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Africa Alive hat begonnen
Gasandji kommuniziert mit Geisterstimmen
Nach dem Jubiläum 2019 findet das Africa Alive Festival nun zum 27. Mal statt. Mit dem Konzert der kongolesischen Sängerin Gasandji in der Brotfabrik begann die Veranstaltungsreihe am Sonntag mit einem begeisternden Konzert.
Das war der richtige Motivationsschub zur rechten Zeit. In den letzten Zügen der Vorbereitung des Africa Alive Festivals 2020 erhielt die bunte Truppe, die sich zum Teil schon seit Jahrzehnten um die afrikanische Kultur kümmert, am 3. Dezember den Integrationspreis im Kaisersaal des Römers. „Die Stadt Frankfurt ehrt die beteiligten des Kulturfestivals Africa Alive für ihr langjähriges Engagement im Sinne einer vielfältigen und aufgeschlossenen Stadtgesellschaft“, hieß es dazu in der Begründung. Jährlich wird mit einem Programm aus Filmen, Lesungen, Konzerten und Diskussionsforen ein authentisches und facettenreiches Bild Afrikas vermittelt, das in seinen Rundansichten zum Abbau von Vorurteilen und zur kulturellen Bildung beiträgt.
Seit Anfang Januar finden Sie alle Termine online. Wie immer werden die liebevoll umarmt von einem Eröffnungs- und einem Abschlusskonzert, beide organisiert von Afroton, dem kompetenten Spezialisten für Rhythmus-, Melodie- und Klanginstrumente aus aller Welt mit Schwerpunkt Afrika. Am Sonntag kam mit Gasandji (Foto) eine junge, glamouröse Sängerin aus dem Kongo in die Bachmannstraße. Sie verschmilzt traditionellen Musik ihrer zentralafrikanischen Heimat mit Soul, Reggae, Pop und Jazz. Für ihr Album „Le Sacre“ wollte sie – weil sie sich mit ihrer vorherigen Produktion unwohl fühlte – wieder den Wurzeln näher kommen. „Dahin musst du zurückkehren“, hatte ihr ihr Vater noch mit auf den Weg gegeben, bevor er starb.
Auf einem Festival lernte sie Pygmäenmusiker kennen und ärgerte sich darüber, wie wenig deren wundervolle Kultur Beachtung findet. „Wie in einer anderen Galaxie“ fühlte sich Gasandji bei Besuchen in ihren Dörfern. Und wie sie mit Göttern kommunizieren und den Geisterstimmen zuhören, wollte sie in ihrer Musik, ob englisch, französisch oder in ihrer Heimatsprache Lingala gesungen, unbedingt vermitteln. Statt mit dem Handy zu hantieren, ging die Sängerin mit der Dorfgemeinschaft angeln oder jagen. „Sie erklären mir, wofür eine bestimmte Pflanze gut ist, all solche Dinge“, erzählte die 36-Jährige, die sich danach fragte: „Und wie ist dagegen dein Leben?“ Die Begegnungen brachte sie zu den Grundlagen unseres Daseins zurück. Beglückt von den enthusiastischen Reaktionen des Publikums auf ihr Quartett wollten Gasandji am Schluss gar nicht mehr von der Bühne und war total verblüfft, als man ihr hinterher sagte, dass sie ihr letztes Stück gut zwanzig Minuten lang spielte, so sehr hatte sie sich fast wie in Trance getanzt und gesungen.
Für das Abschlusskonzert des Africa Alive Festivals, das aus Termingründen erst am 8. März stattfinden kann, hat Afroton den jungen guineischen Griot und Kora- wie N’goni-Virtuosen Ba Cissoko eingeladen. Er verbindet Mandinka Music mit Afrobeat und Reggae. Ob da tatsächlich – wie oft zu lesen war – Westafrika auf Jimi Hendrix trifft, wird der Abend zeigen.
>> Africa Alive Festival 2020, unterschiedliche Orte, bis 16.2., Infos unter www.africa-alive-festival.de
Seit Anfang Januar finden Sie alle Termine online. Wie immer werden die liebevoll umarmt von einem Eröffnungs- und einem Abschlusskonzert, beide organisiert von Afroton, dem kompetenten Spezialisten für Rhythmus-, Melodie- und Klanginstrumente aus aller Welt mit Schwerpunkt Afrika. Am Sonntag kam mit Gasandji (Foto) eine junge, glamouröse Sängerin aus dem Kongo in die Bachmannstraße. Sie verschmilzt traditionellen Musik ihrer zentralafrikanischen Heimat mit Soul, Reggae, Pop und Jazz. Für ihr Album „Le Sacre“ wollte sie – weil sie sich mit ihrer vorherigen Produktion unwohl fühlte – wieder den Wurzeln näher kommen. „Dahin musst du zurückkehren“, hatte ihr ihr Vater noch mit auf den Weg gegeben, bevor er starb.
Auf einem Festival lernte sie Pygmäenmusiker kennen und ärgerte sich darüber, wie wenig deren wundervolle Kultur Beachtung findet. „Wie in einer anderen Galaxie“ fühlte sich Gasandji bei Besuchen in ihren Dörfern. Und wie sie mit Göttern kommunizieren und den Geisterstimmen zuhören, wollte sie in ihrer Musik, ob englisch, französisch oder in ihrer Heimatsprache Lingala gesungen, unbedingt vermitteln. Statt mit dem Handy zu hantieren, ging die Sängerin mit der Dorfgemeinschaft angeln oder jagen. „Sie erklären mir, wofür eine bestimmte Pflanze gut ist, all solche Dinge“, erzählte die 36-Jährige, die sich danach fragte: „Und wie ist dagegen dein Leben?“ Die Begegnungen brachte sie zu den Grundlagen unseres Daseins zurück. Beglückt von den enthusiastischen Reaktionen des Publikums auf ihr Quartett wollten Gasandji am Schluss gar nicht mehr von der Bühne und war total verblüfft, als man ihr hinterher sagte, dass sie ihr letztes Stück gut zwanzig Minuten lang spielte, so sehr hatte sie sich fast wie in Trance getanzt und gesungen.
Für das Abschlusskonzert des Africa Alive Festivals, das aus Termingründen erst am 8. März stattfinden kann, hat Afroton den jungen guineischen Griot und Kora- wie N’goni-Virtuosen Ba Cissoko eingeladen. Er verbindet Mandinka Music mit Afrobeat und Reggae. Ob da tatsächlich – wie oft zu lesen war – Westafrika auf Jimi Hendrix trifft, wird der Abend zeigen.
>> Africa Alive Festival 2020, unterschiedliche Orte, bis 16.2., Infos unter www.africa-alive-festival.de
27. Januar 2020, 10.25 Uhr
Detlef Kinsler
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