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Per Hacke nach Berlin
Eintracht Frankfurt steht erneut im Pokalfinale
Ein Traumtor, strittige Entscheidungen und die wohl schnellste rote Karte der Pokal-Geschichte - im DFB-Pokal-Spiel zwischen der Eintracht und Schalke 04 war alles dabei. Mit Kampf, Willen und etwas Glück hat Frankfurt das Finale erreicht.
„Die Rückkehr der Adler“ prangte auf den schwarzen Shirts, die sich Frankfurts Spieler und Betreuer nach dem umkämpften Halbfinal-Coup überzogen. Ausgelassen feierte das Team auf dem Rasen nach dem 1:0 den erneuten Einzug ins DFB-Pokalfinale. Zweimal nacheinander das Endspiel zu erreichen, gelang der Eintracht in der langen Vereinshistorie erst einmal, in den Jahren 1974 und 1975. „Das ist nobelpreiswürdig“, meint Frankfurts Coach Niko Kovac gar.
Erneut im Berliner Olympiastadion spielen zu dürfen, war das Ziel der Eintracht, seit sie vor einem Jahr das Finale gegen Borussia Dortmund verloren hatten. „Hauptsache wir kommen ins Finale. Und sei es mit Betonfußball“, hatte Kovac vor Anpfiff noch erklärt. Eine Halbzeit lang spielten beide Teams dann tatsächlich so, wie es Frankfurts Trainer prophezeit hatte. Taktisch gut aufgestellt, ließen beide Mannschaften kaum Chancen der Gegner zu und konzentrierten sich auf die Defensive. Als „Schachspiel“ bezeichnete Kovac hinterher das Geschehen auf dem Rasen in den ersten 45 Minuten.
Erst in den letzten 20 Minuten der Partie sahen die 62.000 Zuschauer das Spiel, das man zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellensiebten erwarten konnte: Voller Spannung, Offensivaktionen und Torchancen. Ausgerechnet als Schalke stärker wurde, gelang Luka Jovic der Treffer des Abends: Nach einer Ecke von Jonathan de Guzmán trat der Serbe in der 75. Minute den Ball mit der Hacke ins Tor, unhaltbar für Schalkes Torhüter Ralf Fährmann. Nur wenige Minuten später kam es zur ersten strittigen Aktion des Abends, als Eintrachts Gelson Fernandes den Schalker Leon Goretzka abseits des Balls auf den Fuß trat. Schiedsrichter Robert Hartmann zückte bereits die gelbe Karte, forderte dann aber den Videobeweis an – und schickte Fernandes, der zu diesem Zeitpunkt gerade 33 Sekunden auf dem Rasen stand, mit Rot zurück in die Kabine. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Ausgleich wird aberkannt
Mit zehn Spielern und einer „unfassbaren Willensleistung“ (Bobic) kämpfte sich die Eintracht in die turbulente Nachspielzeit, die nach Abpfiff für Diskussionen sorgte. Franco di Santo erzielte in der 94. Minute den vermeintlichen Ausgleich – doch Schiedsrichter Hartmann gab den Treffer wegen eines vermeintlichen Handspiels nicht. Verschiedene Zeitlupen der Fernsehbilder zeigen, dass di Santo den Ball wohl mit der Brust stoppte als mit dem Arm. Das Tor war wohl regulär und hätte zählen müssen. Auch Bobic gab zu, dass sein Team in diesem Moment Glück gehabt habe. Die unterlegenen Schalker zeigten sich aber als faire Verlierer und wollten die Niederlage nicht an dieser Situation festmachen. „Wir hätten die Tore schon vorher machen müssen“, sagte Schalke-Manager Christian Heidel. Vorher, damit meinte er gleich mehrere Szenen zwischen der 65. und der 72. Minute, als Eintracht-Keeper Lukas Hradecky stark parieren musste.
Goldener Abschluss für Kovac und Hradecky?
Auch für den anschließend als „Man oft he Match“ ausgezeichneten Torhüter wird das Pokalfinale am 19. Mai das letzte Spiel mit dem Adler auf der Brust. Sportvorstand Bobic bestätigte am Rande der Partie, dass der Finne die Eintracht nach der Saison verlassen wird. Mit dem Dänen Frederik Rönnow haben die Frankfurter bereits ihre neue Nummer Eins verpflichtet.
Mit dem Pokalsieg könnten Hradecky und Kovac zwei Männer, die großen Anteil am Erfolg der Eintracht haben, ihre gemeinsame Frankfurter Zeit krönen - ausgerechnet gegen Kovacs künftigen Arbeitgeber. Natürlich werden die Frankfurter krasser Außenseiter im Berliner Olympiastadion sein und die Bayern haushoher Favorit. „Ich möchte das Finale spielen, ich möchte das Finale gewinnen“, stellte Kovac im Interview mit der ARD-Sportschau klar. Damit die Rückkehrer in Berlin mit dem goldenen Pokal nach Frankfurt zurückkehren.
#dieRÜCKKEHR der Adler! pic.twitter.com/ZfsEaCPpmI
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) 18. April 2018
Erneut im Berliner Olympiastadion spielen zu dürfen, war das Ziel der Eintracht, seit sie vor einem Jahr das Finale gegen Borussia Dortmund verloren hatten. „Hauptsache wir kommen ins Finale. Und sei es mit Betonfußball“, hatte Kovac vor Anpfiff noch erklärt. Eine Halbzeit lang spielten beide Teams dann tatsächlich so, wie es Frankfurts Trainer prophezeit hatte. Taktisch gut aufgestellt, ließen beide Mannschaften kaum Chancen der Gegner zu und konzentrierten sich auf die Defensive. Als „Schachspiel“ bezeichnete Kovac hinterher das Geschehen auf dem Rasen in den ersten 45 Minuten.
Erst in den letzten 20 Minuten der Partie sahen die 62.000 Zuschauer das Spiel, das man zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellensiebten erwarten konnte: Voller Spannung, Offensivaktionen und Torchancen. Ausgerechnet als Schalke stärker wurde, gelang Luka Jovic der Treffer des Abends: Nach einer Ecke von Jonathan de Guzmán trat der Serbe in der 75. Minute den Ball mit der Hacke ins Tor, unhaltbar für Schalkes Torhüter Ralf Fährmann. Nur wenige Minuten später kam es zur ersten strittigen Aktion des Abends, als Eintrachts Gelson Fernandes den Schalker Leon Goretzka abseits des Balls auf den Fuß trat. Schiedsrichter Robert Hartmann zückte bereits die gelbe Karte, forderte dann aber den Videobeweis an – und schickte Fernandes, der zu diesem Zeitpunkt gerade 33 Sekunden auf dem Rasen stand, mit Rot zurück in die Kabine. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Nein. Kein Traum gewesen. Wir fahren schon wieder nach Berlin#dieRÜCKKEHR #SGE pic.twitter.com/Bxn9VMJWTU
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) 19. April 2018
Ausgleich wird aberkannt
Mit zehn Spielern und einer „unfassbaren Willensleistung“ (Bobic) kämpfte sich die Eintracht in die turbulente Nachspielzeit, die nach Abpfiff für Diskussionen sorgte. Franco di Santo erzielte in der 94. Minute den vermeintlichen Ausgleich – doch Schiedsrichter Hartmann gab den Treffer wegen eines vermeintlichen Handspiels nicht. Verschiedene Zeitlupen der Fernsehbilder zeigen, dass di Santo den Ball wohl mit der Brust stoppte als mit dem Arm. Das Tor war wohl regulär und hätte zählen müssen. Auch Bobic gab zu, dass sein Team in diesem Moment Glück gehabt habe. Die unterlegenen Schalker zeigten sich aber als faire Verlierer und wollten die Niederlage nicht an dieser Situation festmachen. „Wir hätten die Tore schon vorher machen müssen“, sagte Schalke-Manager Christian Heidel. Vorher, damit meinte er gleich mehrere Szenen zwischen der 65. und der 72. Minute, als Eintracht-Keeper Lukas Hradecky stark parieren musste.
Goldener Abschluss für Kovac und Hradecky?
Auch für den anschließend als „Man oft he Match“ ausgezeichneten Torhüter wird das Pokalfinale am 19. Mai das letzte Spiel mit dem Adler auf der Brust. Sportvorstand Bobic bestätigte am Rande der Partie, dass der Finne die Eintracht nach der Saison verlassen wird. Mit dem Dänen Frederik Rönnow haben die Frankfurter bereits ihre neue Nummer Eins verpflichtet.
Mit dem Pokalsieg könnten Hradecky und Kovac zwei Männer, die großen Anteil am Erfolg der Eintracht haben, ihre gemeinsame Frankfurter Zeit krönen - ausgerechnet gegen Kovacs künftigen Arbeitgeber. Natürlich werden die Frankfurter krasser Außenseiter im Berliner Olympiastadion sein und die Bayern haushoher Favorit. „Ich möchte das Finale spielen, ich möchte das Finale gewinnen“, stellte Kovac im Interview mit der ARD-Sportschau klar. Damit die Rückkehrer in Berlin mit dem goldenen Pokal nach Frankfurt zurückkehren.
19. April 2018, 10.21 Uhr
Nicole Nadine Seliger
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