Mit einem standesgemäßen 3:0 gegen SV Werder Bremen konnte der 1. FFC Frankfurt den Anschluss in der Frauenfußballbundesliga halten. Am Mittwoch kommt der FC Rosengård im CL-Viertelfinalrückspiel ins Stadion am Brentanobad.
Detlef Kinsler /
m FFC-Heimspiel-Magazin „Anpfiff“ richtete Manager Siegfried Dietrich seine Worte noch wie folgt an die Fans: „Keinesfalls werden wir die heutige Partie nur als Pflichtaufgabe ansehen, die inmitten der europäischen Highlights gegen den FC Rosengård ,abgearbeitet’ werden müssen.“ Nach dem Spiel waren alle schlauer. Bodo Adler, noch 1. Vorsitzender beim Verein, meinte schon in der Pause, er habe so ein Spiel erwartet; Dietrich verwies sinngemäß auf die englischen Wochen, die ihm schon neben dem Platz alles abverlangten, auch ohne körperlich gefordert zu sein wie seine Spielerinnen; Cheftrainer Matt Ross schließlich resümierte in der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Wir hatte eine harte Woche. Für mich war klar, dass sich das heute in unserer Leistung niederschlagen würde.“ Aha. Dabei hatte der 1. FFC, bei dem Torfrau Desirée Schumann rot gesperrt und Ana-Maria Crnogorcevic verletzt fehlten sowie Simone Laudehr zunächst geschont wurde, einen Start nach Maß. Schon nach zwei Minuten traf Mandy Islacker dank eines Handelfmeters, den man geben konnte, aber nicht zwingend pfeifen musste. Glück gehabt. Wirklich viel passierte nicht mehr vor der Pause obwohl Marozsán diesmal wieder offensiver und zusammen mit Emily van Egmond direkt hinter der Spitze agierte, Frankfurts Nummer 10 ein unwiderstehliches Solo genauso wie einen Schuss aus der Drehung nicht zum zählbaren Abschluss bringen konnte und auch Kerstin Garefrekes das Tor mehrfach verfehlte. Den schönsten Pass der ersten 45 Minuten spielte Peggy Kuznik auf Sophie Schmidt, deren Hereingabe Islacker aber nicht verwerten konnte. Zu Recht konnte Steffen Rau, der Trainer des Tabellenvorletzten, konstatieren: „Wir haben in der ersten Halbzeit ordentlich, konzentriert und engagiert agiert. Wäre uns ein Tor gelungen, hätten wir das Spiel sicher interessanter gestalten können. Bei der individuellen Klasse der Frankfurterinnen war es aber nur eine Frage der Zeit, dass das zweite Tor – zumal der FFC nach der Pause besser wurde – fallen würde. Zum Glück haben wir nicht höher verloren, auch weil Frankfurt mit seinen Chancen geschludert hat.“ Mit der Einwechslung von Simone Laudehr in der 46. Minute kam tatsächlich mehr Zug in die Aktionen der 1. FFC Frankfurt. Fast im Minutentakt ergaben sich Möglichkeiten, auch für Hendrich, Groenen und kurz nach ihrer Einwechslung für Saskia Matheis, die sich gut einfügte. Die Tore markierte aber wieder einmal Kersten Garefrekes in der 60. und 79. Minute. „Die Qualität unseres Passspiels hat mir eigentlich gut gefallen, aber unsere Abschlüssen waren nicht gut genug“, kommentierte Ross das Match. „Wir können uns gute Chancen erarbeiten und haben gute Schützinnen in unserer Mannschaft, auch für mehr Distanzschüsse. Unsere Qualität im vorderen Drittel muss einfach besser werden. Wir müssen einfach noch mehr schießen“, gab er die Losung fürs zweite Aufeinandertreffen mit dem FC Rosengård am Mittwoch, 18 Uhr, aus. „Das müssen wir bis dahin verbessern“, versprach der Coach fürs Champions League-Viertelfinale „ein ganz anderes Spiel.“ Das muss sein Team auch umsetzen. Denn noch sind die Schwedinnen nicht geschlagen.