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Exklusiv-Interview mit Thorsten Schäfer-Gümbel

„In der SPD hat es schwere Fehler gegeben“

Der stellvertretende Bundesparteivorsitzende der SPD Thorsten Schäfer-Gümbel zieht nach seiner Wahlniederlage in Hessen ein zwiespältiges Fazit. Im Exklusiv-Interview mit JOURNAL FRANKFURT-Chefredakteurin Ronja Merkel kritisiert er die eigene Parteispitze sowie die Grünen scharf.
Nach seiner Wahlniederlage in Hessen erhebt Thorsten Schäfer-Gümbel schwere Vorwürfe gegenüber der SPD-Parteispitze und den Grünen. Als besonders schwerwiegend erachtet Schäfer-Gümbel die Causa Hans-Georg Maaßen: „In der SPD hat es schwere Fehler gegeben, beispielsweise im Falle Maaßen. Fußballerisch gesprochen war das ein Sechs-Punkte-Spiel und dieses Spiel haben wir verloren – das weiß Andrea Nahles auch. Sie hat einen schweren Fehler in dieser ersten Entscheidung getroffen, indem sie einer Vereinbarung zugestimmt hat, in der Herr Maaßen befördert werden sollte. Das hat niemand nachvollziehen können, innerhalb und außerhalb der SPD.“

Weiter wirft Schäfer-Gümbel der Parteispitze vor, sie beherrsche ihr Handwerk nicht, daher gelängen die Abläufe zwischen Regierung und Fraktion nicht: „Das Handwerk muss besser werden. Es ist irre, dass wir an dem Tag, an dem der Mindestlohn im Kabinett erhöht wird, gleichzeitig eine Stunde vorher eine Debatte über zwölf Euro Mindestlohn beginnen. Kein Wunder, dass sich die Wähler fragen, was die SPD eigentlich treibt.“ Sich selbst hält er vor, sich nicht stark genug in die Bundespolitik eingebracht zu haben: „Ich hätte mich stärker in bestimmte bundespolitische Entscheidungen und Debatten einmischen müssen. Ich habe das zu sehr laufen lassen und mich zu stark auf Hessen beschränkt.“

In Bezug auf die Grünen spricht Schäfer-Gümbel von einem arroganten Verhalten während der vergangenen Legislaturperiode und in den Sondierungsgesprächen: „Die Grünen haben im hessischen Landtag keine strategischen Freunde und Partner mehr. Der Hochmut, mit dem Teile der grünen Führung in den vergangenen Jahren und Tagen durch den Landtag stolziert sind und der auch in den Gesprächen der vergangenen Wochen sehr präsent war, wird keine Ergebnisse produzieren.“ Tarek Al-Wazir und Priska Hinz wirft der hessische SPD-Landesvorsitzende „neunmalkluges“ Verhalten vor. Eine Ampel-Koalition unter einem Ministerpräsidenten Al-Wazir hätte er mitgetragen. Bei der grünen Führung habe jedoch der Wille gefehlt; es sei eine „emotionale Blockade“ spürbar gewesen.

„Ich hadere mit mir“, antwortet er auf die Frage, ob er vorhabe, noch ein viertes Mal bei einer hessischen Landtagswahl anzutreten oder stellvertretender Bundesparteivorsitzender zu bleiben. „Ein großes Ziel ist geplatzt. Es fühlt sich an, als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen – zurück bleibt im ersten Moment eine unfassbare Leere.“

Das vollständige Gespräch erscheint am 29. November 2018 in Ausgabe 12/2018 des JOURNAL FRANKFURT.
 
Fotogalerie:
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28. November 2018, 08.18 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
 
 
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