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Bundesliste des Immateriellen Kulturerbes
Das Stöffche auf dem Weg zum Kulturerbe
Die hessische Apfelweinkultur hat die Chance, in die Bundesliste für Kulturerbe aufgenommen zu werden. Darüber hinaus sind noch drei weitere hessische Traditionen nominiert. Bislang hat es nur der Kratzputz aus Hessen auf die Liste geschafft.
Apfelwein, Äppler, Ebbelwei oder Stöffche – Bezeichnungen für das hessische „Nationalgetränk“ gibt es viele und auch genauso viele Meinungen dazu. Einig sind sich jedoch die Mitglieder des Vereins Apfelwein Centrum Hessen (kurz ACH!): Sie haben nun einen Antrag gestellt, dass die hessische Apfelweinkultur in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden soll. Darüber hinaus sind noch drei weitere hessische Traditionen für die Aufnahme nominiert: die Fastnachtsbräuche der Herbsteiner Foaselt, das Uhrmacherhandwerk sowie die Technik des Tabakanbaus und der Zigarrenverarbeitung am Oberrhein. Für letzteres hatten sich vor allem die Städte Lorsch und Hatzenbühl stark gemacht.
Derzeit berät das Expert*innenkomitee für Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission über diese und weitere bundesweite Bewerbungen. Bislang sei mit dem sogenannten Kratzputz – eine alte, verzierende Verputztechnik – nur eine Tradition aus Hessen in der Liste vertreten, teilte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen) mit und sagte: „Es wird also höchste Zeit, dass wir zeigen, welche großartigen Bräuche und Kulturformen sich noch in unserem Bundesland finden. Alle vier Vorschläge haben ihre besondere Geschichte und drücken regionale Bräuche aus, die vor allem durch das Engagement von vielen Ehrenamtlichen lebendig gehalten werden.“
Engagement zeigen auch die Mitglieder des Apfelweincentrums; sie sehen die große Bedeutung hierzulande auf dem „Apfelweinkontinent“, wie Jörg Stier, Vorsitzender des Vereins, die Region nennt. „Der Apfelwein wird hierzulande oft zu isoliert gesehen, dabei ist er viel mehr als nur ein Getränk. Streuobstwiesen, Handwerks- und Gastronomiebetriebe, Genussfreude – all das spielt mit in die Apfelweinkultur hinein“. Aus diesem Grund haben sich die Mitglieder auch für den Bau eines Apfelwein-Museums eingesetzt. Der Umbau der Räumlichkeiten sei bereits erfolgt, so Stier, geplant sei, noch in diesem Jahr das „Gerippte Museum“ in Hanau zu eröffnen.
Zusätzlich, und neben den Apfelweinwirtschaften, sorgten auch zahlreiche Veranstaltungen und Kulturorte wie die Apfelwein- und Obstroute, das Apfelweinfestival in Frankfurt und der „Goldene Apfel“, eine Auszeichnung, die das Engagement im Bereich des Erhalts von Streuobstwiesen ehrt, für den Erhalt der Tradition.
Für die Aufnahme in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ treffen die Bundesländer nun alle eine Vorauswahl. Nachdem die Anträge vom Sekretariat der Kultusministerkonferenz geprüft und an das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe übermittelt wurden, werden Empfehlungen ausgesprochen. Diese Empfehlungen müssen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bestätigt werden. Mit einer Entscheidung ist im kommenden Frühjahr zu rechnen. Seitens des Apfelwein Centrums ist man jedoch bereits positiv gestimmt. Jörg Stier sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass mit der Eröffnung des Apfelweinmuseums in Hanau die Bewerbung noch einen weiteren Schub bekommt.“
Derzeit berät das Expert*innenkomitee für Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission über diese und weitere bundesweite Bewerbungen. Bislang sei mit dem sogenannten Kratzputz – eine alte, verzierende Verputztechnik – nur eine Tradition aus Hessen in der Liste vertreten, teilte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen) mit und sagte: „Es wird also höchste Zeit, dass wir zeigen, welche großartigen Bräuche und Kulturformen sich noch in unserem Bundesland finden. Alle vier Vorschläge haben ihre besondere Geschichte und drücken regionale Bräuche aus, die vor allem durch das Engagement von vielen Ehrenamtlichen lebendig gehalten werden.“
Engagement zeigen auch die Mitglieder des Apfelweincentrums; sie sehen die große Bedeutung hierzulande auf dem „Apfelweinkontinent“, wie Jörg Stier, Vorsitzender des Vereins, die Region nennt. „Der Apfelwein wird hierzulande oft zu isoliert gesehen, dabei ist er viel mehr als nur ein Getränk. Streuobstwiesen, Handwerks- und Gastronomiebetriebe, Genussfreude – all das spielt mit in die Apfelweinkultur hinein“. Aus diesem Grund haben sich die Mitglieder auch für den Bau eines Apfelwein-Museums eingesetzt. Der Umbau der Räumlichkeiten sei bereits erfolgt, so Stier, geplant sei, noch in diesem Jahr das „Gerippte Museum“ in Hanau zu eröffnen.
Zusätzlich, und neben den Apfelweinwirtschaften, sorgten auch zahlreiche Veranstaltungen und Kulturorte wie die Apfelwein- und Obstroute, das Apfelweinfestival in Frankfurt und der „Goldene Apfel“, eine Auszeichnung, die das Engagement im Bereich des Erhalts von Streuobstwiesen ehrt, für den Erhalt der Tradition.
Für die Aufnahme in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ treffen die Bundesländer nun alle eine Vorauswahl. Nachdem die Anträge vom Sekretariat der Kultusministerkonferenz geprüft und an das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe übermittelt wurden, werden Empfehlungen ausgesprochen. Diese Empfehlungen müssen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bestätigt werden. Mit einer Entscheidung ist im kommenden Frühjahr zu rechnen. Seitens des Apfelwein Centrums ist man jedoch bereits positiv gestimmt. Jörg Stier sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass mit der Eröffnung des Apfelweinmuseums in Hanau die Bewerbung noch einen weiteren Schub bekommt.“
6. August 2020, 12.32 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
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