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Ausstellung von Rafael Herlich
„Die Zeit des Wegschauens ist vorbei“
Rafael Herlich erzählt in seinen Fotografien seine eigene Geschichte und die von Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland. Noch bis zum 24. November kann seine aktuelle Ausstellung im Hochbunker in der Friedberger Anlage besucht werden.
Rafael Herlich lebt und arbeitet seit 44 Jahren als Fotograf in Frankfurt. In die Stadt am Main kam er, nachdem er im Alter von 18 Jahren und noch in Israel lebend einen Anruf aus Deutschland erhielt: Sein Vater, den er bis dahin nicht kannte, wollte den Sohn nach all der Zeit endlich treffen. Herlichs Vater überlebte während des Nationalsozialismus das Konzentrationslager. Der erst zwei Monate alte Halbbruder und die neue Frau des Vaters wurden ermordet. Auch die Großeltern und weitere Familienmitglieder Rafael Herlichs kamen in verschiedenen Konzentrationslagern ums Leben. Heute verarbeitet der Fotograf diese Familiengeschichte in seinen Bildern. „Ich bin ohne Vater aufgewachsen und habe einen Großteil meiner Familie nicht kennenlernen können“, sagt Herlich, dessen aktuelle Ausstellung „Jüdisches Leben in Deutschland heute“ derzeit im Hochbunker in der Friedberger Anlage zu sehen ist.
Foto: Rafael Herlich
Rafael Herlich fotografiert überwiegend in Farbe, seine Bilder geben Einblicke in verschiedene jüdische Bräuche und zeigen, dass die jüdische Tradition trotz der Shoah weiterlebt. Neben seiner eigenen Geschichte zeigen die Fotografien Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland. Damit möchte Herlich vor allem junge Menschen, Schulgruppen und Vereine ansprechen. Seit der Antisemitismus in Deutschland wieder vermehrt zunimmt und Menschen zusehends Angst davor haben, in der Öffentlichkeit die Kippa zu tragen, sei es umso wichtiger, zusammenzuhalten und sich gemeinsam zu wehren, sagt Herlich. „Die Zeit des Wegschauens ist vorbei.“
Foto: Rafael Herlich
Rafael Herlich ist viel mehr als nur ein Fotograf. Er ist ein Chronist, ein Vermittler, ein Geschichtenerzähler, der sich für andere einsetzt – vielleicht gerade deshalb, weil seine eigene Familie nicht mehr die Chance dazu hatte, ihre Geschichte zu erzählen.
Einen ausführlichen Artikel zum Thema und ein Gespräch mit Rafael Herlich finden Sie in der Ausgabe 06/2019 des JOURNAL FRANKFURT.
>> Rafael Herlich, „Jüdisches Leben in Deutschland heute“, bis 24. November 2019, immer sonntags von 11 bis 14 Uhr, auf Wunsch mit Führung, Eintritt: 5 €/mit Führung 7 €.
Foto: Rafael Herlich
Rafael Herlich fotografiert überwiegend in Farbe, seine Bilder geben Einblicke in verschiedene jüdische Bräuche und zeigen, dass die jüdische Tradition trotz der Shoah weiterlebt. Neben seiner eigenen Geschichte zeigen die Fotografien Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland. Damit möchte Herlich vor allem junge Menschen, Schulgruppen und Vereine ansprechen. Seit der Antisemitismus in Deutschland wieder vermehrt zunimmt und Menschen zusehends Angst davor haben, in der Öffentlichkeit die Kippa zu tragen, sei es umso wichtiger, zusammenzuhalten und sich gemeinsam zu wehren, sagt Herlich. „Die Zeit des Wegschauens ist vorbei.“
Foto: Rafael Herlich
Rafael Herlich ist viel mehr als nur ein Fotograf. Er ist ein Chronist, ein Vermittler, ein Geschichtenerzähler, der sich für andere einsetzt – vielleicht gerade deshalb, weil seine eigene Familie nicht mehr die Chance dazu hatte, ihre Geschichte zu erzählen.
Einen ausführlichen Artikel zum Thema und ein Gespräch mit Rafael Herlich finden Sie in der Ausgabe 06/2019 des JOURNAL FRANKFURT.
>> Rafael Herlich, „Jüdisches Leben in Deutschland heute“, bis 24. November 2019, immer sonntags von 11 bis 14 Uhr, auf Wunsch mit Führung, Eintritt: 5 €/mit Führung 7 €.
31. Mai 2019, 12.47 Uhr
ez/rom
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