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DFF: Verso Sud-Festival
Weltreisen im Kino
Acht Monate lang mussten die hessischen Kinos geschlossen bleiben, nun stehen erste Öffnungstermine fest: Das Filmmuseum meldet sich mit der 26. Ausgabe des „Verso Sud“-Festivals und weiteren Reihen zurück.
Während die meisten Kinos ihre Wiedereröffnung nach achtmonatiger Pause auf den 1. Juli terminieren, öffnet das DFF Deutsches Filminstitut Filmmuseum bereits eine Woche zuvor. Angesichts zahlreicher Filmreihen und Festivals in Wartestellung bei vorgeschrieben reduzierter Auslastung hatte man Mühe, das geplante Programm unterzubringen. Zu Beginn steht das populäre italienische Festival „Verso Sud“ an, bei dem in diesem Jahr Regisseurinnen im Mittelpunkt stehen. Gäste werden allerdings nur per Skype-Gespräch vertreten sein, wie etwa Regisseurin Nadia Pizzuti im Anschluss an das Porträt „Lina Mangiacapre. Artista del Femminismo“ (Sonntag, 27. Juni, 20.30 Uhr).
Vom Dokumentarfilm kommt auch Regisseurin Chirara Bellosi mit „Justizpalast“ (8./11. Juli, je 18 Uhr). Man erkennt es an ihrem präzisen, stilsicheren Blick für Details. Die Studie um Justizbetrieb und Gerechtigkeit konzentriert sich bei minimalem Plot auf zahlreiche Randcharaktere wie Anwält:innen, Richter oder einen jungen Arbeiter, in den sich die Teenager-Protagonistin Luce verguckt.
Mit neun Filmen richtet die Hommage das Augenmerk auf Regisseurin und Drehbuchautorin Lina Wertmüller, die besonders in den Siebzigern in Arbeiten wie „Sieben Schönheiten“ überdrehte Komik und bittere Dramatik perfekt verknüpfte. In Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen stellt man zudem Filmemacherinnen des italienischen Südens wie Roberta Torre mit ihren schwarzen Musicals „Für Tano sterben“ und „Bloody Richard“ vor.
Vom 22.- 27. Juli wird das im vergangenen November ausgefallene Festival „Dias de Cine“ nachgeholt. Zwischen Spielfilmen und Dokumentationen beschäftigen sich die Arbeiten mit Lateinamerikas Geschichte und Gegenwart. In „Die Kordilliere der Träume“ (Samstag, 24. Juli, 18 Uhr) als Abschluss einer Trilogie leitet Regisseur Patricio Guzmán von einer idyllischen Anden-Studie hin zu den Gräueltaten der chilenischen Diktatur. Ein Zoom-Gespräch wird sich anschließen. Mit Wiederholungen und Filmen wie dem Politdrama „Rojo“ beteiligt sich zudem das Filmforum Höchst.
Andreas Beilharz vom DFF, inzwischen für das „Verso Sud“-Programm zuständig, holte seine erfolgreiche „Terza Visione“-Reihe von Nürnberg nach Frankfurt. Das jährliche Programm mit Ausgrabungen des Exploitation-Genrekinos sorgte regelmäßig für ausverkaufte Vorstellungen. Schon aufgrund der Abstandsregeln will man in diesem Jahr in die Schauburg nach Karlsruhe weiterziehen. Eine kleine Auswahl soll jedoch voraussichtlich im August wieder im Filmmuseum zu sehen sein.
Dann kommt ebenfalls die Hommage des Nippon Connection-Festivals zur 1977 verstorbenen Schauspielerin Kinuyo Tanaka zum Einsatz. In ihrer langen Karriere drehte die Ikone mit zahlreichen Meisterregisseuren wie Ozu oder Naruse. Weniger bekannt ist ihre Filmemacherin-Laufbahn, die innerhalb der neunteiligen Reihe mit drei Beispielen gewürdigt wird.
Mit dem „Africa Alive“-Festival plant man im September, einen weiteren verschobenen Dauerbrenner nachzuholen. Das ergibt reichlich cineastischen Stoff, für den zu hoffen ist, dass das Publikum wieder den Weg ins Filmmuseum findet.
Vom Dokumentarfilm kommt auch Regisseurin Chirara Bellosi mit „Justizpalast“ (8./11. Juli, je 18 Uhr). Man erkennt es an ihrem präzisen, stilsicheren Blick für Details. Die Studie um Justizbetrieb und Gerechtigkeit konzentriert sich bei minimalem Plot auf zahlreiche Randcharaktere wie Anwält:innen, Richter oder einen jungen Arbeiter, in den sich die Teenager-Protagonistin Luce verguckt.
Mit neun Filmen richtet die Hommage das Augenmerk auf Regisseurin und Drehbuchautorin Lina Wertmüller, die besonders in den Siebzigern in Arbeiten wie „Sieben Schönheiten“ überdrehte Komik und bittere Dramatik perfekt verknüpfte. In Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen stellt man zudem Filmemacherinnen des italienischen Südens wie Roberta Torre mit ihren schwarzen Musicals „Für Tano sterben“ und „Bloody Richard“ vor.
Vom 22.- 27. Juli wird das im vergangenen November ausgefallene Festival „Dias de Cine“ nachgeholt. Zwischen Spielfilmen und Dokumentationen beschäftigen sich die Arbeiten mit Lateinamerikas Geschichte und Gegenwart. In „Die Kordilliere der Träume“ (Samstag, 24. Juli, 18 Uhr) als Abschluss einer Trilogie leitet Regisseur Patricio Guzmán von einer idyllischen Anden-Studie hin zu den Gräueltaten der chilenischen Diktatur. Ein Zoom-Gespräch wird sich anschließen. Mit Wiederholungen und Filmen wie dem Politdrama „Rojo“ beteiligt sich zudem das Filmforum Höchst.
Andreas Beilharz vom DFF, inzwischen für das „Verso Sud“-Programm zuständig, holte seine erfolgreiche „Terza Visione“-Reihe von Nürnberg nach Frankfurt. Das jährliche Programm mit Ausgrabungen des Exploitation-Genrekinos sorgte regelmäßig für ausverkaufte Vorstellungen. Schon aufgrund der Abstandsregeln will man in diesem Jahr in die Schauburg nach Karlsruhe weiterziehen. Eine kleine Auswahl soll jedoch voraussichtlich im August wieder im Filmmuseum zu sehen sein.
Dann kommt ebenfalls die Hommage des Nippon Connection-Festivals zur 1977 verstorbenen Schauspielerin Kinuyo Tanaka zum Einsatz. In ihrer langen Karriere drehte die Ikone mit zahlreichen Meisterregisseuren wie Ozu oder Naruse. Weniger bekannt ist ihre Filmemacherin-Laufbahn, die innerhalb der neunteiligen Reihe mit drei Beispielen gewürdigt wird.
Mit dem „Africa Alive“-Festival plant man im September, einen weiteren verschobenen Dauerbrenner nachzuholen. Das ergibt reichlich cineastischen Stoff, für den zu hoffen ist, dass das Publikum wieder den Weg ins Filmmuseum findet.
25. Juni 2021, 11.53 Uhr
Gregor Ries
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