Freeletics ist hart, aber effektiv. Nach der vierten Woche mit dem Coach zieht unsere Kunstredakteurin ihr erstes Resümee und stellt fest, dass Sport und Muskelkater nicht zwangsläufig zusammengehören.
Ronja Merkel /
Ich erinnere mich noch sehr genau an mein erstes Freeletics-Workout beziehungsweise an die Schmerzen, die ich danach hatte. Zwischen meiner ersten Aphrodite vor fast drei Monaten und meinem heutigen Fitnesslevel in der vierten Coach-Woche liegen Welten. Wenn ich zurückblicke, und so lange ist es ja nun auch wieder nicht her, sehe ich mich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Sofa liegen – und das noch zwei Tage nach dem Training. Anfangs war der Muskelkater so schlimm, dass ich zwischendurch überzeugt war, nie wieder gerade laufen zu können. Wenn ich mich setzen wollte, musste ich mich irgendwo abstützen; wieder aufzustehen war die absolute Hölle. Meine Oberschenkel brannten so sehr, dass sich einfach jeder einzelne Schritt anfühlte, als würde man mir gerade ohne Betäubung ein Bein amputieren. Nicht, dass ich wüsste, wie es ist, ein Bein amputiert zu bekommen, aber ich stelle es mir genauso vor.
Und heute? Ich gerate immer noch an meine Grenzen während der Workouts und schwitze dabei so sehr, dass sich um mich herum mittelgroße Pfützen bilden. Aber so geht es mir eben nur noch während des Sports. Nach drei Monaten Freeletics muss ich wirklich sagen: Ich bin so fit wie noch nie. Mein letzter Muskelkater ist schon eine Weile her, inzwischen fühle ich mich höchstens erschöpft, mein Körper ist ermüdet, aber die Schmerzen bleiben aus. Ich denke, dass dies ein wichtiger Aspekt eines effektiven Trainings ist. Ich lese immer wieder Kommentare von Sportlern, die sich, obwohl schon in der zehnten Woche des Coaches, über ihren brutalen Muskelkater freuen. Dass das gesund ist, bezweifle ich. Nach einer gewissen Zeit sollten Schmerzen nur noch kommen, wenn man sein Pensum wesentlich erhöht, oder eben, wenn man etwas falsch macht. Aber gut, ich bin keine Expertin, wesentlich für mich ist nur, dass ich mich wirklich fit fühle.
Diese Woche habe ich meine Bestzeit bei Venus geknackt: 23 Minuten, 51 Sekunden mit Stern. Bei meinem Freeletics-Start hätte ich niemals geglaubt, dass ich diese 200 Push-ups überhaupt jemals schaffe. Und auch bei diesem Mal war ich zwischendurch kurz vorm Aufgeben. Meine Arme haben wahnsinnig gezittert, aber ich wollte unbedingt meine Zeit verbessern, also habe ich mich gezwungen, meinen Körper weiter nach oben zu stemmen. Und siehe da, es hat funktioniert. Beim Sport geht es nicht nur um die größte Muskelkraft, es ist immer auch Kopfsache. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, muss man die Zähne zusammenbeißen und so lange weiter machen, bis man es erreicht hat.
Ok, das klingt vielleicht etwas nach Lebenshilfe für Arme, aber ganz aus der Luft gegriffen ist es nicht. Ich könnte jetzt noch ein paar Weisheiten wie „aller Anfang ist schwer“ oder „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ raushauen, aber das spare ich mir mal. Fakt ist: Wer unzufrieden mit sich ist, muss etwas ändern. Und diese Veränderung bekommt man nicht innerhalb von zwei bis vier Werktagen von Zalando nachhause geliefert. Also runter von der Couch und rein in die Laufschuhe. Wer es nicht schafft, sich selbst ausreichend zu motivieren, für den gibt es viele tolle Gruppen, mit netten Menschen, die sich regelmäßig zum Trainieren treffen und alle das gleiche Ziel haben. Dort bekommt man im besten Fall auch Tipps zur richtigen Ausführung der Workouts, damit sich die Schmerzen wirklich nur auf den anfänglichen Muskelkater beschränken. Und wer nicht weiß, wie eine ausgewogene, an den Sport angepasste Ernährung funktioniert, für den gibt es in einer Woche an dieser Stelle ausführliche Erklärungen von einer ausgebildeten Ernährungsberaterin.
>> Alle bisherigen Beiträge aus der Freeletics-Reihe gibt es hier.
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin.