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Eintracht Frankfurt-SGS Essen 3:1

Ein verdienter, wenn auch glücklicher Sieg

Das 3:1 klingt nach einer klaren Angelegenheit. Aber es gab Momente, da hätte das Spiel noch kippen können und der früh sicher geglaubte Sieg der Eintracht-Frauen gegen die SGS Essen wäre verspielt gewesen. Glück gehabt.
Mit drei Siegen in Serie gegen Duisburg, Sand und Freiburg konnte Eintracht Frankfurt am Mittwoch mit viel Selbstbewusstsein in das Nachholspiel der zwei Mal ausgefallenen Partie gegen die SGS Essen gehen. Zudem galt es, Anschluss zu halten an Bayer 04 Leverkusen auf Platz fünf und sich vom Tabellennachbarn und Gegner aus dem Ruhrgebiet etwas abzusetzen.

Souverän traten die SGE-Frauen auf, aufmerksam in der Abwehr, hoch verteidigend und mit Zug zum von Kim Sindermann gehüteten Tor. Es dauerte trotzdem gut eine Viertelstunde, bis Laura Freigang, von Namensvetterin Feiersinger bedient, knapp am Tor vorbei schoss. Zwei Minuten später fiel dann doch das erste Tor nach einem Freistoß von Freigang. Der Ball war lange in der Luft, flog an Mitspielerinnen und Gegnerinnen vorbei, bis er bei Kapitänin Tanja Pawollek landete, die das 1:0 markierte. In der 21. Minute hätte schon das zweite Tor fallen müssen, nachdem Sjoeke Nüsken zu Fall gebracht wurde und Feiersinger zum Elfmeter antrat, die bestens reagierende Sindermann aber nicht bezwingen konnte. Das fuchste die österreichische Nationalspielerin so sehr, dass sie gleich noch einmal aus dem Spiel heraus versuchte, ins Tor zu treffen; aber auch diesmal hatte Essens Torfrau aufgepasst.

Der zweite Treffer fiel dennoch, wieder nach einem Foul. Letícia Santos wurde zu Fall gebracht und diesmal trat Freigang an. Der Ball sprang vom linken Innenpfosten ins Tor. Die SGS hatte vorher ein Foul gegen eine ihrer Spielerinnen reklamiert, das nicht gepfiffen wurde, und leitete daraus ab, dass der Elfer nicht hätte gegeben werden dürfen. Der Ärger kanalisierte sich in Essener Angriffen auf das Frankfurter Tor und selbst ansonsten absolut sicher agierende Akteurinnen wie Camilla Küver und Merle Frohms unterlief mal ein Fehler. In der 35. Minute fiel der Anschlusstreffer durch Beke Sterner mit einem satten, unhaltbaren Weitschuss. Für einen Moment sah es so aus, als ließe der die Frankfurterinnen bis zum Halbzeitpfiff nervöser agieren; sie liefen ins Abseits oder spielten so optimistische, steile Pässe, die nicht mal Freigang erlaufen konnte.

In der zweiten Halbzeit suchte Essen seine Chance. In der 53. Minute konnte Frohms einen Schuss über die Latte zur Ecke lenken. Es deutete sich ein umkämpftes Spiel an. Sich gegenseitig den Ball im Mittelfeld abzujagen, ließ eine Zeit lang keinen wirklichen Spielfluss auf beiden Seiten zu. Die Frankfurterinnen wurden aus dem Abseits zurückgepfiffen, im Gegenzug waren es schwache Abschlüsse, die zwar erkennen ließen, dass Essen auf den Ausgleich drängte, der aber so nicht gelingen konnte.

Die Ordnung in Frankfurts Abwehr drohte verlorenen zu gehen; viel zu leicht fanden die Essenerinnen freie Mitspielerinnen, zum Beispiel auf Santos’ Seite. Die SGS schien dem 2:2 näher als die SGE dem 3:1. Das fiel dann dennoch in der 81. Minute, als man sich schon auf eine Zitterpartie eingestellt hatte. Eine scharfe Hereingabe von Barbara Dunst sollte Freigang erreichen, Nina Räckes Klärungsversuch landete im eigenen Netz. Selbst nach diesem fatalen Fehler schien Essens Moral nicht gebrochen. Die Mannschaft wirkte wacher als die Gastgeberinnen, die letztlich aber als glückliche Siegerinnen vom Platz gingen.
 
Fotogalerie:
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6. Mai 2021, 12.34 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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