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Konzert von Ryley Walker abgesagt
Zu früh gefreut
Es hätte das Konzert des Monats werden können. Am 9. April sollte Ryley Walker in der Brotfabrik auftreten. Leider wurde das Konzert am gestrigen Mittwoch krankheitsbedingt abgesagt. Bereits gekaufte Tickets können an den VVK-Stellen zurückgegeben werden.
Heute erscheint neue JOURNAL FRANKFURT. Darin ist Ryley Walker der Aufmacher der Musikstrecke, TOP 1 in der Rubrik Rock/Pop. Unter all den Konzerten, die für den April in den Clubs und Hallen in Frankfurt und im Umkreis vom vierzig Kilometer zur Auswahl standen, erschien uns Walker als das attraktivste Konzert. Noch nicht einmal 30 Jahre alt, hat Walker schon echte Meisterwerke abgeliefert. Unglaublich, aber wahr.
Ryley Walker, der noch vor einem Jahr mit seinem Album „Deafman Glance“ als ausdrucksstarker Songschreiber seine Lust an Klangexperimenten fortführte und darauf statt dem angedachten Anti-Folk eher dem Postrock frönte, hat mit „The Lillywhite Sessions“ eine Produktion mit ausschließlich fremden Material vorgelegt. Mehr noch handelt es sich dabei um ein „lost album“ der Dave Matthews Band, das dessen Label 2001 nicht veröffentlichen wollte. Legal war die Musik nicht zu haben.
Walker hat die zwölf Titel jetzt als „loving tribute“ eingespielt. Weil sie für ihn Teil des „American fucking lexicon“ sind. Und bei ihm nostalgische Gefühle aufkommen lassen. Denn sie gehörten zu seiner Jugend in der Vorstadt wie andererseits auch Sonic Youth. Indie und Noise favorisierte er. Und es gab auch Led Zeppelin und Roy Harper in seinem Leben. Die ersten Aufnahmen des Sängers, Gitarristen und Songschreibers ab 2014 sortierte man unter Indie Folk und Psychedelic Rock. Dave Matthews in allen Ehren, Hut ab vor Ryley Walkers Huldigung, aber zurück zu „Deafman Glance“ mit seinen dichten Texturen und virtuosen Arrangements, die dann tatsächlich auch – schließlich lebt der Künstler in Chicago – Tortoise und The Sea and Cake auf den Plan riefen und deren Jazz-Affinität und sogar Krautrock-Nähe.
Der Lust am Improvisieren zu folgen und die Ergebnisse daraus in klare Strukturen zu lenken ohne eine gewisse Lässigkeit zu verlieren war kein einfacher Ansatz, aber einer den zu verfolgen sich lohnte. „Weird and far-out“ durfte es werden. Endlich mal die eigene Fantasie und Imagination ein-zuholen und sogar zu überholen, egal wie surreal das Ergebnis auch werden würde. So wird man prompt für Liebhaber experimentellerer Klänge und ambitionierter Musik zum Visionär. Nur leider wurde der Auftritt gestern als unsere April-Ausgabe schon gedruckt war abgesagt.
Das Management ließ den Tourveranstalter in Deutschland wissen: „Ryley hates to let down his fans but due to unforeseen personal/health circumstances he is regrettably unable to travel and tour." Welche unvorhersehbaren Umstände Walker vom Reisen abhalten, wurde nicht bekannt gegeben. So oder so wünschen wir gute Besserung und hoffen, dass er seine Termine bald nachholen kann.
Ryley Walker, der noch vor einem Jahr mit seinem Album „Deafman Glance“ als ausdrucksstarker Songschreiber seine Lust an Klangexperimenten fortführte und darauf statt dem angedachten Anti-Folk eher dem Postrock frönte, hat mit „The Lillywhite Sessions“ eine Produktion mit ausschließlich fremden Material vorgelegt. Mehr noch handelt es sich dabei um ein „lost album“ der Dave Matthews Band, das dessen Label 2001 nicht veröffentlichen wollte. Legal war die Musik nicht zu haben.
Walker hat die zwölf Titel jetzt als „loving tribute“ eingespielt. Weil sie für ihn Teil des „American fucking lexicon“ sind. Und bei ihm nostalgische Gefühle aufkommen lassen. Denn sie gehörten zu seiner Jugend in der Vorstadt wie andererseits auch Sonic Youth. Indie und Noise favorisierte er. Und es gab auch Led Zeppelin und Roy Harper in seinem Leben. Die ersten Aufnahmen des Sängers, Gitarristen und Songschreibers ab 2014 sortierte man unter Indie Folk und Psychedelic Rock. Dave Matthews in allen Ehren, Hut ab vor Ryley Walkers Huldigung, aber zurück zu „Deafman Glance“ mit seinen dichten Texturen und virtuosen Arrangements, die dann tatsächlich auch – schließlich lebt der Künstler in Chicago – Tortoise und The Sea and Cake auf den Plan riefen und deren Jazz-Affinität und sogar Krautrock-Nähe.
Der Lust am Improvisieren zu folgen und die Ergebnisse daraus in klare Strukturen zu lenken ohne eine gewisse Lässigkeit zu verlieren war kein einfacher Ansatz, aber einer den zu verfolgen sich lohnte. „Weird and far-out“ durfte es werden. Endlich mal die eigene Fantasie und Imagination ein-zuholen und sogar zu überholen, egal wie surreal das Ergebnis auch werden würde. So wird man prompt für Liebhaber experimentellerer Klänge und ambitionierter Musik zum Visionär. Nur leider wurde der Auftritt gestern als unsere April-Ausgabe schon gedruckt war abgesagt.
Das Management ließ den Tourveranstalter in Deutschland wissen: „Ryley hates to let down his fans but due to unforeseen personal/health circumstances he is regrettably unable to travel and tour." Welche unvorhersehbaren Umstände Walker vom Reisen abhalten, wurde nicht bekannt gegeben. So oder so wünschen wir gute Besserung und hoffen, dass er seine Termine bald nachholen kann.
28. März 2019, 11.18 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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