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Happy Birthday auf der Autoharp
Jetzt feierte Amsel (kein Szenetyp, aber ein Typ der Szene, ein kantiger Kerl, aber herzensguter Mensch und einer, der auch mal mit seinem Sohn als er noch klein war mit dem lärmigen Traktor über die Berger Straße tuckerte) seinen 60. Geburtstag – stilecht im Hof des Solzer, ohnehin quasi sein zweites Wohnzimmer. Geschenke wollte er keine, lieber einen kleinen Obulus für ein neues Motorrad, einer weiteren Leidenschaft von Amsel. Aber als habe gerade dieser Wunsch die Phantasie der Freunde beflügelte, brachte jeder trotzdem etwas mit. Und es war sehr persönliche Dinge dabei: das Hemd mit dem mexikanischen Día de los Muertos-Motiv (siehe Foto), ein plärrendes Megaphon (um sich beim Soundcheck durchzusetzen), ein Gabelstapel-Modell, eine viertägige Reise nach Liverpool ins Cavern-Viertel auf den Spuren der Beatles... Das Ständchen übernahm Blues-Man Matthias Baumgardt, unterstützt von Frankfurts später Antwort auf Janis Joplin, April King (feierte auch Geburtstag). Und für das raue „Happy Birthday“ kam die Autoharp, eine US-amerikanische Zither-Variante mit besonders schönen Klangfarben, zum Einsatz. Die Überraschung des Abends kam als Abordnung aus dem Oberfränkischen. Hey – der Mann ist gar kein Frankfurter, wurde in Bamberg geboren und von seinem Geburtsort mit der Ehrennadel der Stadt geehrt. Tolle Aktion. Unter den vielen, vielen Gästen wurden u.a. gesichtet: Rainer Heute und Tony Lakatos vor der hr-Bigband, für die Amsel oft im Einsatz ist, Jungs von Roy Hammer, Hello Unverzagt (Flatsch!) und Konnie Keller (Frankfurter Flieder). Viele Gesichter aus der Veranstalter- und Veranstaltungstechnik-Szene, darunter Klaus Schaeffer (artmobil) und Gerd Ludwigs (früher Mama Concerts). Und auch die jung geblieben, alten Szenegastronomen, Achim Strassburger (Cookys), Christian Augustin (Jazzkeller, Bistro M. im Mousonturm) und Uwe Vollmershausen (Music-Hall, heute Apfelwein Föhl).
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