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1. FFC Frankfurt gewinnt Champions League-Finale

Wir haben den Pott!

Dank einer taktischen Meisterleitung gewannen die Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt am Vatertag das Women’s Champions League-Finale gegen Paris St. Germain 2:1 durch Tore von Celia Sasic und Mandy Islacker in der Nachspielzeit.
Bei der Pressekonferenz vor der Abfahrt zum Champions League-Finale meinte FFC-Trainer Colin Bell noch, er sei so heiß auf dieses Endspiel, dass er sich am liebsten selber aufstellen würde. Nach dem Abpfiff im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin und dem so sehr erhofften Sieg gegen Paris St. Germain spurtete der Coach kurvenreich über den Platz, drosch den ersten Ball, der ihm in die Quere kam, in seinen unendlichen Freude über den Platz und startete dann seine Busseltour von Spielerin zu Spielerin. ZDF-Reporter Norbert Galleske hatte sich in seiner Reportage Mal um Mal wiederholt. lobte mehrfach die taktische Meisterleitung des FFC, die gute Raumaufteilung, die komplex stehende Abwehr, die frühe Balleroberung und den guten Spielaufbau. So kamen die hoch gelobten, mit viel Geld zusammen gekauften Pariserinnen in der ersten Halbzeit so gut wie gar nicht ins Spiel. Alles sah nach einer klaren Angelegenheit aus, der FCC war das aktivere Team, eine geschlossene Mannschaftsleistung stand gegen Einzelaktionen auf Seiten der Gegnerinnen. Die Geduld der Frankfurterinnen zahlte sich aus. In der 32. Minute schoss Celia Sasic ihr insgesamt 14. CL-Tor und stellte damit den Rekord von Conny Pohlers ein. Trotzdem musste Desiree Schumann zwei gefährliche Schüsse des PSG mit sehenswerten Paraden entschärfen und völlig überraschend fiel in der 40. Minute der Ausgleich nach einer Ecke. Delies harten Kopfball konnte Schumann nicht erreichen. Obwohl Bells Team sichtlich geschockt war, gaben sich die Hessinnen nicht auf und kamen vor der Pause noch zwei Mal gefährlich vors Pariser Tor. Einmal traf Laudehr nur das Tornetz über der Latte, ein zweiter Vorstoß von ihr wurde im Strafraum gestoppt. Der Pfiff von Schiedsrichterin Staubli (Schweiz) blieb aber aus und Laudehr, das selbst ernannte Kampfschwein, ließ sich zu einem Revanchefoul hinreißen was ihr die gelbe Karte einbrachte.

Nach der Pause machte der FFC, angeführt von Garefrekes und Marozsán aus der Mitte und vor allem Laudehr auf der Außenbahn, gleich wieder Druck. Mit einem schönen langen Ball der Frankfurter Nummer 10, einer Boquete-Chance nach einer Ecke und einem Kuznik-Kopfball. Aber ganz so kampflos wollte sich der Scheich-Club von der Seine dann noch nicht geschlagen geben. Plötzlich agierte sie mehr auf Augenhöhe, vielleicht auch, weil die Frankfurterinnen jetzt Tribut zollen musste an die erste Halbzeit, wo sie weit mehr investierten hatten als der Gegner. Bevor es auf ein „Letzter Ausweg lange Bälle“ (und die eher blind nach vorne geschlagen) hätte hinaus laufen können, brachte Colin Bell in der 66. Minute mit Mandy Islacker (Foto) eine neue Sturmoption für Crnogorcevic. Ein Laudehr-Freistoß ging drüber, ein zweiter von Marozsán landete in den Armen der guten Torfrau Kiedrzynek. St. Germain versuchte es nun mit der befürchteten härteren Gangart und fand in Simone Laudehr ein Opfer. Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste sie das Feld verlassen. Teamarzt Dr. Kerger sah man nur den Kopf schütteln. Da heißt es Daumen drücken, dass dieses Foul „Simon“ nicht die WM in Kanada kostet. Während sich das Publikum (17.000 im Stadion, hoffentlich Millionen am TV) schon auf eine Verlängerung eingestellt hatte, glaubten die Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt noch an einen Sieg in der regulären Spielzeit zumal es aufgrund der Verletzungsunterbrechung vier Minuten drauf gab. Der Willen und die Entschlossenheit wurden belohnt. In der 92. Minute traf Mandy Islacker mit einem Kunstschuss mit dem linken Außenrist ins Tor. Auch wenn danach tatsächlich auch noch der Ausgleich für Paris möglich gewesen wäre, konnte nach 95 Minuten schließlich der 1. FFC Frankfurt als verdienter Sieger seiner Freude freien Lauf lassen. Zum Dank empfängt Oberbürgermeister Peter Feldmann Freitag um 18 Uhr die frisch gekürten Champions im Kaisersaal des Römers.
 
Fotogalerie:
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14. Mai 2015, 23.00 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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