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Dudu Tassa & The Kuwaitis

Zurück in die Zukunft

Manchmal muss man eben die Geschichte von Großvater und Großonkel studieren, um sich Inspirationen für die eigene Musik zu holen wie Dudu Tassa, der die Lieder der Al-Kuwaiti-Brüder wiederaufleben lässt, live am Samstag in der Brotfabrik.
„Meine Mutter stammt aus dem Irak, mein Vater aus dem Jemen. Die Musik in unserem Haus war eine sehr interessante Mischung – meine Mutter hörte irakische Musik und mein Vater hörte jemenitische Musik. Außerdem lief ständig Musik von jüdischen Arabern aus Marokko.“ Das erzählte Dudu Tassa, 1977 in Tel Aviv geboren, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Die irakische Musik stammte von seinem Großvater, der mit seinem Bruder als Al-Kuwaiti Brothers in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den größten Komponisten und Musikern in Bagdad gehörte und als Erneuerer und Schöpfer der modernen irakischen Musik zwischen den 1930er und 1950er Jahren galt. Dann verbot Saddam Hussein die Musik, als er entdeckte, dass die Sänger jüdisch waren. Sie übersiedelten daraufhin nach Israel, traten nur noch selten und wenn dann eher privat wie auch auf Hochzeiten auf.

Dudu Tassa, einer der bekanntesten Rockmusiker Israels, nahm sich 2011 der Musik der Al-Kuwaiti-Brüder an. Auf einigen seiner neun bis dato aufgenommenen Alben fanden sich Samples davon, jetzt sollten komplette Lieder von damals neu interpretiert werden. Eine Hommage an Opa und Großonkel. Tassa interpretiert ihre Musikstücke auf Arabisch und integriert Qanun, Geige und Cello in seine Rockband, um einen einzigartigen Sound zu schaffen. Das so entstandene Album „El Hajar“ wurde von Glitterhouse als „phasenweise großartiger, mächtig groovender oder rockender, rauher, erdiger, auf optimale Art dezent kantiger, sporadisch gar psychedelisch-halluzinogener Arab/Orient-Rock….“ beworben. Tassa und seine Band erlauben damit einen Einblick in die arabisch-jüdische Musikgeschichte und einen hoffnungsvollen, inspirierenden Blick in die Zukunft.

Dudu Tassa & The Kuwaitis, Ffm., Brotfabrik, 23.3., 20 Uhr, Eintritt: VVK 20,–/AK 25,–


 
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