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Ursula Fechter und die SPD
Gemeinsam gegen Fluglärm
Seit vier Jahren demonstrieren die Flughafenausbaugegner regelmäßig im Terminal 1. Wir waren bei der 149. Montagsdemonstration und sprachen mit Ursula Fechter und SPD-Chef Mike Josef über Listenplätze.
Klackernde Ratschen, rhythmisches Gepauke und penetrantes Gefiepe – die Vorboten der 149. Montagsdemonstration sind im Terminal 1 nicht zu überhören. Immer noch prangern mehrere Hundert Bewohner Frankfurts und der Nachbarkommunen wöchentlich den angewachsenen Fluglärm an. Sie fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört, im gesundheitlichen Wohlbefinden und für sie sind Fraport und die hessischen Politiker die Schuldigen. Seit vier Jahren machen die Flughafenausbaugegner an jedem Montag ihrem Unmut Luft, fordern die Schließung der Nordwest-Landebahn und den Verzicht auf das Terminal 3. Immer vorne mit dabei: Ursula Fechter, Sprecherin der Bürgerinitiative Sachsenhausen. Man merkt ihr eine neue, noch stärkere Motivation an: Am Wochenende hat sie als Quereinsteigerin beim Listenparteitag der SPD die Mehrheit aller Stimmen bekommen. Eine kleine Sensation. Auf Platz 8 wird sie im März 2016 bei der Kommunalwahl um Wählerstimmen kämpfen, will damit den Ausbaugegnern ein Forum bitten. Dass der Frankfurter SPD-Chef Mike Josef bei der gestrigen Montagsdemo zugegen ist, bedeutet Fechter sichtbar viel. Für Josef ist die Ausbaugegnerin ein Mosaikstein des Gesamtbilds. „Es ist uns gelungen eine abwechslungsreiche Liste aufzustellen und damit die vielfältigen Interessen in der Stadt widerzuspiegeln. So sollte es doch auch sein“, sagt Mike Josef. Doch was erhofft sich Ursula Fechter von der SPD?
JOURNAL: Frau Fechter, wie einstimmig war denn die Wahl am Wochenende?
Ursula Fechter: Es gab keine Gegenkandidatur und es gab jetzt eine neue Auszählung. Danach habe ich 86 Prozent Zustimmung gehabt. Mir wurde gesagt, dass das für jemanden, der überhaupt nicht in der Partei ist, ein sehr gutes Ergebnis ist. Das ist schon eine Bestätigung.
Was erhoffen Sie sich mit der Kandidatur?
Ich habe bewusst gesagt, ich gehe nicht in die Partei, sondern ich verstehe mich als ein Sprachrohr der Bürgerinitiativen. Das Engagement kann nur in einer Partei passieren, die so groß ist, dass sie wirklich die Chance hat, in Regierungsverantwortung zu kommen.
Wer profitiert mehr davon: Die SPD von Ihnen oder Sie von der SPD?
Selbstverständlich ist das ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ich bin ja nicht neu in dem Geschäft, war zehn Jahre Stadträtin, von daher kenne ich auch das ganze Prozedere und muss mich nicht einarbeiten. Ich denke, die SPD wird von meinem Sachverstand profitieren und wir hoffen, dass wir einen besseren Fuß in die Tür der Politik bekommen. Wir können noch so viel demonstrieren, wie wir wollen, die Veränderung muss aber letztlich über die Politik geschehen.
Wie passt das zusammen? Die SPD hat zwar Verständnis für die Lärmgeplagten, dennoch war eine Landebahnschließung für sie nie ein Thema.
Das wurde ich auch von Mitgliedern der Bürgerinitiativen gefragt. Es gibt außer den Linken keine Partei, die nicht eine Ausbaupartei ist. Es macht aber mehr Sinn sich in einer Partei zu engagieren, die auch die Regierungsverantwortung übernehmen kann. Wir haben ja vier Hauptforderungen: Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, Lärmobergrenzen – und zwar lokale Lärmobergrenzen mit der Tendenz zur Reduzierung des jetzigen Lärms– , dann wollen wir kein Terminal 3 und das Vierte ist die Schließung der Landebahn. Drei von vier Forderungen unterstützt die SPD voll inhaltlich. Das ist bei diesem Parteitag ausdrücklich noch mal gesagt worden. Das steht in den Leitlinien drin. Das ist für mich Motivation genug. Die Schließung der Bahn ist ein langfristiges Ziel. Ansonsten bin ich mir sicher, dass wir da noch einiges erreichen können.
Sprechen Sie eine Wahlempfehlung an die Mitglieder der Bürgerinitiativen aus?
Das ist ein Wahlkampf, der uns die Möglichkeit gibt, Personen zu wählen. Das machen sehr wenige. Lasst uns doch die einzelnen Personen auswählen. Es gibt in jeder Partei möglicherweise Leute, die in unserem Sinne was machen würden, die sollte man auf alle Fälle als Personen wählen. Es kann aber auch sein, dass viele aus Sympathie zu mir auch die SPD wählen.
PS: Am Samstag sollten sich Bad Homburger nicht wundern, wenn ein lärmender Autocorso durch die Stadt zieht. Der Aufzug ist angemeldet und es sind Fluglärmgegner, die Fraportchef Stefan Schulte einen Besuch abstatten wollen.
JOURNAL: Frau Fechter, wie einstimmig war denn die Wahl am Wochenende?
Ursula Fechter: Es gab keine Gegenkandidatur und es gab jetzt eine neue Auszählung. Danach habe ich 86 Prozent Zustimmung gehabt. Mir wurde gesagt, dass das für jemanden, der überhaupt nicht in der Partei ist, ein sehr gutes Ergebnis ist. Das ist schon eine Bestätigung.
Was erhoffen Sie sich mit der Kandidatur?
Ich habe bewusst gesagt, ich gehe nicht in die Partei, sondern ich verstehe mich als ein Sprachrohr der Bürgerinitiativen. Das Engagement kann nur in einer Partei passieren, die so groß ist, dass sie wirklich die Chance hat, in Regierungsverantwortung zu kommen.
Wer profitiert mehr davon: Die SPD von Ihnen oder Sie von der SPD?
Selbstverständlich ist das ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ich bin ja nicht neu in dem Geschäft, war zehn Jahre Stadträtin, von daher kenne ich auch das ganze Prozedere und muss mich nicht einarbeiten. Ich denke, die SPD wird von meinem Sachverstand profitieren und wir hoffen, dass wir einen besseren Fuß in die Tür der Politik bekommen. Wir können noch so viel demonstrieren, wie wir wollen, die Veränderung muss aber letztlich über die Politik geschehen.
Wie passt das zusammen? Die SPD hat zwar Verständnis für die Lärmgeplagten, dennoch war eine Landebahnschließung für sie nie ein Thema.
Das wurde ich auch von Mitgliedern der Bürgerinitiativen gefragt. Es gibt außer den Linken keine Partei, die nicht eine Ausbaupartei ist. Es macht aber mehr Sinn sich in einer Partei zu engagieren, die auch die Regierungsverantwortung übernehmen kann. Wir haben ja vier Hauptforderungen: Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, Lärmobergrenzen – und zwar lokale Lärmobergrenzen mit der Tendenz zur Reduzierung des jetzigen Lärms– , dann wollen wir kein Terminal 3 und das Vierte ist die Schließung der Landebahn. Drei von vier Forderungen unterstützt die SPD voll inhaltlich. Das ist bei diesem Parteitag ausdrücklich noch mal gesagt worden. Das steht in den Leitlinien drin. Das ist für mich Motivation genug. Die Schließung der Bahn ist ein langfristiges Ziel. Ansonsten bin ich mir sicher, dass wir da noch einiges erreichen können.
Sprechen Sie eine Wahlempfehlung an die Mitglieder der Bürgerinitiativen aus?
Das ist ein Wahlkampf, der uns die Möglichkeit gibt, Personen zu wählen. Das machen sehr wenige. Lasst uns doch die einzelnen Personen auswählen. Es gibt in jeder Partei möglicherweise Leute, die in unserem Sinne was machen würden, die sollte man auf alle Fälle als Personen wählen. Es kann aber auch sein, dass viele aus Sympathie zu mir auch die SPD wählen.
PS: Am Samstag sollten sich Bad Homburger nicht wundern, wenn ein lärmender Autocorso durch die Stadt zieht. Der Aufzug ist angemeldet und es sind Fluglärmgegner, die Fraportchef Stefan Schulte einen Besuch abstatten wollen.
22. September 2015, 10.16 Uhr
Nicole Brevoord
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