sind mehr als 350 Anbieter angeschlossen. Die Infrastruktur ist auf zwölf Rechenzentren im Frankfurter Stadtgebiet verteilt. In den vergangenen Jahren hatte sich der Datendurchsatz alle zwölf Monate verdoppelt. Wachstumstreiber sind auch viele Firmen aus Osteuropa, die den Frankfurter Knoten als Anbindung an das globale Netz nutzen. In den USA, dem Heimatland des Internets, sind die Knoten nach Angaben von DE-CIX kleiner, da sie stärker dezentral verteilt sind.

Marketing-Chef Frank Orlowski vergleicht den Knoten mit einem großen Airport. «Wir sind der Flughafen-Betreiber. Und die Internet- Daten können dort umsteigen.» Und wie am Flughafen gibt es auch den Transit: 60 Prozent der Kunden haben kein Geschäft in Deutschland sondern wollen vor allem die internationale Drehscheibe nutzen. DE- CIX ist damit ein wichtiges Teil der Infrastruktur für das gesamte Internet. Die Abkürzung steht für Deutschland und «Commercial Internet Exchange», übersetzt etwa: deutscher kommerzieller Internet- Austauschplatz.

Die Betreiber des Knotens unternehmen einen erheblichen Aufwand, damit das System immer verfügbar ist. Das wurde in den vergangenen Jahren auch geschafft. Und was wäre, wenn der Knoten doch mal komplett abstürzt? Das dezentrale Internet würde in Deutschland wohl auch dann nicht komplett zum Stillstand kommen - doch massive Engpässe wären wahrscheinlich.

(dpa/lhe)
 
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29. April 2010, 08.33 Uhr
red
 
 
 
 
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