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Wagner Project
Die Meister-Rapper von Frankfurt
A School of Hip Hop nimmt am Freitag für zehn Tage ihre Lehrtätigkeit im Mousonturm auf. Für das „Wagner Project“ hat sich Theatermacher Akira Takayama von „Die Meistersinger von Nürnberg“ inspirieren lassen und das Stück in ein Rap-Projekt umgemünzt.
Vom Gastarbeiter zum Gangsta-Rapper? DJ Hype entmystifizieren. Rap – Music, Flow and Philosophy. Das sind nur drei der Workshop-Themen, die ab Freitag im Mousonturm stattfinden. Los Monteroz with Tobeé Tom, A.Frequency, Timeless, CashMo und DJ Kitsune sind nur einige wenige der zahlreichen Liveacts, die in den zehn Tagen im Künstlerhaus auftreten werden. Insgesamt 60 Stunden werden im Zeichen der – so die Ankündigung – „größten popkulturellen Strömung“ stehen, um sie in ihren „unterschiedlichsten ästhetischen, politischen und gesellschaftlichen Ausprägungen“ zu präsentieren. Dies alles geschieht unter der Regie des japanischen Theatermachers Akira Takayama und unter der Überschrift „Wagner Project – Die Meistersinger von Nürnberg“.
Eines wird man bei der Mammutproduktion im Mousonturm nicht erleben. Auch wenn der Name Wagner – der Grüne Hügel in Bayreuth lässt grüßen – in leuchtendem Grün über allem thront: Original-Musik von Deutschlands größtem Musikdramatiker wird nicht zu Gehör kommen. Aber eine gerappte, elektronisch generierte Hip-Hop-Version der Oper wird wohl niemand ernsthaft erwartet haben. Es war die Geschichte der „Meistersinger“, die hier zur Inspiration wurde. Denn darin geht es um einen Sängerwettstreit bei einem Volksfest vor den Toren der Stadt. Damals wie heute werden dabei zentrale Fragen gestellt wie: Wer ist das Volk? Was kann die Kunst erreichen? Wie wollen wir miteinander umgehen und zusammen leben? Das können Themen werden von Raps, die in den Tagen ab Samstag entstehen sollen.
Denn mehr als 70 Rapper und Rapperinnen kamen in den vergangenen Monaten dem Aufruf nach, sich dafür zu bewerben, mal wieder für zehn Tage die Schulbank zu drücken. Alle müssen sich am 29.11. ab 16.30 Uhr einer Jury stellen, die 18 Schülerinnen und Schüler auswählt, die dann unter Anleitung von Profis eigene Texte schreiben und vertonen werden. Die Lernenden können sich zudem bei den abendlichen Konzerten von mehr als 60 eingeladenen Acts inspirieren lassen. Sie werden zur „Wagner Crew“, die auf die „Wagner Community“ trifft. Die Besucherinnen und Besucher dürfen dem Prozess beiwohnen. Tag neun ist dann der große Tag der Schülerinnen und Schüler (die Bewerberinnen und Bewerber waren zwischen 13 und 47 Jahre alt), da werden sie das Ergebnis ihrer Arbeit live im Großen Saal vorstellen können.
Noch ein Wort zu Takayama: Seit 2013 ist der Japaner „Associated Artist“ im Frankfurter Mousonturm. „Evakuieren“ (2014) und „McDonald’s Radio University“ (2017) waren viel beachtete Beispiele der Umsetzung seiner Aufgabenstellung: Wie bekomme ich Nicht-Theateraffine zum Theater? Im ersten Fall wich man dafür auf 30 S- und U-Bahn-Stationen und im zweiten Beispiel in Schnellrestaurants als Spielstätten aus, auch um der Realität der Menschen und ihrem Alltag näher zu kommen. Jetzt kehrt er ins Theater zurück. Dennoch gibt es auch hier keine typische Darsteller-Publikums-Konfrontation. Der Saal wird zu einer urbanen Landschaft ausgestaltet, in der sich die Besucherinnen und Besucher aktiv in die Aktion eingebunden fühlen können.
>> „Wagner Project – Die Meistersinger von Nürnberg“, Frankfurt, Mousonturm, 29.11.-8.12.
Eines wird man bei der Mammutproduktion im Mousonturm nicht erleben. Auch wenn der Name Wagner – der Grüne Hügel in Bayreuth lässt grüßen – in leuchtendem Grün über allem thront: Original-Musik von Deutschlands größtem Musikdramatiker wird nicht zu Gehör kommen. Aber eine gerappte, elektronisch generierte Hip-Hop-Version der Oper wird wohl niemand ernsthaft erwartet haben. Es war die Geschichte der „Meistersinger“, die hier zur Inspiration wurde. Denn darin geht es um einen Sängerwettstreit bei einem Volksfest vor den Toren der Stadt. Damals wie heute werden dabei zentrale Fragen gestellt wie: Wer ist das Volk? Was kann die Kunst erreichen? Wie wollen wir miteinander umgehen und zusammen leben? Das können Themen werden von Raps, die in den Tagen ab Samstag entstehen sollen.
Denn mehr als 70 Rapper und Rapperinnen kamen in den vergangenen Monaten dem Aufruf nach, sich dafür zu bewerben, mal wieder für zehn Tage die Schulbank zu drücken. Alle müssen sich am 29.11. ab 16.30 Uhr einer Jury stellen, die 18 Schülerinnen und Schüler auswählt, die dann unter Anleitung von Profis eigene Texte schreiben und vertonen werden. Die Lernenden können sich zudem bei den abendlichen Konzerten von mehr als 60 eingeladenen Acts inspirieren lassen. Sie werden zur „Wagner Crew“, die auf die „Wagner Community“ trifft. Die Besucherinnen und Besucher dürfen dem Prozess beiwohnen. Tag neun ist dann der große Tag der Schülerinnen und Schüler (die Bewerberinnen und Bewerber waren zwischen 13 und 47 Jahre alt), da werden sie das Ergebnis ihrer Arbeit live im Großen Saal vorstellen können.
Noch ein Wort zu Takayama: Seit 2013 ist der Japaner „Associated Artist“ im Frankfurter Mousonturm. „Evakuieren“ (2014) und „McDonald’s Radio University“ (2017) waren viel beachtete Beispiele der Umsetzung seiner Aufgabenstellung: Wie bekomme ich Nicht-Theateraffine zum Theater? Im ersten Fall wich man dafür auf 30 S- und U-Bahn-Stationen und im zweiten Beispiel in Schnellrestaurants als Spielstätten aus, auch um der Realität der Menschen und ihrem Alltag näher zu kommen. Jetzt kehrt er ins Theater zurück. Dennoch gibt es auch hier keine typische Darsteller-Publikums-Konfrontation. Der Saal wird zu einer urbanen Landschaft ausgestaltet, in der sich die Besucherinnen und Besucher aktiv in die Aktion eingebunden fühlen können.
>> „Wagner Project – Die Meistersinger von Nürnberg“, Frankfurt, Mousonturm, 29.11.-8.12.
28. November 2019, 11.11 Uhr
Detlef Kinsler
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