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Raumbespielung #2
Unartig an Unorten
Eine Karawane setzt sich in Marsch, wenn bei der „Raumbespielung #2“ am 19.8. elf „Unorte“ angesteuert und improvisierend bespielt werden – auch in diesem Jahr wieder initiiert und organisiert vom Forum Improvisierte Musik (F.I.M.).
2019 gab es eine erste „Raumbespielung“ rund um die Altstadt. In diesem Jahr denken Jürgen Werner und Christof Krause vom Forum Improvisierte Musik (F.I.M.) größer. Am 19. August steuern sie mit einer illustren Riege an Musikern*innen gleich elf Stationen im Innenstadtbereich an, die sie als „Unorte“ erkannt haben. „Leise und laute Orte der Innenstadt, die es verdient hätten, einer sinnvollen planerischen Gestaltung zugeführt zu werden“ wie es Krause formuliert. Ob Eingang zum Theatertunnel, Staufermauer oder das „Loch“ an der Hauptwache, in dem um 20.30 Uhr das Abschlusskonzert aller Teilnehmenden plus Tanz stattfinden wird – die Plätze werden zumindest einmal akustisch aufgewertet. Mit ihren Improvisationen interagieren die Solistinnen und Solisten dabei mit dem Ambiente und dem Publikum.
„Wir möchten mit der Bespielung der ,Unorte‘ auf städtebauliche Missstände hinweisen, wahrscheinlich wird das nicht bei allen Menschen, die mitunter unfreiwillige Zeugen unsere Performance sein werden, auf Begeisterung stoßen“, mutmaßt Martin Lejeune (Foto). Der bekannte Jazz-Gitarrist ist an diesem Tag vom Strom unabhängig mit dem Euphonium unterwegs. „Schon beim zarten Anspielen einiger Blue Notes während des Fotoshootings empörte sich ein Anwohner, dass er dem Straßenlärm nicht in gewohnter Weise lauschen könne.“ Per se schockieren wollen die Raumbespielenden nicht mit ihrer Aktion. „Es ist ein ungewöhnliches Experiment in einer ungewöhnlichen Zeit. Wir Musiker und Tänzerinnen werden mit Sicherheit Spaß haben“, ist Lejeune sicher. Man darf auf die Reaktionen gespannt sein.
„Interessanterweise, quasi als Freud’schen Verschreiber, könnte man den Interpretationsversuch der Worterkennungs-Software deuten“, spielt Lejeune auf das Autokorrektur-Programm seines Mailanbieters bei der Kommunikation mit der Redaktion an. „Wenn man ,Unort‘ eintippt, korrigiert das Programm auf ,Unart‘.
Mir gefällt dabei die weitere Deutung zu unartig sein“, grinst Lejeune. Noch ein Grund für ihn dabei zu sein: „Das Forum Improvisierter Musik ist aus meiner Sicht eine sehr wichtige und förderungswürdige Institution der Frankfurter Jazzszene.“
>> Raumbespielung #2 „Unorte", 19.8. ab 18.30 Uhr, Start: Theatertunnel Ost, www.fim-ffm.de
„Wir möchten mit der Bespielung der ,Unorte‘ auf städtebauliche Missstände hinweisen, wahrscheinlich wird das nicht bei allen Menschen, die mitunter unfreiwillige Zeugen unsere Performance sein werden, auf Begeisterung stoßen“, mutmaßt Martin Lejeune (Foto). Der bekannte Jazz-Gitarrist ist an diesem Tag vom Strom unabhängig mit dem Euphonium unterwegs. „Schon beim zarten Anspielen einiger Blue Notes während des Fotoshootings empörte sich ein Anwohner, dass er dem Straßenlärm nicht in gewohnter Weise lauschen könne.“ Per se schockieren wollen die Raumbespielenden nicht mit ihrer Aktion. „Es ist ein ungewöhnliches Experiment in einer ungewöhnlichen Zeit. Wir Musiker und Tänzerinnen werden mit Sicherheit Spaß haben“, ist Lejeune sicher. Man darf auf die Reaktionen gespannt sein.
„Interessanterweise, quasi als Freud’schen Verschreiber, könnte man den Interpretationsversuch der Worterkennungs-Software deuten“, spielt Lejeune auf das Autokorrektur-Programm seines Mailanbieters bei der Kommunikation mit der Redaktion an. „Wenn man ,Unort‘ eintippt, korrigiert das Programm auf ,Unart‘.
Mir gefällt dabei die weitere Deutung zu unartig sein“, grinst Lejeune. Noch ein Grund für ihn dabei zu sein: „Das Forum Improvisierter Musik ist aus meiner Sicht eine sehr wichtige und förderungswürdige Institution der Frankfurter Jazzszene.“
>> Raumbespielung #2 „Unorte", 19.8. ab 18.30 Uhr, Start: Theatertunnel Ost, www.fim-ffm.de
18. August 2020, 12.22 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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