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„Places to see“

Städtisches Kulturprojekt wird ausgeweitet

24 Frankfurter Kulturinstitutionen und das Kulturdezernat wollen sich mit „Places to see“ für kulturelle Teilhabe stark machen: Das Kulturprojekt ermöglicht gemeinnützigen Organisationen und Vereinen aus Frankfurt freien Zugang zu Kulturangeboten.
Geflüchteten in Frankfurter Notunterkünften kostenfreie Kulturangebote und Workshops anbieten – das war vor sieben Jahren die Idee hinter dem Kulturprojekt „Places to see“. Das Konzept dazu entstand in einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Zoo, 22 Frankfurter Museen und dem Palmengarten. Seit Beginn des vergangenen Jahres wurde an der Erweiterung des Konzepts gearbeitet. Nun können sich gemeinnützige Organisationen oder Vereine sowie Mitglieder dieser Gruppen bei der Initiative melden, um an dem Projekt teilzunehmen.

„Wir können nicht genug für die kulturelle Bildung und Teilhabe in unserer Gesellschaft tun. Die aktuelle Entwicklung zeigt uns, dass es ständig neue Anlässe gibt, Angebote wie ‚Places to see‘ zu investieren und auszubauen. Unabhängig vom Geldbeutel oder ihrer Herkunft muss es Menschen möglich sein, am kulturellen Leben eines Gemeinwesens teilzuhaben“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) am Donnerstagmorgen bei der Vorstellung des neuen Konzepts. Ermöglicht wird „Places to see“ durch die Förderung des Kulturdezernats in Höhe von 100 000 Euro.

Dabei bietet das Kulturprojekt drei unterschiedliche Formate: „Bonus“, „Labor“ und „Blind Date“. Mit „Bonus“ erhalten die Organisationen und Vereine Führungen und Mitmachangebote in den Einrichtungen. „Blind Date“ bringt unbekannte gemeinnützige Gruppen in einer Kultureinrichtung zusammen und soll so neue Konversationen ermöglichen. Im Format des „Labors“ sollen bereits geknüpfte Beziehungen zwischen Organisationen und Kultureinrichtungen gestärkt, gemeinsam experimentiert, und ein neues transkulturelles Programm entwickelt werden.

„Places to see“ habe zum Ziel, die Zusammenarbeit der zivilgesellschaftlichen Akteure zu fördern und den Zugang zu den Kulturinstitutionen besonders für Gruppen zu erleichtern, erklärte Hartwig. Dabei sollen auch die jeweiligen Bedürfnisse der Besuchsgruppen – seien es barrierefreie Formate, fremdsprachliche Angebote oder auch eine begleitende Kinderbetreuung – berücksichtigt werden. „Das Besondere an dem Projekt ist die geballte Kompetenz und Kapazität, die es mit sich bringt. Zwischen den Museen herrscht ein lebendiger Austausch und Wissenstransfer“, ergänzte Katharina Mantel, Kunstvermittlerin des Museums MMK für Moderne Kunst. So sollen eigens für das Projekt entwickelte Vermittlungsformate dafür sorgen, dass nachhaltige Strukturen zur Zugänglichkeit und Barrierefreiheit in der Frankfurter Kulturlandschaft erarbeitet werden.

Für das Format „Labor“ entstanden im Rahmen der Erweiterung vier Pilotprojekte. Ein noch laufendes Beispiel bietet das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum (DFF) in Kooperation mit Al Karama, dem Mutter-Kind-Treff im Kinder- und Familienzentrum Nordwest. Unter dem Motto „Blicke hinter die Kulissen des DFF“ tauschten sich 30 Frankfurterinnen zwischen 25 bis 75 Jahren mit DFF-Mitarbeitenden über ihre Berufsbilder aus und konnten für das gängige Publikum sonst verborgene Bereiche kennenlernen. Zwei Termine sollen auch in der Nordweststadt stattfinden. Abschließend sei ein DFF-Kinobesuch mit anschließendem Filmgespräch über die Themen Film, Migration, Identität und die Bedeutung von Film für die eigene Geschichte geplant, sagte Barbara Dierksen vom DFF.

Bis jetzt haben laut Kulturdezernentin Hartwig bereits mehr als 4300 Menschen teilgenommen. Weitere Informationen und den Anmeldebogen für Organisationen, Vereine und Initiativen, die sich für die Förderung von Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, humanitäre Hilfe, Wissenschaft und Forschung sowie Sport gemeinnützig engagieren und ihren Sitz in Frankfurt haben, gibt es auf frankfurt.de/places-to-see.
 
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6. Mai 2022, 13.19 Uhr
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