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Geplante Kürzungen beim Mousonturm
Petition soll Druck auf Bundesregierung erhöhen
Der Bund plant, die Förderung für den Mousonturm in Frankfurt zu streichen. Das Künstler*innenhaus und andere Kulturinstitutionen hoffen auf ein Umdenken.
Update, 21. August: Der Entwurf für den Bundeshaushalt steht – und die freien Künste könnten zu den Verlierern gehören, weil Kürzungen wahrscheinlich sind. Der Mousonturm würde ebenso dazugehören und hofft deshalb auf Änderungen. Die Frankfurter Kulturinstitution gehört zu den Unterzeichnern einer Petition unter dem Titel „An der freien Kunst zu sparen, kostet zu viel“, die hier zu finden ist.
Mousonturm könnte Bundeszuschuss verlieren
Erstmeldung, 30. Juli: Die grauen Wolken sind am Himmel soweit verschwunden. Über einer Frankfurter Kulturinstitution scheinen sie aber noch länger zu schweben: Das Künstler*innenhaus Mousonturm könnte harte finanzielle Einschnitte treffen. Denn der aktuelle Haushaltsentwurf 2025 des Bundes sieht vor, die Förderung durch die Beauftragte für Kultur und Medien, Claudia Roth (Die Grünen), einzustellen.
Der bisherige Zuschuss für den Mousonturm beträgt 600 000 Euro pro Jahr und wird für einen Teil des Programmes ausgegeben. Das Geld ist wiederum Teil einer Bundesförderung in Höhe von fünf Millionen Euro, die einem Bündnis internationaler Produktionshäuser zugutekommt. Neben dem Mousonturm gehören dazu noch das Forum Freies Theater und das Tanzhaus NRW in Düsseldorf, das Hebbel am Ufer in Berlin, das Europäische Zentrum der Künste Hellerau in Dresden sowie das Kampnagel in Hamburg und der Pact Zollverein in Essen.
Frankfurter Mousonturm droht Ausfall wichtiger Geld für Programmplanung
Dass diese Förderung nun komplett gestrichen werden soll, gleicht einem „Desaster“, wie Anna Wagner, Intendantin vom Mousonturm, gegenüber der FR angab. Sie hoffe sehr, dass die Entscheidung noch korrigiert werden könne. Das städtische Theaterhaus hat nach ihren Angaben einen Etat von 4,1 Millionen Euro. Davon sei eine Million als Miete für die städtische Immobilie Mousonturm an die Stadt fällig; von den städtischen Zuschüssen würden 500 000 Euro für das Programm bleiben.
Ergo würden sich die Mittel für die Programmplanung um mehr als die Hälfte verringern, wenn der Bund seine Förderung streicht. Eine andere Art der Finanzierung bestehe bisher nicht, gab Wagner weiter an. Man sei aber mit dem zuständigen Dezernat in Verbindung, welches das Streichungsvorhaben mit Sorge betrachte.
Bündnis aus deutschlandweiten Theaterhäusern hofft auf Umlenken des Bundes
In einer Stellungnahme rufen Wagner und die anderen Intendanten der betroffenen Produktionshäuser die Haushalts- und Kulturpolitiker im Bundestag auf, den Kürzungsbeschluss zu korrigieren. „Mit Einstellung der Förderung werden die sieben im Bündnis zusammengeschlossenen Theaterhäuser ihre Arbeit miteinander und ihre gemeinsamen Projekte und Initiativen, wie die Akademien zur Qualifizierung von Freiberufler*innen in den Feldern Kommunikation, Produktion und Vermittlung und andere, nicht fortführen können“, heißt es in dem Schreiben.
Erstmeldung, 30. Juli: Die grauen Wolken sind am Himmel soweit verschwunden. Über einer Frankfurter Kulturinstitution scheinen sie aber noch länger zu schweben: Das Künstler*innenhaus Mousonturm könnte harte finanzielle Einschnitte treffen. Denn der aktuelle Haushaltsentwurf 2025 des Bundes sieht vor, die Förderung durch die Beauftragte für Kultur und Medien, Claudia Roth (Die Grünen), einzustellen.
Der bisherige Zuschuss für den Mousonturm beträgt 600 000 Euro pro Jahr und wird für einen Teil des Programmes ausgegeben. Das Geld ist wiederum Teil einer Bundesförderung in Höhe von fünf Millionen Euro, die einem Bündnis internationaler Produktionshäuser zugutekommt. Neben dem Mousonturm gehören dazu noch das Forum Freies Theater und das Tanzhaus NRW in Düsseldorf, das Hebbel am Ufer in Berlin, das Europäische Zentrum der Künste Hellerau in Dresden sowie das Kampnagel in Hamburg und der Pact Zollverein in Essen.
Dass diese Förderung nun komplett gestrichen werden soll, gleicht einem „Desaster“, wie Anna Wagner, Intendantin vom Mousonturm, gegenüber der FR angab. Sie hoffe sehr, dass die Entscheidung noch korrigiert werden könne. Das städtische Theaterhaus hat nach ihren Angaben einen Etat von 4,1 Millionen Euro. Davon sei eine Million als Miete für die städtische Immobilie Mousonturm an die Stadt fällig; von den städtischen Zuschüssen würden 500 000 Euro für das Programm bleiben.
Ergo würden sich die Mittel für die Programmplanung um mehr als die Hälfte verringern, wenn der Bund seine Förderung streicht. Eine andere Art der Finanzierung bestehe bisher nicht, gab Wagner weiter an. Man sei aber mit dem zuständigen Dezernat in Verbindung, welches das Streichungsvorhaben mit Sorge betrachte.
In einer Stellungnahme rufen Wagner und die anderen Intendanten der betroffenen Produktionshäuser die Haushalts- und Kulturpolitiker im Bundestag auf, den Kürzungsbeschluss zu korrigieren. „Mit Einstellung der Förderung werden die sieben im Bündnis zusammengeschlossenen Theaterhäuser ihre Arbeit miteinander und ihre gemeinsamen Projekte und Initiativen, wie die Akademien zur Qualifizierung von Freiberufler*innen in den Feldern Kommunikation, Produktion und Vermittlung und andere, nicht fortführen können“, heißt es in dem Schreiben.
21. August 2024, 10.38 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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