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Editorial 5/23
Nicht nur für Jubiläen!
Der Mai steht ganz im Zeichen des Paulskirchenjubiläums. Doch Demokratie ist kein Zustand, den wir als gegeben annehmen dürfen, sonst könnte es eines Tages ein böses Erwachen geben. Das Editorial zur Mai-Ausgabe.
Vor einem Jahr haben wir unsere Reihe „Demokratie gestalten“ ins Leben gerufen. Die Idee dazu kam von Paula Macedo Weiß. Sie regte eine Kolumne an, die ein Sprachrohr der Stadtgesellschaft sein sollte, eine Plattform für Meinungen, ein Megafon der Gesellschaft. Ich schlug ihr vor, diese Kolumne ein Jahr vor dem 175. Jubiläum der Nationalversammlung in der Paulskirche, das wir in diesen Tagen feiern, zu beginnen und Frankfurterinnen und Frankfurter, die die Stadt gestalten, mit ihren Gedanken zum Thema Demokratie hier zu Wort kommen zu lassen. In den vergangenen zwölf Monaten sind im JOURNAL FRANKFURT Beiträge erschienen, die viel beachtet wurden und die auch Anlass zu Diskussionen boten. Und genau das haben wir uns gewünscht: einen Ort des Austauschs anstelle einer Echokammer, einen demokratischen Diskurs.
Unsere Reihe findet in dieser Ausgabe ihren vorläufigen Höhepunkt wird aber weiter fortgesetzt. Denn: Demokratie ist nicht nur ein Thema für Jubiläen. „Es kommt nur zu einem Jubiläum, wenn man sich das ganze Jahr um Demokratie gekümmert hat. Ansonsten kann so ein Jubiläum auch eine sehr traurige Veranstaltung werden“, sagt Philosoph und Publizist Michel Friedman im Interview, das Sie in dieser Ausgabe finden. Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir für diese Ausgabe unseren (designierten) Oberbürgermeister Mike Josef für einen Beitrag gewinnen konnten – er wird am 11. Mai offiziell ins Amt eingeführt. Professor Frank Dievernich appelliert in seinem Aufsatz an die Jugend: „Demokratie ist nicht in Stein gemeißelt, sie muss stets aufs Neue erarbeitet werden – von Generation zu Generation.“
Wir sehen täglich, wie die demokratischen Rechte von Menschen missachtet werden und wie Menschen dafür sterben, weil sie für ihre demokratischen Rechte einstehen wollen. Wir erleben mit, wie versucht wird, die kulturelle Identität einer jungen Demokratie – der Ukraine – auszulöschen. Das Jubiläum ist also nicht nur ein Grund zu feiern, sondern auch eine Verantwortung, an der Seite derer zu stehen, die bedroht werden, deren Rechte ausgehebelt werden und die sich selbst nicht helfen können. Demokratie ist kein Zustand, den wir als gegeben annehmen dürfen, sonst könnte es eines Tages ein böses Erwachen geben.
Zum Abschluss gibt es etwas Neues zu verkünden: Damit Sie mehr Zeit haben, nehmen sich unsere Fachredakteure mehr Zeit für Sie. Sowohl beim Veranstaltungskalender als auch beim Fernsehen finden Sie künftig eine kuratierte Auswahl unbedingt sehenswerter oder hörenswerter Programm-Highlights – zusammengestellt von unserer Redaktion. Und sollten Sie selber mal aus dem schier unüberschaubaren Gesamtangebot von über 10 000 Veranstaltungsterminen und Sendungen pro Monat auswählen wollen, bringt Sie die JOURNAL-App kostenfrei mit wenigen Klicks zum Ziel.
> Die Mai-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT ist am 27. April erschienen. Den Link zum ePaper finden Sie hier.
Unsere Reihe findet in dieser Ausgabe ihren vorläufigen Höhepunkt wird aber weiter fortgesetzt. Denn: Demokratie ist nicht nur ein Thema für Jubiläen. „Es kommt nur zu einem Jubiläum, wenn man sich das ganze Jahr um Demokratie gekümmert hat. Ansonsten kann so ein Jubiläum auch eine sehr traurige Veranstaltung werden“, sagt Philosoph und Publizist Michel Friedman im Interview, das Sie in dieser Ausgabe finden. Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir für diese Ausgabe unseren (designierten) Oberbürgermeister Mike Josef für einen Beitrag gewinnen konnten – er wird am 11. Mai offiziell ins Amt eingeführt. Professor Frank Dievernich appelliert in seinem Aufsatz an die Jugend: „Demokratie ist nicht in Stein gemeißelt, sie muss stets aufs Neue erarbeitet werden – von Generation zu Generation.“
Wir sehen täglich, wie die demokratischen Rechte von Menschen missachtet werden und wie Menschen dafür sterben, weil sie für ihre demokratischen Rechte einstehen wollen. Wir erleben mit, wie versucht wird, die kulturelle Identität einer jungen Demokratie – der Ukraine – auszulöschen. Das Jubiläum ist also nicht nur ein Grund zu feiern, sondern auch eine Verantwortung, an der Seite derer zu stehen, die bedroht werden, deren Rechte ausgehebelt werden und die sich selbst nicht helfen können. Demokratie ist kein Zustand, den wir als gegeben annehmen dürfen, sonst könnte es eines Tages ein böses Erwachen geben.
Zum Abschluss gibt es etwas Neues zu verkünden: Damit Sie mehr Zeit haben, nehmen sich unsere Fachredakteure mehr Zeit für Sie. Sowohl beim Veranstaltungskalender als auch beim Fernsehen finden Sie künftig eine kuratierte Auswahl unbedingt sehenswerter oder hörenswerter Programm-Highlights – zusammengestellt von unserer Redaktion. Und sollten Sie selber mal aus dem schier unüberschaubaren Gesamtangebot von über 10 000 Veranstaltungsterminen und Sendungen pro Monat auswählen wollen, bringt Sie die JOURNAL-App kostenfrei mit wenigen Klicks zum Ziel.
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27. April 2023, 10.44 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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