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Erster Integrationsmonitoring-Bereicht
Wo stehen Menschen mit Migrationshintergrund?
Am Donnerstag stellte Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg zusammen mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten das erste Integrationsmonitoring der Stadt Frankfurt vor.
Der Bericht enthält detailreiche und umfangreiche Fakten und Statistiken zur Lebenssituation der Frankfurter Bevölkerung mit Migrationshintergrund und liefert neue Daten- und Entscheidungsgrundlagen. Verschiedene amtliche Daten, zum Beispiel vom Arbeitsamt, wurden zusammengetragen. Man will die Entwicklung der Chancengleichheit in den vergangenen und kommenden Jahren beobachten und sich mit anderen Städten vergleichen. Integrationspolitik soll transparenter werden, „jetzt liegen die Karten auf dem Tisch“, erklärt Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg (Grüne). „Es ist sichtbar, wo wir stehen, und wir können Pläne machen und anpassen“.
Der Bericht ist in sieben Themenbereiche unterteilt. Dazu zählen etwa Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Erziehung sowie Wohnsituation. Die Daten von 2000 bis 2010 zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund immer noch in allen Bereichen schlechter abschneiden. Im Bereich Bildung und Arbeit sei zwar eine Verbesserung sichtbar, das Ziel: Sicherung der Beschäftigung und der Beteiligung am Erwerbsleben sei aber noch lange nicht erreicht und erfordere eine enge Zusammenarbeit der einzelnen Dezernate, so Eskandari-Grünberg. „In der Wirtschaft arbeitet man schließlich auch systematisch, langfristig und abgestimmt, in der Integrationpolitik will man dies in den nächsten Jahren auch erreichen“, versichert die Integrationsdezernentin. Die demographische Entwicklung zeigt, dass eine strukturierte Politik nötig ist. Ungleichheit soll weiter bekämpft, Maßstäbe neu gesetzt werden. Das Integrationsmonitoring liefert klare und lebensnahe Aussagen über Ungleichheit und Ungerechtigkeit, der unbequeme Sachstand in Frankfurt muss auf Ursachen untersucht werden.
Ein Problem ist die genaue Definition des Begriffes „Migrationshintergrund“. Jedes Amt wertet diesen anders und es kommt zu Verfälschungen der Statistiken. Wenn die Großmutter aus Österreich kommt, hat die Person dann einen Migrationshintergrund? Hier müsse man sich auf gemeinsame Begrifflichkeiten einigen, meint die Integrationsdezernentin.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Migranten in Deutschland beträgt derzeit zehn Jahre. Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in Frankfurt lag 2010 bei 42,7 Prozent. Mehrdimensionale Probleme zeigen sich bei fehlenden Sprachkenntnissen bei der Einschulung der Kinder mit Migrationshintergrund. Immer mehr Kinder besuchen einen Kindergarten. Es fehle aber an Zusammenarbeit der Kindergärten mit Schulen und Eltern. Die Abiturientenquote liegt immer noch weit unter der von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund und es gibt mehr Schulabgänger ohne Abschluss. Klingt alles nicht sonderlich überraschend? Dieser Trend zeigt sich in den Statistiken aber rückläufig. Wirklich schockierend findet Eskandari-Grünberg, dass nur 50 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund Erwerbtätig sind, sie liegen damit 20 Prozent hinter den Männern. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“ Positiv bewertet die Dezernentin, dass die Jobcenter jetzt mit Integrationsbehörden zusammenarbeiten, um auch Migranten faire Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Generell kann eine steigende Erwerbstätigkeitsquote und geringere Arbeitslosigkeit festgestellt werden. Im Bereich Wohnen zeigt sich, das Menschen mit Migrationshintergrund weniger Eigentum besitzen, sie zahlen die gleichen Mietpreise, haben aber auf Grund von mehr Familienmitgliedern weniger Quadratmeter pro Person zur Verfügung. Hier sollte überprüft werden, ob es Zusammenhänge mit der Bildung der Kinder gibt. Ist beispielsweise genug Platz zum Lernen vorhanden? Es zeigt sich, dass die Statistiken nur quantitative Zahlen liefern und nichts über die Lebensqualität aussagen. Zukünftig soll es alle drei Jahre ein Monitoring zum Vergleichen geben.
Der Bericht ist in sieben Themenbereiche unterteilt. Dazu zählen etwa Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Erziehung sowie Wohnsituation. Die Daten von 2000 bis 2010 zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund immer noch in allen Bereichen schlechter abschneiden. Im Bereich Bildung und Arbeit sei zwar eine Verbesserung sichtbar, das Ziel: Sicherung der Beschäftigung und der Beteiligung am Erwerbsleben sei aber noch lange nicht erreicht und erfordere eine enge Zusammenarbeit der einzelnen Dezernate, so Eskandari-Grünberg. „In der Wirtschaft arbeitet man schließlich auch systematisch, langfristig und abgestimmt, in der Integrationpolitik will man dies in den nächsten Jahren auch erreichen“, versichert die Integrationsdezernentin. Die demographische Entwicklung zeigt, dass eine strukturierte Politik nötig ist. Ungleichheit soll weiter bekämpft, Maßstäbe neu gesetzt werden. Das Integrationsmonitoring liefert klare und lebensnahe Aussagen über Ungleichheit und Ungerechtigkeit, der unbequeme Sachstand in Frankfurt muss auf Ursachen untersucht werden.
Ein Problem ist die genaue Definition des Begriffes „Migrationshintergrund“. Jedes Amt wertet diesen anders und es kommt zu Verfälschungen der Statistiken. Wenn die Großmutter aus Österreich kommt, hat die Person dann einen Migrationshintergrund? Hier müsse man sich auf gemeinsame Begrifflichkeiten einigen, meint die Integrationsdezernentin.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Migranten in Deutschland beträgt derzeit zehn Jahre. Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in Frankfurt lag 2010 bei 42,7 Prozent. Mehrdimensionale Probleme zeigen sich bei fehlenden Sprachkenntnissen bei der Einschulung der Kinder mit Migrationshintergrund. Immer mehr Kinder besuchen einen Kindergarten. Es fehle aber an Zusammenarbeit der Kindergärten mit Schulen und Eltern. Die Abiturientenquote liegt immer noch weit unter der von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund und es gibt mehr Schulabgänger ohne Abschluss. Klingt alles nicht sonderlich überraschend? Dieser Trend zeigt sich in den Statistiken aber rückläufig. Wirklich schockierend findet Eskandari-Grünberg, dass nur 50 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund Erwerbtätig sind, sie liegen damit 20 Prozent hinter den Männern. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“ Positiv bewertet die Dezernentin, dass die Jobcenter jetzt mit Integrationsbehörden zusammenarbeiten, um auch Migranten faire Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Generell kann eine steigende Erwerbstätigkeitsquote und geringere Arbeitslosigkeit festgestellt werden. Im Bereich Wohnen zeigt sich, das Menschen mit Migrationshintergrund weniger Eigentum besitzen, sie zahlen die gleichen Mietpreise, haben aber auf Grund von mehr Familienmitgliedern weniger Quadratmeter pro Person zur Verfügung. Hier sollte überprüft werden, ob es Zusammenhänge mit der Bildung der Kinder gibt. Ist beispielsweise genug Platz zum Lernen vorhanden? Es zeigt sich, dass die Statistiken nur quantitative Zahlen liefern und nichts über die Lebensqualität aussagen. Zukünftig soll es alle drei Jahre ein Monitoring zum Vergleichen geben.
24. August 2012, 08.14 Uhr
anam
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