Die Basketballer der G.S.U. Dynamics sind in die Regionalliga aufgestiegen. Nun spielen dort gleich drei Frankfurter Vereine. Das könnte einen Push in puncto Nachwuchsarbeit geben. Wenn da nicht andere Probleme wären.
Gerald Schäfer /
Basektball boomt in der Stadt. Wer an einem sonnigen Wochenende mal den neuen Outoor-Platz an der Europäischen Zentralbank besucht, trifft auf Dutzende junger Basketballer, die sich dort die Zeit vertreiben. Die meisten von ihnen sind zwar Hobbyspieler, aber auch viele Vereinssportler nutzen den Platz, um sich fit zu halten. Bei der Griechischen Sport Union (G.S.U.) steht das neue Spielfeld ebenfalls hoch im Kurs.
Gerade erst ist sind die Basketballer der G.S.U. in die Regionalliga Südwest/Nord aufgestiegen und schon wartet ein dicker Brocken auf die Neulinge. Am 14. September treffen die GSU Dynamics – wie sich das Team nun nennt – im Stadtderby auf die Frankfurter Eintracht. Es ist das erste von insgesamt drei Derbys, das Basketballfans in der Mainmetropole in der kommenden Spielzeit erwartet. Denn nebst der Eintracht und der G.S.U. treten auch die Sportler der TuS Makkabi Frankfurt in der Regionalliga an. „Basketball ist sehr beliebt bei Frankfurts Jugend“, verrät denn auch Argirios Chliapas, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, warum die Mainmetropole derart stark vertreten ist in der Regionalliga. Allerdings haben die Vereine sehr wohl auch mit Problemen zu kämpfen.
Das vielleicht drängendste davon ist die Sporthallenkapazität. Die G.S.U. habe mehr Anfragen von Jugendlichen als Platz. „Wir könnten viel mehr Jugendliche bei uns im Verein haben“, erzählt Herr Chliapas, „aber wir haben nicht genügend Trainingszeit in den Sporthallen, um allen Anfragen gerecht zu werden.“ Das Problem ist, dass die Sporthallenvergabe bis zum Nachmittag dem Schulamt obliegt und erst ab 17.30 Uhr dem Sportamt. Obwohl viele der Hallen bereits vor 17.30 Uhr freistehen, weil sie nicht für den Schulsport benötigt werden, können die Vereine dennoch kein Training für Jugendliche anbieten. „Und am späten Abend trainieren eben die Herren“, so der Vereinsvorsitzende.
Roland Frischkorn, der Vorsitzende des Sportkreis Frankfurt, bestätigt dem JOURNAL FRANKFURT, dass die Sporthallenvergabe alles andere als gut funktioniert. Die Reform der Vergabe sei eine der zentralen Aufgaben, die die Stadt im sportlichen Bereich nun endlich angehen müsse. „Da ist eine Starre eingetreten, die – glaube ich – bereits seit 1993 besteht“, sagt er. „Wir haben eigentlich genügend Hallenressourcen, aber wir müssen die freien Kapazitäten nutzen“, fordert Herr Frischkorn. Das Schul- und das Sportamt müssten davon überzeugt werden, dass sie nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Roland Frischkorn setzt sich schon seit Jahren für eine Verbesserung der Situation ein und denkt gar nicht daran, aufzugeben. „Sport ist ja immer Ausdauersport. Wir haben also den längeren Atem“, witzelt der Sportkreis-Vorsitzende. Noch in diesem Jahr sei ein Gespräch zwischen den beiden Ämtern geplant.
Die G.S.U. ist zwar, wie alle Vereine, auf städtische Hilfe angewiesen, gleichzeitig überlegen sich die Sportler aber selbst neue Konzepte, um Probleme in den Griff zu bekommen. Die Finanzsituation hat sich zum Beispiel durch die städtische Erhöhung der Hallenmiete verschlechtert. Also erdachten sich die Griechen einen Marketingplan und treten in der kommenden Saison mit einem neuen Logo auf: Ein muskulöser, bärtiger Mann, der stark an den Göttervater Zeus erinnert und einen Basketball zwischen seinen mächtigen Pranken hält. Von ihrem Dynamics-Logo erhoffen sich Argirios Chliapas und der Abteilungsleiter Basketball Periklis Papaefthimiou zweierlei: einen Imagegewinn, der potenzielle Sponsoren anlockt, und eine stärkere Identifikation der Spieler mit dem Verein. Vorerst wird lediglich die Regionalligamannschaft mit dem neuen Logo auf der Brust spielen. „Und die erste Jugendmannschaft, um sie an die erste Mannschaft heran zu führen“, ergänzt Herr Chliapas. Trotz der Platzprobleme hat die G.S.U. nämlich eine der besten Jugendarbeiten der Stadt. Mit drei Herren- und drei Jugendmannschaften stellt der griechische Verein die zweitgrößte Basketballabteilung Frankfurts. Mehr Teams kann nur die Eintracht vorweisen. Das Derby zum Regionalligaauftakt ist also ein echter Kampf der Titanen.
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