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Paulskirchenjubiläum
48 Revolutionärinnen übernehmen den Kaisersaal
Zum Demokratiejahr 2023 erhalten Revolutionärinnen und Streiterinnen im Kaisersaal eine eigene Ausstellung.
Der Kaisersaal gilt als das Aushängeschild des Frankfurter Römers. Dort sind alle Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation auf Gemälden verewigt – selbstverständlich alles Männer. Zum diesjährigen Paulskirchenjubiläum und dem Andenken an die erste Nationalversammlung werden sie jedoch vom 28. April bis 26. Mai verhangen. An ihre Stelle treten Revolutionärinnen, die für Demokratie und politische Teilhabe von Frauen gekämpft haben. Auf Stoffbahnen werden ihre Porträts oder Zitate den Saal neu einkleiden.
Das Frauendezernat und –referat haben in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Historischen Museum die Ausstellung „Revolutionär:innen“ vorbereitet. Mit dialogischen Führungen, Theateraufführungen und weiteren Veranstaltungen wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Frauen auf die Demokratiegeschichte hatten.
Linnemann: Nicht nur Frauen aus dem Bildungsbürgertum
Die Auswahl zeigt laut Veranstaltern neben vergessenen Kämpferinnen für das erste deutsche Parlament auch Frauen, die sich weltweit für eine bessere Schulbildung für junge Frauen und Mädchen, für einen selbstgewählten Beruf einsetzten, oder auch gegen herrschende Rollenbilder sowie Rassismus kämpften.
Die Auswahl erhebt laut Dorothee Linnemann vom Historischen Museum keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da auch gar nicht alle bekannt sind. Stattdessen soll das Konzept zum Weiterforschen anregen. Wichtig sei den Veranstaltern auch gewesen, die Frauen zu zeigen, die nicht aus dem Bildungsbürgertum stammten, wie etwa die Frankfurterin Annette Stoltze, die Schwester von Dichter Friedrich Stoltze.
Schnabel: Blick auf das Geworden-Sein ist wichtig für heute
Die Ausstellung soll die „Kollektivität und Kollaboration“ der Frauen darstellen, die sich teils nur in „unsichtbaren Netzwerken wie etwa am Küchentisch versammeln konnten“, wie Linda Kagerbauer vom Frauenreferat sagt. Deborah Schnabel von der Bildungsstätte Anne Frank betont den „Blick auf das Geworden-Sein“ der Frauenbewegung, der wichtig für heute sei. Aktuelle Beispiele wie der Kampf der Frauen im Iran würden deshalb Solidarität benötigen.
Nana Djamila Adamou von der Landeszentrale für politische Bildung Hessen spricht dabei auch vom kolonialen Erbe Frankfurts und der anhaltenden Diskriminierung von Frauen, was in der Ausstellung besprochen werde. „Keine von uns kann frei sein, wenn eine andere unfrei ist“.
Während Nacht der Museen: Installation zeigt vergangene Kämpfe in neuen Zusammenhängen
Die Ausstellung kann während des Zeitraums zu den regulären Öffnungszeiten des Kaisersaals von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. Ausführliche Informationen zu den Biografien der Revolutionärinnen lassen sich per QR-Code an den Stoffbahnen sowie im Katalog, der in der Ausstellung dauerhaft ausliegt, finden. Hier können die Führungen gebucht sowie der Katalog angesehen und heruntergeladen werden.
Bei der Langen Nacht der Museen am 13. Mai treffen die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Ausstellung exklusiv auf die Installation von Swoosh Lieu, die Puzzleteile vergangener Kämpfe in neue Zusammenhänge bringt. Sie folgt laut den Veranstaltern den Spuren feministischer Geschichte und fragt nach Möglichkeiten einer utopischen Zukunft.
Das Frauendezernat und –referat haben in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Historischen Museum die Ausstellung „Revolutionär:innen“ vorbereitet. Mit dialogischen Führungen, Theateraufführungen und weiteren Veranstaltungen wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Frauen auf die Demokratiegeschichte hatten.
Die Auswahl zeigt laut Veranstaltern neben vergessenen Kämpferinnen für das erste deutsche Parlament auch Frauen, die sich weltweit für eine bessere Schulbildung für junge Frauen und Mädchen, für einen selbstgewählten Beruf einsetzten, oder auch gegen herrschende Rollenbilder sowie Rassismus kämpften.
Die Auswahl erhebt laut Dorothee Linnemann vom Historischen Museum keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da auch gar nicht alle bekannt sind. Stattdessen soll das Konzept zum Weiterforschen anregen. Wichtig sei den Veranstaltern auch gewesen, die Frauen zu zeigen, die nicht aus dem Bildungsbürgertum stammten, wie etwa die Frankfurterin Annette Stoltze, die Schwester von Dichter Friedrich Stoltze.
Die Ausstellung soll die „Kollektivität und Kollaboration“ der Frauen darstellen, die sich teils nur in „unsichtbaren Netzwerken wie etwa am Küchentisch versammeln konnten“, wie Linda Kagerbauer vom Frauenreferat sagt. Deborah Schnabel von der Bildungsstätte Anne Frank betont den „Blick auf das Geworden-Sein“ der Frauenbewegung, der wichtig für heute sei. Aktuelle Beispiele wie der Kampf der Frauen im Iran würden deshalb Solidarität benötigen.
Nana Djamila Adamou von der Landeszentrale für politische Bildung Hessen spricht dabei auch vom kolonialen Erbe Frankfurts und der anhaltenden Diskriminierung von Frauen, was in der Ausstellung besprochen werde. „Keine von uns kann frei sein, wenn eine andere unfrei ist“.
Die Ausstellung kann während des Zeitraums zu den regulären Öffnungszeiten des Kaisersaals von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. Ausführliche Informationen zu den Biografien der Revolutionärinnen lassen sich per QR-Code an den Stoffbahnen sowie im Katalog, der in der Ausstellung dauerhaft ausliegt, finden. Hier können die Führungen gebucht sowie der Katalog angesehen und heruntergeladen werden.
Bei der Langen Nacht der Museen am 13. Mai treffen die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Ausstellung exklusiv auf die Installation von Swoosh Lieu, die Puzzleteile vergangener Kämpfe in neue Zusammenhänge bringt. Sie folgt laut den Veranstaltern den Spuren feministischer Geschichte und fragt nach Möglichkeiten einer utopischen Zukunft.
28. April 2023, 12.35 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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