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Shortlist Deutscher Buchpreis
Vorstellung der Nominierten im Literaturhaus
Im Literaturhaus wurden vergangenen Sonntag vier der sechs Nominierten der Shortlist für den Deutschen Buchpreis vorgestellt. Coronabedingt wurde die Veranstaltung per Livestream übertragen.
Vier der sechs Nominierten der Shortlist für den Deutschen Buchpreis waren am Sonntag zu Gast im Literaturhaus. Es ist die alljährliche Chance, die Autorinnen und Autoren sowie ihre Bücher vor der Vergabe des wohl wichtigsten Preises der Branche kennenzulernen. Moderiert wurde der Abend von Christoph Schröder (Literaturredakteur JOURNAL FRANKFURT und freier Kritiker) und Miriam Zeh (Deutschlandfunk). Die Nominierten Thomas Hettche („Herzfaden“) und Christine Wunnicke („Die Dame mit der bemalten Hand“) reisten aufgrund des aktuellen Pandemiegeschehens nicht an.
Den Anfang machte die Schweizer Autorin Dorothee Elminger mit ihrem Buch „Aus der Zuckerfabrik“, einer „hochspannenden Mischung aus Essay und erzählendem Text", wie Moderator Christoph Schröder es beschrieb. Anders als der Titel glauben lässt, geht es in dem Buch nicht hauptsächlich um Zucker, sondern vielmehr darum, „was wir begehren und was dieses Begehren für Auswirkungen hat“, sagte Elminger. Im Zentrum steht die Geschichte um den ersten Schweizer Lottokönigs, der all sein Vermögen verlor.
„Die Luft verändert sich, wenn man über die Schwelle des Ortes tritt. Eine feine Säure liegt darin, etwas dicker ist sie, als könnte man den Mund öffnen und sie kauen wie Watte. Niemandem hier fällt das mehr auf, und auch mir wird es nach ein paar Stunden wieder vorkommen wie die einzig mögliche Konsistenz, die Luft haben kann. Jede andere wäre eine fremde“. Mit diesen Worten beginnt die zweite Nominierte, Deniz Ohde, ihren Debütroman „Streulicht“, der von Ungerechtigkeit und Ausgrenzung handelt.
Bov Bjerg wurde einem breiteren Publikum 2015 durch „Auerhaus“ bekannt, mit „Serpentinen“ wurde er nun für den Deutschen Buchpreis nominiert. Bjergs Roman handelt von einem Vater, der mit seinem Sohn eine Reise durch die Schwäbische Alb macht. Alle Männer aus seiner Familie haben sich umgebracht und auch ihn treiben Selbstmordgedanken um. „Es gibt durchaus düstere Passagen, aber ich wollte kein Buch schreiben, dass nur düster ist. Die Figur ist nicht nur depressiv und suizidgefährdet, sondern auch voller Sarkasmus“, erzählte Bjerg.
Die diesjährige Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim, Anne Weber, ist ebenfalls für die Shortlist nominiert. „Annette, ein Heldinnenepos“ handelt von der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir. Weber wählten die ungewöhnliche Gattung des Epos dafür. Bei der Geschichte über Beaumanoir habe sie nichts dazu erfunden, sagte Weber. Es ginge ihr eher um ihre eigene Anschauung auf die Geschichte als um die Geschichte selbst.
Den Anfang machte die Schweizer Autorin Dorothee Elminger mit ihrem Buch „Aus der Zuckerfabrik“, einer „hochspannenden Mischung aus Essay und erzählendem Text", wie Moderator Christoph Schröder es beschrieb. Anders als der Titel glauben lässt, geht es in dem Buch nicht hauptsächlich um Zucker, sondern vielmehr darum, „was wir begehren und was dieses Begehren für Auswirkungen hat“, sagte Elminger. Im Zentrum steht die Geschichte um den ersten Schweizer Lottokönigs, der all sein Vermögen verlor.
„Die Luft verändert sich, wenn man über die Schwelle des Ortes tritt. Eine feine Säure liegt darin, etwas dicker ist sie, als könnte man den Mund öffnen und sie kauen wie Watte. Niemandem hier fällt das mehr auf, und auch mir wird es nach ein paar Stunden wieder vorkommen wie die einzig mögliche Konsistenz, die Luft haben kann. Jede andere wäre eine fremde“. Mit diesen Worten beginnt die zweite Nominierte, Deniz Ohde, ihren Debütroman „Streulicht“, der von Ungerechtigkeit und Ausgrenzung handelt.
Bov Bjerg wurde einem breiteren Publikum 2015 durch „Auerhaus“ bekannt, mit „Serpentinen“ wurde er nun für den Deutschen Buchpreis nominiert. Bjergs Roman handelt von einem Vater, der mit seinem Sohn eine Reise durch die Schwäbische Alb macht. Alle Männer aus seiner Familie haben sich umgebracht und auch ihn treiben Selbstmordgedanken um. „Es gibt durchaus düstere Passagen, aber ich wollte kein Buch schreiben, dass nur düster ist. Die Figur ist nicht nur depressiv und suizidgefährdet, sondern auch voller Sarkasmus“, erzählte Bjerg.
Die diesjährige Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim, Anne Weber, ist ebenfalls für die Shortlist nominiert. „Annette, ein Heldinnenepos“ handelt von der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir. Weber wählten die ungewöhnliche Gattung des Epos dafür. Bei der Geschichte über Beaumanoir habe sie nichts dazu erfunden, sagte Weber. Es ginge ihr eher um ihre eigene Anschauung auf die Geschichte als um die Geschichte selbst.
28. September 2020, 14.03 Uhr
ez
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