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80 Dezibel sind nicht genug
Proteste begleiten Petra Roths Abschied
Gerade einmal um die 100 Demonstranten hatten sich dem Schwarzen Block angeschlossen, um bei Petra Roths Abschiedsfeier zu demonstrieren. Die Fluglärmgegner kratzten hingegen an der 500er Marke.
Es war ein ganz schönes Durcheinander auf dem Paulsplatz, bei der Abschiedsfeier für Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU). Der „schwarze Block“ war mit einem Lautsprecherwagen vorgefahren und spielte Farewell-Blues-Songs zum Abschied. Die Mitglieder der Bürgerinitiative Sachsenhausen fuhren einen Ghetto Blaster spazieren, der den Sachsenhäuser Fluglärm nahe des Paulsplatzes brachte. Sowohl die musikalische als auch die röhrende Begleitung waren auf 80 Dezibel gedämmt, so wie es das Ordnungsamt vorgeschrieben hatte.
Es ging poetisch zu. Die Fluglärmgeplagten forderten „Petra Roth verpiss Dich, keiner vermisst Dich!“ und bemängelten „Petra Roth hat regiert, jetzt ist Frankfurt ruiniert!“. Ein halbnackender Demonstrant, der sich den Slogan A.C.A.B. (All Cops Are Bastards) quer über die Brust geschrieben hatte skandierte: „Für die Freiheit, für die Liebe, gegen … öhm … gegen Offizier- und Landesliebe“, und musste lachen. Ein Mitglied des schwarzen Blocks hatte einen Bauchladen umgebunden, den „schwarzen Shop“, und bot Schaumstoff-Steine in allen Formen an. Der Aufforderung der Polizei, die Demonstranten des schwarzen Blocks sollten sich bitte hinter die Absperrung an der Braubachstraße begeben, entgegneten die Protestler mit der Aufforderung, die Polizei möge sich doch bitte bei ihren Durchsagen an die vorgeschriebene Lärmobergrenze von 80 Dezibel halten.
Irgendwann, als die Flughafenausbaugegner immer zahlreicher wurden, gingen all die kleinen Forderungen und Nettigkeiten in dem großen „Die Bahn muss weg“-Meer unter. Der Lärm der Trillerpfeifen und Kochlöffel, die auf Topfdeckel schlugen, schwoll an, als Petra Roth sich ihren Weg zur Paulskirche bahnte, und als Angela Merkel die Kirche vermeintlich über die Berliner Straße ansteuerte.
Der schwarze Block löste seine Demo gegen 16 Uhr auf, forderte die Teilnehmer aber auf, sich den Fluglärmgegner anzuschließen, die hinter der Paulskirche aktiv waren. Zwar mussten sie einen kleinen Bogen über die Berliner Straße schlagen, die Fusion gelang allerdings reibungslos. Was die Frage aufwarf, warum der schwarze Block eigentlich 50 Meter zusätzlichen Abstand zur Absperrung um die Paulskirche halten musste, wenn er doch ohnehin kurz darauf zur zweiten Demo etwas weiter nach vorne rücken durfte. Es dürften sich summa summarum etwas mehr als 600 Unzufriedene hinter der Paulskirche versammelt haben, die friedlich ihren Unmut äußerten. Und lautstark. Laut Polizeimessungen überstieg der Lärmpegel das eine oder andere Mal die 100 Dezibel-Schwelle. Nur bei der Feier in der Paulskirche war davon nichts zu hören.
Es ging poetisch zu. Die Fluglärmgeplagten forderten „Petra Roth verpiss Dich, keiner vermisst Dich!“ und bemängelten „Petra Roth hat regiert, jetzt ist Frankfurt ruiniert!“. Ein halbnackender Demonstrant, der sich den Slogan A.C.A.B. (All Cops Are Bastards) quer über die Brust geschrieben hatte skandierte: „Für die Freiheit, für die Liebe, gegen … öhm … gegen Offizier- und Landesliebe“, und musste lachen. Ein Mitglied des schwarzen Blocks hatte einen Bauchladen umgebunden, den „schwarzen Shop“, und bot Schaumstoff-Steine in allen Formen an. Der Aufforderung der Polizei, die Demonstranten des schwarzen Blocks sollten sich bitte hinter die Absperrung an der Braubachstraße begeben, entgegneten die Protestler mit der Aufforderung, die Polizei möge sich doch bitte bei ihren Durchsagen an die vorgeschriebene Lärmobergrenze von 80 Dezibel halten.
Irgendwann, als die Flughafenausbaugegner immer zahlreicher wurden, gingen all die kleinen Forderungen und Nettigkeiten in dem großen „Die Bahn muss weg“-Meer unter. Der Lärm der Trillerpfeifen und Kochlöffel, die auf Topfdeckel schlugen, schwoll an, als Petra Roth sich ihren Weg zur Paulskirche bahnte, und als Angela Merkel die Kirche vermeintlich über die Berliner Straße ansteuerte.
Der schwarze Block löste seine Demo gegen 16 Uhr auf, forderte die Teilnehmer aber auf, sich den Fluglärmgegner anzuschließen, die hinter der Paulskirche aktiv waren. Zwar mussten sie einen kleinen Bogen über die Berliner Straße schlagen, die Fusion gelang allerdings reibungslos. Was die Frage aufwarf, warum der schwarze Block eigentlich 50 Meter zusätzlichen Abstand zur Absperrung um die Paulskirche halten musste, wenn er doch ohnehin kurz darauf zur zweiten Demo etwas weiter nach vorne rücken durfte. Es dürften sich summa summarum etwas mehr als 600 Unzufriedene hinter der Paulskirche versammelt haben, die friedlich ihren Unmut äußerten. Und lautstark. Laut Polizeimessungen überstieg der Lärmpegel das eine oder andere Mal die 100 Dezibel-Schwelle. Nur bei der Feier in der Paulskirche war davon nichts zu hören.
11. Juni 2012, 16.59 Uhr
ges
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