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Mad Men

House of Cards - die Eschborn-Edition VI

Tatsächlich: Bürgermeister Mathias Geiger sagte Verzeihung. Es tat ihm leid. Roland Koch gab ihm trotzdem nicht die Hand. Wie das geht, hat der frühere Ministerpräsident von Tarek Al-Wazir gelernt.
Kennen Sie eigentlich Fritz Knirsch? Famoser Name, fürwahr. Und Frau Dill? Sagt Ihnen Andrea Dill etwas?

Ich musste jedenfalls nochmal googeln, um herauszufinden, wie das damals, im Jahre 2008, genau war. Da plakatierte ein gewisser Roland Koch ganz Hessen zu. Der Wahlkämpfer und amtierende Ministerpräsident war bekannt geworden durch eine Spendenaffäre ("brutalstmögliche Aufklärung") und eine Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft (Tenor: "Wo kann ich hier gegen die Ausländer unterschreiben?").

Und nun prangte auf den Großplakaten der Spruch: "Ypsilanti, Al-Wazir und die Kommunisten stoppen!" Tarek Al-Wazir fand das nicht fein, ja: ausländerfeindlich. Andrea Ypsilanti hieße schließlich mit Mädchennamen Dill. Er selbst hätte vom Standesbeamten beinahe den Vornamen Fritz verpasst bekommen und wenn es nach dem Mädchennamen seiner Frau Mama ginge, würde er Fritz Knirsch heißen. "Ein Plakat, das vor Dill, Knirsch und den Kommunisten warnt, hätte es nicht gegeben", sagte er und als er einmal auf Roland Koch traf, gab er ihm nicht die Hand. Großes Kino! Und der Landesvater? Der muss sich das gut gemerkt haben. Was uns direkt in Roland Kochs Wohnort führt: Eschborn!

Freitagabend der Neujahrsempfang, Bürgermeister Mathias Geiger hat eingeladen und was macht Roland Koch? Gibt dem FDP-Politiker nicht die Hand! Hammer! Dem hatters gezeigt. Voll der Al-Wazir-Move.

Mathias Geiger bricht dennoch nicht weinend zusammen, sondern hält eine Rede: "Für die Irritationen trage ich die Mitverantwortung. Dafür bitte ich ausdrücklich um Verzeihung." Großartig, das ist ja drehbuchreif! Also, nochmal zum Mitschreiben: Der Bürgermeister fotografiert nachts Akten und Schreibtische im Rathaus. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn, wie wir schon aus den bisherigen Folgen wissen: Alles Sachen, die er eh wissen durfte. Schlimm ist, dass deswegen Menschen irritiert sind. Dafür entschuldigt er sich.

Einen kleinen Gag am Rande gab es auch noch, ein paar CDs, haha, wurden verteilt – mit Neujahrsgrüßen beschriftet. Eine soll dem Bürgermeister sogar vor die Füße gerollt sein, als er gerade den Empfang verlassen hatte, wurde uns kolportiert. Lustig!

Die Botschaft, die Mathias Geiger aber eigentlich rüberbringen wollte, war diese: Die Stadt Eschborn hat eine neue, frischere Webseite bekommen. Sie hat sehr schöne große Buttons und ist übersichtlicher und unter "Aktuelles" erfahren wir, dass im Eschborner Kinderkino der Film "Drachenzähmen leicht gemacht II" läuft. Oh, und Eilmeldung: "Nur noch zwei Wochen Zeit sich anzumelden - am 14. Februar startet um 13.11 Uhr der Eschborner Fastnachtszug unter dem Motto: "Tradition und neuer Schwung - Eschborns Fassenacht - die hält jung!"

Nun bleibt uns nur der obilgatorische Cliffhanger für die nächste Folge dieser kleinen Show. Im Eschborner Stadtspiegel hat das Team Geiger, das einst Wahlkampf für den FDP-Mann machte, eine Anzeige geschaltet. "Ganz herzlichen Dank sagen wir allen Bürgerinnen und Bürgern, die uns wegen der neuen unterirdischen Schmutzkampagne gegen den Bürgermeister der Stadt Eschborn so überaus zahlreich und eindrucksvoll in Briefen, E-Mails, Anrufen, persönlichen Gesprächen und sogar Telegrammen ihr Vertrauen aussprechen und uns nachhaltig den Rücken stärken." TELEGRAMME! Eschborner Bürger, Ihr habt Stil. Habt ihr das Telegramm Eurer Hausdame diktiert? Während sie auf Eurem Schoß saß? Oh, das ist ja fast so heiß wie in "Mad Men". Wäre auch ein schöner Titel für diese Serie hier. Mad Men in Eschborn. Fritz Knirsch, übernehmen Sie!

>> House of Cards - die Eschborn-Edition
Alle Folgen auf einen Blick
 
Fotogalerie:
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19. Januar 2015, 11.10 Uhr
Nils Bremer
 
 
 
 
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