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Kuck mal, was da watschelt?
Im Frankfurter Zoo gibt es seit kurzem Nachwuchs zu bestaunen, der unterschiedlicher nicht sein könnte. Dürfen wir vorstellen: Auf der einen Seite der rundliche, fröhlich vor sich hinwatschelnde Zwergseebär und auf der anderen Seite die drei grazilen weiblichen Mhorrgazellen, die mit aufmerksamen Blick ihre Umwelt erkunden. Es ist bemerkenswert, dass die jeweiligen Eltern der Jungtiere, bereits selbst allesamt in Zoos geboren wurden. Somit handelt es sich beim Nachwuchs um ein gutes Beispiel für Artenerhalt durch Eigenzucht im Zoo.
Der Zwergseebär kam am 25. Mai zur Welt, blieb jedoch zunächst hinter den Kulissen, da seine Mutter Bella sich weigerte, ihn im Außengehege zu säugen. Inzwischen ist dies jedoch zum Glück kein Problem mehr. Der Zoodirektor Manfred Niekisch bestätigt dies: „Der kleine Seebär ist nun für alle Besucher sichtbar.“ Das quietschfidele Kerlchen ist leicht zu erkennen. Das liegt zum einen daran, dass er selbstverständlich kleiner ist als die anderen Zwergseebären und zum anderen an einem ausrasierten Fleck auf seinem Rücken. Dies ist ein Erkennungszeichen, das den Erstgeborenen des Jahrgangs markiert. Übrigens ist der Name Zwergseebären ganz und gar nicht zutreffend. Denn, wer hätte es gedacht, bei den vermeintlichen „Zwergen“ handelt es sich eigentlich um die größte Seebärenart.
Die drei Mhorrgazellen wurden im Juni geboren. Sie haben einen gemeinsamen Papa, allerdings je eine eigene Mutter. Während Mama Almira sich vorbildlich um ihr Kleines kümmert, wurden die beiden anderen Jungtiere von ihren Müttern nicht akzeptiert und müssen daher mit der Flasche aufgezogen werden.
Damit die kleinen Gazellen nicht zu sehr auf Menschen geprägt werden, wechseln sich die Tierpfleger bei der Fütterung der Jungtiere, die fünf Mal am Tag statt findet, bewusst ab. Die Jungtiere bekommen hierbei gleichzeitig die Flasche, damit Futterneid vermieden wird.
Während die jungen Mhorrgazellen sich beim Fototermin mit der Presse anmutig und stolz von allen Seiten präsentierten, ließ sich der kleine Zwergseebär nicht vor die Linse bekommen. Er bewies wie viel Spaß Eigensinnigkeit und Gemütlichkeit machen können und hielt in aller Ruhe ein Schläfchen, verborgen unter einem Felsvorsprung. Kurzum er zeigte den anwesenden Fotografen selbstbewusst eine lange Nase...ähm Verzeihung: kurze Flosse. Daher kann an dieser Stelle leider kein Bild des Neuen im Planschbecken präsentiert werden. Aber ist das nicht eigentlich noch ein Grund mehr um einen baldigen Zoobesuch zu planen um den sympathisch eigensinnigen jungen Herren persönlich kennenzulernen?
Text und Fotos: Anette John
6. Juli 2010, 16.26 Uhr
Redaktion
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