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Lesung von Jörg-Uwe Albig
Ein Rittergut namens Zornfried
Der Schriftsteller Jörg-Uwe Albig liest am kommenden Dienstag, den 28. Mai aus seinem neuesten Werk „Zornfried“. Die Lesung in der Ausstellungshalle1A wird von der Frankfurter Lyrikerin Julia Mantel moderiert.
Die Anfälligkeit für charismatische Führerfiguren ist tatsächlich keine rein deutsche Eigenschaft. Spezifisch ist hierzulande allerdings die Vermischung zwischen dem hohen lyrischen Ton, der Sehnsucht nach dem visionären Seher und totalitärem Gedankengut. Der Schriftsteller Jörg-Uwe Albig hat aus dieser Konstellation nun einen viel beachteten Roman konstruiert, der durchaus beabsichtige Deckungsgleichheiten mit der Realität hat. „Zornfried“ heißt das Buch, und so heißt auch eine fiktive Burg im Spessart. Mitten im Wald, auch so ein deutscher Ort, hat Hartmut Freiherr von Schierling, der hier mit Frau und teutonisch benamten Töchtern lebt, eine Gesellschaft um sich gesammelt. In deren Zentrum: Der Dichter Storm Linné, der markig-verschwiemelte, pathetisch überhöhte und stets national getönte Lyrik schreibt, die entfernt an Stefan George erinnert. Nur dass der eben ein sehr guter Schriftsteller war. Wobei: Albig gibt sich alle Mühe, diese Figur eben nicht durch formale Mängel seiner Gedichte zu desavouieren. Die Faszination, die seine Gemeinde für den Dichterfürsten hegt, ist glaubhaft.
Der Erzähler der Geschichte ist ein Journalist, der in der Zornfried-Gesellschaft eine gute, weil Aufmerksamkeit heischende Geschichte wittert. Wenn man nur daran zurückdenkt, wie sich in Götz Kubitscheks Rittergut Schnellroda die Journalisten die Klinke in die Hand gaben, wird klar, dass Albigs Roman tatsächlich satirisch zugespitzt gesellschaftliche Realität abbildet. Denn in Albigs Roman werden all die strategischen und kommunikativen Zwickmühlen deutlich, die sich im Zusammenhang mit der neuen intellektuellen Rechten ergeben. Gut und unterhaltsam geschrieben ist „Zornfried“ darüber hinaus. Die Frankfurter Lyrikerin Julia Mantel moderiert Jörg-Uwe Albigs Lesung in Frankfurt.
>> Jörg-Uwe Albig liest aus „Zornfried“, 28.5., 20 Uhr, Ausstellungshalle1A, Schulstraße 1a, Eintritt: 7, €, erm. 5 €
Der Erzähler der Geschichte ist ein Journalist, der in der Zornfried-Gesellschaft eine gute, weil Aufmerksamkeit heischende Geschichte wittert. Wenn man nur daran zurückdenkt, wie sich in Götz Kubitscheks Rittergut Schnellroda die Journalisten die Klinke in die Hand gaben, wird klar, dass Albigs Roman tatsächlich satirisch zugespitzt gesellschaftliche Realität abbildet. Denn in Albigs Roman werden all die strategischen und kommunikativen Zwickmühlen deutlich, die sich im Zusammenhang mit der neuen intellektuellen Rechten ergeben. Gut und unterhaltsam geschrieben ist „Zornfried“ darüber hinaus. Die Frankfurter Lyrikerin Julia Mantel moderiert Jörg-Uwe Albigs Lesung in Frankfurt.
>> Jörg-Uwe Albig liest aus „Zornfried“, 28.5., 20 Uhr, Ausstellungshalle1A, Schulstraße 1a, Eintritt: 7, €, erm. 5 €
27. Mai 2019, 12.55 Uhr
Christoph Schröder
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