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Horst muss schließen
„Frankfurt braucht diese Orte“
Sieben Jahre war das Horst im Gallus eine Institution für Konzert-, Film- und komische Kultur. Seit Sonntag ist klar: Horst hat Corona nicht überlebt. Doch das Team hofft nach der Krise auf neue Herausforderungen.
Das Horst im Gallus muss dauerhaft schließen, das gaben die beiden Inhaber*innen Lolek Lorey und Caro Hock am Sonntag bekannt. „Wir sind unendlich traurig, dass unser Herzensprojekt, welches wir über die letzten sieben Jahre mit viel Liebe, Leidenschaft, Freude, aber auch unter großen Anstrengungen aufgebaut haben, nun Vergangenheit ist.“, heißt es in einer Mitteilung. An Silvester habe man das Jahr 2020 noch ausgelassen begrüßen können, im Januar kam dann die Schließung wegen einer Brandschutzsanierung und schließlich die Corona-Pandemie. „Zuerst dachten wir, was für ein Glück wir haben, dass genau jetzt so etwas passiert, wo wir sowieso gerade geschlossen haben.“ Die Wiedereröffnung plante das Team damals für den ersten Mai und freute sich auf Konzerte, Parties, die Jam Session „The Horst Sessions“, Comedy und die im Stadtteil beliebte Veranstaltung „Pasta Kino e Vino“. Stattfinden konnte das alles aufgrund der Kontaktbeschränkungen und Betriebsschließungen nicht.
Lorey beantragte Soforthilfe für das Horst; ausgekommen sei man mit den 10 000 Euro jedoch nur für rund sechs Wochen. Auch die Rücklagen, die das Team für die Zeit der Brandschutzsanierung gespart hatte, halfen nur kurzfristig. „Wir haben laufende Kosten, auch ohne, dass wir Gäste empfangen“, erklärt Lorey. Eine weitere Förderung sei weder vom Land noch von der Stadt in Aussicht gestellt worden. „Man bekommt verboten, einen Betrieb zu führen, aber eine Entschädigung gibt es dafür nicht.“ Schließlich entschied sich das Horst-Team dafür, den Vertrag mit den Adlerwerken nicht zu verlängern. „Es war eine ganz rationale Entscheidung. Wir wollten unsere Firma retten“, so Lorey. Kurz davor hatten sie sich erst mit dem Vermieter auf einen Vertrag über zehn Jahre geeinigt. „Wir hatten zumindest auf eine reduzierte Miete gehofft, dann hieß es aber, dass der Investor Planungssicherheit benötigt und das nicht möglich sei“, erklärt Lorey.
Kein Corona-Betrieb
„Wir finden es auch schade für den Stadtteil. Im Gallus ist im Bezug auf Kultur nicht viel los. Besonders Zugezogene haben einen starken Bedarf nach solchen Angeboten.“ Eine Öffnung mit Corona-Einschränkungen sei für sie aber nicht in Frage gekommen. „Bei so einem großen Raum müssten wir weiterhin jeden Monat draufzahlen. Das Horst ist dafür gemacht, eng zusammenzusitzen.“ Hinzu komme, dass das Konzept sehr mitarbeiterintensiv sei und der Außenbereich aufgrund der Brandschutzsanierungen nicht genutzt werden könne. „Es tut uns auch sehr leid für die Künstlerinnen und Künstler. Gerne würden wir ein paar unserer liebgewonnenen Musikerinnen und Musiker unterstützen.“
Seit 25 Jahren ist Lorey in Frankfurt in Kulturszene aktiv, mit dem Ende des Horst soll es für ihn nicht vorbei sein. Die Küchengeräte und die gesamte Technik sind eingelagert, das Künstler*innen-Netzwerk weiterhin groß. „Eigentlich brauchen wir nur einen Raum. Wir könnten uns zum Beispiel auch eine Pop-up-Location oder ähnliches vorstellen“, sagt Lorey. Ihnen sei die Qualität immer wichtiger gewesen als die Wirtschaftlichkeit. „Frankfurt braucht Orte wie das Horst.“
Lorey beantragte Soforthilfe für das Horst; ausgekommen sei man mit den 10 000 Euro jedoch nur für rund sechs Wochen. Auch die Rücklagen, die das Team für die Zeit der Brandschutzsanierung gespart hatte, halfen nur kurzfristig. „Wir haben laufende Kosten, auch ohne, dass wir Gäste empfangen“, erklärt Lorey. Eine weitere Förderung sei weder vom Land noch von der Stadt in Aussicht gestellt worden. „Man bekommt verboten, einen Betrieb zu führen, aber eine Entschädigung gibt es dafür nicht.“ Schließlich entschied sich das Horst-Team dafür, den Vertrag mit den Adlerwerken nicht zu verlängern. „Es war eine ganz rationale Entscheidung. Wir wollten unsere Firma retten“, so Lorey. Kurz davor hatten sie sich erst mit dem Vermieter auf einen Vertrag über zehn Jahre geeinigt. „Wir hatten zumindest auf eine reduzierte Miete gehofft, dann hieß es aber, dass der Investor Planungssicherheit benötigt und das nicht möglich sei“, erklärt Lorey.
Kein Corona-Betrieb
„Wir finden es auch schade für den Stadtteil. Im Gallus ist im Bezug auf Kultur nicht viel los. Besonders Zugezogene haben einen starken Bedarf nach solchen Angeboten.“ Eine Öffnung mit Corona-Einschränkungen sei für sie aber nicht in Frage gekommen. „Bei so einem großen Raum müssten wir weiterhin jeden Monat draufzahlen. Das Horst ist dafür gemacht, eng zusammenzusitzen.“ Hinzu komme, dass das Konzept sehr mitarbeiterintensiv sei und der Außenbereich aufgrund der Brandschutzsanierungen nicht genutzt werden könne. „Es tut uns auch sehr leid für die Künstlerinnen und Künstler. Gerne würden wir ein paar unserer liebgewonnenen Musikerinnen und Musiker unterstützen.“
Seit 25 Jahren ist Lorey in Frankfurt in Kulturszene aktiv, mit dem Ende des Horst soll es für ihn nicht vorbei sein. Die Küchengeräte und die gesamte Technik sind eingelagert, das Künstler*innen-Netzwerk weiterhin groß. „Eigentlich brauchen wir nur einen Raum. Wir könnten uns zum Beispiel auch eine Pop-up-Location oder ähnliches vorstellen“, sagt Lorey. Ihnen sei die Qualität immer wichtiger gewesen als die Wirtschaftlichkeit. „Frankfurt braucht Orte wie das Horst.“
10. Juli 2020, 11.05 Uhr
Johanna Wendel
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