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FC Gudesding und SV sachsenhausen
"Wir wollen den Fußball zurück!"
Zwei Frankfurter B-Ligisten gründen eine Initiative gegen Ausschreitungen im Amateurfußball. Ein symbolischer aber notwendiger Schritt.
Es muss ja nicht immer gleich das Schlimmste passieren, damit etwas passiert. Im vergangenen Jahr wurde in den Niederlanden ein Linienrichter nach einem Amateur- Fußballspiel zu Tode geprügelt. So weit ist es in Frankfurt noch nicht gekommen. Doch alle zuständigen Stellen beklagen einen Anstieg der Gewaltbereitschaft im Frankfurter Amateurfußball. Das Zauberwort in diesem Fall lautet „Hemmschwelle“. Die sinke, so heißt es allenthalben, insgesamt. Kieferbruch, Schädelbruch, Prellungen, Drohungen – im März dieses Jahres läutete der Frankfurter Kreisfußballwart Rainer Nagel die Alarmglocken. Sein Fazit: Die Gewalt hat nicht in der Breite zugenommen, wohl aber die Brutalität. Die Stadt reagierte in Person von Sportdezernent Markus Frank mit einem runden Tisch und einem 10-Punkte-Präventionsprogramm.
Der allgemeine Ruf nach einem Eingreifen auch vonseiten des Verbandes wurde laut. Zwei Frankfurter Fußballclubs gehen dagegen den umgekehrten Weg: „Wenn die Vereine selbst nicht etwas unternehmen, dann darf man sich auch nicht über die Untätigkeit des Verbandes beschweren“, sagt Victor Steinbrück, Pressesprecher des 2012 gegründeten B-Ligisten FC Gudesding, der soeben seine erste Saison hinter sich gebracht hat, und das in einer Liga, die nicht den allerbesten Ruf hat. Auch in den Spielen zwischen dem FC Gudesding und dem SV Sachsenhausen ging es zum Teil hoch her. Da waren Zuschauer auf dem Platz, es kam zu Pöbeleien, Spuckattacken und Handgreiflichkeiten.
Der SV Sachsenhausen und der FC Gudesding sind nun gemeinsam aktiv geworden: „Wir wollen den Fußball zurück“, heißt die gemeinsame Initiative der beiden Konkurrenten, die in der abgelaufenen Saison die Plätze 2 (Sachsenhausen) und 3 (Gudesding) in der Tabelle belegten. In der gemeinsam verfassten Erklärung heißt es, man betrachte den Fußball „als Spiel, als fairen Kampf und sportliche Auseinandersetzung, zu der auch der Respekt vor Schiedsrichter und Gegner gehört“.
Apropos Schiedsrichter: Auch sie gehören zu einer gefährdeten Spezies. Referees, die sich nach Jugendspielen in der Kabine einschließen mussten, gehörten in der vergangenen Saison ebenso zum unschönen Bild wie der Umstand, dass bereits bei Spielen der E-Jugend aufgebrachte Eltern den Platz stürmten und den zumeist noch jungen, unerfahrenen Spielleitern ans Leder wollten. Ein Club aus dem Frankfurter Nordwesten zog gar freiwillig eine komplette Jugendmannschaft aus dem Wettbewerb zurück, nachdem es zu Ausschreitungen gekommen war.
Victor Steinbrück zieht davon abgesehen ein positives Fazit der Premierensaison seines Clubs: „Insgesamt hatten wir zumeist friedliche, freundschaftliche Spiele.“ Der SV Sachsenhausen und der FC Gudesding würden sich im Übrigen freuen, wenn weitere Vereine sich ihrer Kampagne anschließen würden. Eine symbolische Handlung, sicherlich. Aber auch ein Schritt in die richtige Richtung.
Der allgemeine Ruf nach einem Eingreifen auch vonseiten des Verbandes wurde laut. Zwei Frankfurter Fußballclubs gehen dagegen den umgekehrten Weg: „Wenn die Vereine selbst nicht etwas unternehmen, dann darf man sich auch nicht über die Untätigkeit des Verbandes beschweren“, sagt Victor Steinbrück, Pressesprecher des 2012 gegründeten B-Ligisten FC Gudesding, der soeben seine erste Saison hinter sich gebracht hat, und das in einer Liga, die nicht den allerbesten Ruf hat. Auch in den Spielen zwischen dem FC Gudesding und dem SV Sachsenhausen ging es zum Teil hoch her. Da waren Zuschauer auf dem Platz, es kam zu Pöbeleien, Spuckattacken und Handgreiflichkeiten.
Der SV Sachsenhausen und der FC Gudesding sind nun gemeinsam aktiv geworden: „Wir wollen den Fußball zurück“, heißt die gemeinsame Initiative der beiden Konkurrenten, die in der abgelaufenen Saison die Plätze 2 (Sachsenhausen) und 3 (Gudesding) in der Tabelle belegten. In der gemeinsam verfassten Erklärung heißt es, man betrachte den Fußball „als Spiel, als fairen Kampf und sportliche Auseinandersetzung, zu der auch der Respekt vor Schiedsrichter und Gegner gehört“.
Apropos Schiedsrichter: Auch sie gehören zu einer gefährdeten Spezies. Referees, die sich nach Jugendspielen in der Kabine einschließen mussten, gehörten in der vergangenen Saison ebenso zum unschönen Bild wie der Umstand, dass bereits bei Spielen der E-Jugend aufgebrachte Eltern den Platz stürmten und den zumeist noch jungen, unerfahrenen Spielleitern ans Leder wollten. Ein Club aus dem Frankfurter Nordwesten zog gar freiwillig eine komplette Jugendmannschaft aus dem Wettbewerb zurück, nachdem es zu Ausschreitungen gekommen war.
Victor Steinbrück zieht davon abgesehen ein positives Fazit der Premierensaison seines Clubs: „Insgesamt hatten wir zumeist friedliche, freundschaftliche Spiele.“ Der SV Sachsenhausen und der FC Gudesding würden sich im Übrigen freuen, wenn weitere Vereine sich ihrer Kampagne anschließen würden. Eine symbolische Handlung, sicherlich. Aber auch ein Schritt in die richtige Richtung.
6. Juni 2013, 12.12 Uhr
Christoph Schröder
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