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FSV Frankfurt
Fan-Protest beim ersten Ligaspiel – „Keine Alleingänge des Präsidiums“
Fans vom FSV Frankfurt protestieren beim ersten Ligaspiel gegen die Entscheidung des Präsidiums, dass eine GmbH in den Verein investiert. An die Vereinsspitze richten sie klare Forderungen.
Update, 7. März: Das erste Heimspiel des FSV Frankfurt gegen FC Astoria Walldorf am 2. März endete in einem Unentschieden. Die Partie dürfte aber auch wegen eines Geschehens neben dem Rasen in Erinnerung bleiben. Die Frankfurter Fans protestierten gegen die Eigenkapitalerhöhung, die die Vereinsspitze kürzlich beschlossen hatte.
„Wir wollen sicherstellen, dass es künftig keine weiteren Alleingänge des Präsidiums an den Mitgliedern vorbei mehr geben kann. Interessenskonflikte, persönliche Verstrickungen und Intransparenz müssen ein sofortiges Ende haben. Wir brauchen eine breite Basis, lebendige Vereinsdemokratie und eine aktive Mitgestaltung. Nur so hat der FSV Frankfurt eine Chance“, sagte Franziska Blendin vom „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“.
Fan-Bündnis des FSV Frankfurt: „Es wurden Untergangsszenarien geschildert“
Update 15. Februar: Der Verwaltungsrat des FSV Frankfurt hat der umstrittenen Eigenkapitalerhöhung mehrheitlich zugestimmt. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Das Gremium stellte jedoch die Bedingung, dass bis zur Maßnahme das Präsidium auf mindestens drei Mitgliedern erhöht werden müsse. Weil Robert Lempka als neuer Geschäftsführer der neuen kapitalgebenden SBA Invest GmbH (SBA) fungiert und aus dem Präsidium ausscheidet, wurde am 9. Februar kurzfristig Martin Schaper, Vereinsmitglied und mit seinem Umzugsunternehmen einer der FSV-Hauptsponsoren, ernannt.
Die Fan-Initiative „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“ (BKE) vermutet hinter der schnellen Ernennung Schapers öffentlichen Druck durch die Pläne der SBA. Auf der vergangenen Jahreshauptversammlung sei eigentlich kommuniziert worden, dass dieser Posten erst zur kommenden Jahreshauptversammlung (November 2024) besetzt werde.
Kritik übt das Fan-Bündnis an der Entscheidung zur internen Kapitalerhöhung: „Es wurden Untergangsszenarien geschildert, so geschehen gegenüber einigen Vereinsmitgliedern kurz vor der Abstimmung des Verwaltungsrats“, heißt es vom BKE auf Anfrage. „Es gibt durchaus Möglichkeiten für den FSV, um sich finanziell besser aufzustellen – aber die müssen auch gewollt sein.“ Das Bündnis denkt da etwa an vergangene Mieteinnahmen durch die NFL in Frankfurt und Einnahmen aus dem DFB-Pokal.
Info
Eckpunkte der Eigenkapitalerhöhung
Maximal 10-Prozent-Anteil an der FSV Frankfurt Fußball GmbH durch die SBA
Kapitalerhöhung im mittleren sechsstelligen Euro Bereich
Nur im Falle eines Gewinns in der 3. oder 2. Liga erhält die SBA eine Gewinnbeteiligung. Der Betrag ist darüber hinaus ligaabhängig gedeckelt und die Laufzeit auf 15 Jahre begrenzt.
Die SBA erhält kein Mandat im Verwaltungsrat des FSV Frankfurt 1899 e.V.
Die SBA erhält kein Mandat im Aufsichtsrat der FSV Frankfurt Fußball GmbH
Die Geschäftsführung der GmbH wird weiterhin vom Aufsichtsrat der GmbH bestellt beziehungsweise abberufen
Bei einem geplanten Weiterverkauf der Anteile der SBA an einen Dritten hat der FSV Frankfurt 1899 e.V. ein erstes Rückkaufrecht
Fan-Bündnis stellt sich gegen internen „Ausverkauf“ des FSV Frankfurt
Erstmeldung: Es könnte sich neuer Unfrieden um den FSV Frankfurt ergeben. Offenbar plant die Vereinsführung eine Kapitalerhöhung, um den kriselnden Regionalligisten aufzustocken. Das geht aus einer Mitteilung des BKE hervor, was den Schritt entschieden ablehnt.
Demnach sei bei der vergangenen Jahreshauptversammlung herausgekommen, dass Vereinspräsident Michael Görner und Geschäftsführer Robert Lempka die kürzlich gegründete SBA dafür nutzen wollen, Anteile an der FSV Frankfurt 1899 Fußball GmbH zu kaufen. Letztere ist eine hundertprozentige Tochter des FSV Frankfurt 1899 e.V. und kümmert sich um den Spielbetrieb und betreibt auch das Stadion am Bornheimer Hang.
FSV-Frankfurt-Fans sehen Interessenskonflikt bei internem Anteilskauf
Das BKE befürchtet deshalb Interessenskonflikte, weil Görner qua Amt den Verein und damit die GmbH vertritt. Würde die SBA durch Kapitalerhöhung Anteile an der GmbH kaufen, würde wiederum das persönliche Interesse an einem günstigen Einstiegspreis mit dem Vereinsinteresse konfligieren. „Vereinfacht und etwas zugespitzt könnte man davon sprechen, dass Michael Görner und Robert Lempka zugleich Verkäufer und Käufer dieser Anteile wären“, so das Bündnis. Wenn die Ämter und Rollen nicht getrennt bleiben würden, sei eine „gute Unternehmens- und Vereinsführung“ nicht mehr sichergestellt.
Görner selbst teilte dem hr auf Nachfrage mit, am 22. Januar eine Informationsveranstaltung für die Mitglieder abhalten zu wollen. Dort soll der Sachverhalt genau besprochen und das Gespräch mit den Kritikern gesucht werden. Laut hr hat es bisher keinen Kontakt zwischen Görner und dem Fan-Bündnis gegeben.
FSV Frankfurt nutzt seit Jahresbeginn neues System für Sponsoring
Auch an anderer Stelle bemüht sich der Verein darum, die Kassen zu füllen. So nutzt der FSV laut eigener Angaben seit Jahresbeginn das sogenannte Sponsoring Managment System von Sponsorights, einem 2022 gegründeten Tech-Start-Up aus Bensheim und Köln. Mit dem neuen System will der Verein die eigene Vermarktung effizienter und damit erlössteigernder gestalten.
„Wir wollen sicherstellen, dass es künftig keine weiteren Alleingänge des Präsidiums an den Mitgliedern vorbei mehr geben kann. Interessenskonflikte, persönliche Verstrickungen und Intransparenz müssen ein sofortiges Ende haben. Wir brauchen eine breite Basis, lebendige Vereinsdemokratie und eine aktive Mitgestaltung. Nur so hat der FSV Frankfurt eine Chance“, sagte Franziska Blendin vom „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“.
Update 15. Februar: Der Verwaltungsrat des FSV Frankfurt hat der umstrittenen Eigenkapitalerhöhung mehrheitlich zugestimmt. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Das Gremium stellte jedoch die Bedingung, dass bis zur Maßnahme das Präsidium auf mindestens drei Mitgliedern erhöht werden müsse. Weil Robert Lempka als neuer Geschäftsführer der neuen kapitalgebenden SBA Invest GmbH (SBA) fungiert und aus dem Präsidium ausscheidet, wurde am 9. Februar kurzfristig Martin Schaper, Vereinsmitglied und mit seinem Umzugsunternehmen einer der FSV-Hauptsponsoren, ernannt.
Die Fan-Initiative „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“ (BKE) vermutet hinter der schnellen Ernennung Schapers öffentlichen Druck durch die Pläne der SBA. Auf der vergangenen Jahreshauptversammlung sei eigentlich kommuniziert worden, dass dieser Posten erst zur kommenden Jahreshauptversammlung (November 2024) besetzt werde.
Kritik übt das Fan-Bündnis an der Entscheidung zur internen Kapitalerhöhung: „Es wurden Untergangsszenarien geschildert, so geschehen gegenüber einigen Vereinsmitgliedern kurz vor der Abstimmung des Verwaltungsrats“, heißt es vom BKE auf Anfrage. „Es gibt durchaus Möglichkeiten für den FSV, um sich finanziell besser aufzustellen – aber die müssen auch gewollt sein.“ Das Bündnis denkt da etwa an vergangene Mieteinnahmen durch die NFL in Frankfurt und Einnahmen aus dem DFB-Pokal.
Eckpunkte der Eigenkapitalerhöhung
Maximal 10-Prozent-Anteil an der FSV Frankfurt Fußball GmbH durch die SBA
Kapitalerhöhung im mittleren sechsstelligen Euro Bereich
Nur im Falle eines Gewinns in der 3. oder 2. Liga erhält die SBA eine Gewinnbeteiligung. Der Betrag ist darüber hinaus ligaabhängig gedeckelt und die Laufzeit auf 15 Jahre begrenzt.
Die SBA erhält kein Mandat im Verwaltungsrat des FSV Frankfurt 1899 e.V.
Die SBA erhält kein Mandat im Aufsichtsrat der FSV Frankfurt Fußball GmbH
Die Geschäftsführung der GmbH wird weiterhin vom Aufsichtsrat der GmbH bestellt beziehungsweise abberufen
Bei einem geplanten Weiterverkauf der Anteile der SBA an einen Dritten hat der FSV Frankfurt 1899 e.V. ein erstes Rückkaufrecht
Erstmeldung: Es könnte sich neuer Unfrieden um den FSV Frankfurt ergeben. Offenbar plant die Vereinsführung eine Kapitalerhöhung, um den kriselnden Regionalligisten aufzustocken. Das geht aus einer Mitteilung des BKE hervor, was den Schritt entschieden ablehnt.
Demnach sei bei der vergangenen Jahreshauptversammlung herausgekommen, dass Vereinspräsident Michael Görner und Geschäftsführer Robert Lempka die kürzlich gegründete SBA dafür nutzen wollen, Anteile an der FSV Frankfurt 1899 Fußball GmbH zu kaufen. Letztere ist eine hundertprozentige Tochter des FSV Frankfurt 1899 e.V. und kümmert sich um den Spielbetrieb und betreibt auch das Stadion am Bornheimer Hang.
Das BKE befürchtet deshalb Interessenskonflikte, weil Görner qua Amt den Verein und damit die GmbH vertritt. Würde die SBA durch Kapitalerhöhung Anteile an der GmbH kaufen, würde wiederum das persönliche Interesse an einem günstigen Einstiegspreis mit dem Vereinsinteresse konfligieren. „Vereinfacht und etwas zugespitzt könnte man davon sprechen, dass Michael Görner und Robert Lempka zugleich Verkäufer und Käufer dieser Anteile wären“, so das Bündnis. Wenn die Ämter und Rollen nicht getrennt bleiben würden, sei eine „gute Unternehmens- und Vereinsführung“ nicht mehr sichergestellt.
Görner selbst teilte dem hr auf Nachfrage mit, am 22. Januar eine Informationsveranstaltung für die Mitglieder abhalten zu wollen. Dort soll der Sachverhalt genau besprochen und das Gespräch mit den Kritikern gesucht werden. Laut hr hat es bisher keinen Kontakt zwischen Görner und dem Fan-Bündnis gegeben.
Auch an anderer Stelle bemüht sich der Verein darum, die Kassen zu füllen. So nutzt der FSV laut eigener Angaben seit Jahresbeginn das sogenannte Sponsoring Managment System von Sponsorights, einem 2022 gegründeten Tech-Start-Up aus Bensheim und Köln. Mit dem neuen System will der Verein die eigene Vermarktung effizienter und damit erlössteigernder gestalten.
7. März 2024, 07.20 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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