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Jazzkeller: Sommerkonzerte als Stream-Special

Den richtigen Ton treffen

Eine Tradition bleibt gewahrt. Auch wenn das Publikum die Sommerkonzerte im Jazzkeller dieses Mal nur als Livestream erleben darf. Peter Klohmann verspricht auch so ein Höchstmaß an Emotionen.
JOURNAL FRANKFURT: Peter Klohmann und der Jazzkeller – das ist eine Liebe, die schon lange Bestand hat ...
Peter Klohmann: Ich wohne ja in Sossenheim. Da fragt jemand aus Bornheim oder Sachsenhausen gerne mal: Ist das überhaupt noch Frankfurt? Aber es ist schön hier. Man ist schnell mal in Mainz und Wiesbaden. Und in der Innenstadt sowieso wo ja mein „zweites Wohnzimmer", der Jazzkeller, eines meiner liebsten Ziele ist.

Wie lange kennen Sie diesen Club-Klassiker mit viel Patina und noch mehr Geschichte schon?
Meine Eltern haben mich gerne mal dort hin mitgenommen. So konnte ich schon unzählige, wunderschöne Konzerte dort als Zuhörer schon als kleiner Bub genießen.

Da konnte noch niemand ahnen, dass sich Ihr Blickwinkel mal vollkommen ändern würde ...
Ja. Und umso mehr hat es mich gefreut als ich ab ungefähr 2003 im Jazzkeller selbst auf der Bühne stand und gespielt habe, erst nur auf den Sessions, dafür aber jeden Mittwoch. Donnerstag früh die ersten beiden Stunden Geschichte waren dann immer etwas hart. (lacht)

Dabei blieb es aber nicht allein ...
Ab 2006 spielte ich mit eigenen Projekten im Jazzkeller und ab 2009 war ich mit der Konzertreihe „Junge Szene Frankfurt" präsent, die dann schnell auch eine „Junge Szene Rhein/Main" wurde, da die Musikerkollegen gerne nach der Schule in andere Rhein- oder Main-Metropolen zum studieren abwanderten, da es in Frankfurt an der Musikhochschule keinen Jazz-Studiengang gibt.

Stichwort „Sommerkonzerte“ ...
Die gibt es im August seit 2011. Erst waren es vier Mittwoche, dann die Mittwoche und Donnerstage und dieses Jahr sind es vier relativ kurz nacheinander, aber zum mehrmals anhören dann online.

Sie spielen auf das „August-Stream-Special 2020“ auf dem Vimeo-Kanal des Jazzkellers mit vier Terminen am 15., 16., 21. und 22. August an. Da kommen die Konzerte ohne Publikum quasi frei Haus zu den Jazzfans ...
Mit der Atmosphäre im Keller wird es bestimmt auch so super. Mittlerweile kann man ja fast sagen, dass man sich an Konzerte ohne direktes Publikum gewöhnt hat. Ich hatte sehr, sehr wenige Live-Konzerte seit dem 16. März.

Es müsste ja wohl eher heißen Konzertsituationen, an die man sich eher Corona-bedingt gewöhnen musste.
Aber ich habe für die Situation vollstes Verständnis. Die Gesundheit sollte natürlich vorgehen vor einer Party. Und ich finde, die Leute sollten verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Es geht ja nicht nur um die eigene Gesundheit, damit darf jeder gerne machen was er möchte. Die Situation ist ja folgende, dass man ja nicht sagen kann, ob und/oder wie viele man gefährdet. Wir werden die Situation nicht infrage stellen, sondern vielmehr schauen, dass wir den „richtigen Ton" treffen. Aber es soll ja auch an nichts fehlen, trotz neuer Situation, und deshalb werden wir wohl auch versuchen, wie immer zu spielen.

Welche Konzerte gab es denn seit Mitte März?
Die mit dem Bridges Kammerorchester. Dort durfte ich Aushilfe an der Klarinette spielen, weil aus bekannten Umständen jemand nicht anreisen konnte. Das war noch mit sehr sehr viel Abstand und bei 38 Besuchern ausverkauft und ich war von allen anderen jeweils zwei Meter entfernt hinter Duschvorhängen. Bridges war wirklich sehr aktiv und hat es jetzt auch möglich gemacht, dass eine CD-Produktion mit dem HR stattfindet und ein Stück von mir, „Identigration“, aufgenommen werden kann. Ja, wir hatten viel Zeit für Studioarbeit.

Zurück zu den „Sommerkonzerten“ im Keller ...
Die Programme sind wirklich sehr unterschiedlich. Es beginnt am 15.8. mit „Mediterranean Jazz" von Peter Klohmann and the Sopranos mit Special Guest: Giovanni Totò Gulino (Drums). Italian classics wie „O Sole Mio“, „Volare“ oder die „Tarantella“ erklingen als instrumentale Jazz-Versionen von unterschiedlichster Couleur. Mit „Platinum Latin“ ist der 16.8. mit Hits aus Latin- und Brasil-Jazz überschrieben. Von „Tico Tico“ über Antonio Carlos Jobims „Triste“ bis hin zum „Mambo Influenciado“ von Jesús „Chucho" Valdés spielt die Band ihre Lieblingsstücke dieses Genres. Heiße, tanzbare Rhythmen wechseln sich mit ausdrucksstarken Balladen und entspannt, sich fließend dahinbewegenden Brasil-Jazz-Stücken ab. „Let me blow ya mind” heißt das Versprechen am 21.8. wenn Hip Jazz erklingt. Hip Hop und R'n'B-Songs, vornehmlich aus den 90er Jahren im jazzy Gewand gepaart mit Spielfreude und einer ordentlichen Portion Improvisation. Unvergessene Songs und/oder Melodien/Ideen aus Songs von The Fugees, Snoop Dog, oder Nelly interpretiert von einer instrumental besetzten Jazz-Band. „Japan II“ beschließt am 22.8. die diesjährige Reihe. Vornehmlich Eigenkompositionen der Bandmitglieder, die Japan, diesen Sehnsuchtsort, dessen Hochkultur die allermeisten nur in Bruchstücken kennen, direkt oder indirekt zum Vorbild haben, werden in der teils kammermusikalischen Besetzung dargeboten.
 
Fotogalerie:
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10. August 2020, 13.05 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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